Endlagerung? Transmutation! Ein Argumentationsleitfaden

Nächste Woche veranstaltet das Nationale Begleitgremium eine Podiumsdiskussion mit Publikumsbeteiligung: Alle Kernenergie-Freunde aus dem Großraum Berlin sollten sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen! Achtung: Wer teilnehmen möchte, muss sich auf der Homepage des Begleitgremiums anmelden.

Diskussionen mit Kernkraftgegnern, aber auch neutralen Personen, die bislang über das Thema nur gehört haben, was die Massenmedien dazu veröffentlichen, können knifflig sein: Man ist mit vielen Vorurteilen konfrontiert, zuweilen auch mit Aggressivität. Daher soll hier ein kleiner Leitfaden geboten werden, der bei der Veranstaltung hilfreich sein könnte.
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Auf nach Berlin: Nationales Begleitgremium lädt ein zum Endlager-Dialog

Und ewig grüßt das Endlagerproblem: Kann, darf es in Deutschland eine Antwort auf die Frage »Wohin mit dem Atommüll« geben?

Die Bürger sollen stärker in die Standortsuche einbezogen werden. Auf diese Weise fand Finnland einen geeigneten Standort für das welterste Tiefenlager für bestrahlte Brennelemente. Doch Kernkraftfreunde weltweit kennen bessere Optionen als das Vergraben wertvoller Brennstoffe für Hunderttausende von Jahren. Das im Leichtwasserreaktor genutzte Uran hat erst wenige Prozent seines Energiegehaltes hergegeben. Gerade das im Dezember 2016 gegründete Nationale Begleitgremium, das nach Eigenverständnis die Aufgabe hat, »die Umsetzung der Öffentlichkeitsbeteiligung im Auswahlverfahren zu begleiten«, sollte von der Öffentlichkeit darüber informiert werden, dass Schnellspaltreaktoren wie der Dual-Fluid-Reaktor Atommüll zu verstromen und dabei die erforderliche Lagerzeit um drei Größenordnungen zu senken vermögen.
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Nachruf auf Flüssigsalzreaktor-Pionier Richard Engel

Dick Engel

John Richard »Dick« Engel. Quelle: Center for Oak Ridge Oral History

Am Montag, dem 12. Juni 2017, verstarb Flüssigsalzreaktor-Pionier John Richard »Dick« Engel im Alter von 85 Jahren.

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Die Atomkatze

Wie jedermann weiß, sind Katzen eng mit Radioaktivität verbunden: Im Schrödingerschen Gedankenexperiment werden sie, indem man ihr Überleben oder Sterben an das Stattfinden eines Zerfallsereignisses koppelt, zu einem großen miauenden Quantensystem, das zwischen Sein und Nichtsein schwebt, bis jemand durch Nach-der-Katze-Sehen die Gewissheit der klassischen Physik wiederherstellt.

Dies brachte zwei Philosophen auf den Gedanken, Katzen zu Dosimetern umzufunktionieren; ein Vorschlag, von dem ich übrigens zum ersten Mal in dem (mäßig kreativen) Theaterstück »Fall Out Girl« von Niklaus Helbling erfuhr. Die Idee besteht darin, Katzen genetisch so zu verändern, dass sie, wenn sie ionisierender Strahlung ausgesetzt sind, ihre Fellfarbe ändern; solcherart sollen zukünftige Generationen vor Endlagern für radioaktive Stoffe gewarnt werden. Tobias Cronert schrieb auf ScienceBlogs einen Artikel über diesen nicht ganz ernst gemeinten Vorschlag; in den Kommentaren entspann sich eine lebhafte Diskussion, an der ich mich beteiligte.

Folgender Text beruht auf meinen Kommentaren zu Tobias Cronerts Artikel, wobei ich Kürzungen vorgenommen und Überleitungen hinzugefügt habe.
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Maschinen der Freiheit – Vortrag zum Download

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Am 10. März habe ich bei der Nuklearia-Regionalgruppe Franken in Erlangen meinen Vortrag »Maschinen der Freiheit – der Integral Fast Reactor und die Zukunft der Kernenergie« gehalten.
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Buchrezension: “Thorium – Energy Cheaper than Coal” von Robert Hargraves

Flüssiges FLiBe-Salz
Wikipedia – Public Domain.

“Du hast sicher einen Computer zuhause! Die fügen den Jugendlichen heutzutage viel Schaden zu!” knurrte der Erdkundelehrer, um seinem Unmut über die Tatsache, dass ich die Hausaufgaben nicht gemacht hatte, Ausdruck zu verleihen. Die Lehrer des Gymnasiums, auf dem ich Mitte der 1990er Jahre die Schulbank drückte, schienen sich den Anbruch des digitalen Zeitalters mehrheitlich so vorzustellen, dass demnächst dies hier ans Schultor klopfen würde.

Der ungewöhnlich mürrische Erdkundelehrer, den wir in der achten Klasse bekommen hatten, und selten versäumte, darauf hinzuweisen, wie ungewöhnlich verkommen, ungebildet und kulturlos Jugendliche der modernen Ära seien, hatte mit dem ersten Teil seiner Aussage recht: Schon zu meinem neunten Geburtstag hatte mich ein Atari 1040 STF begrüßt, den ich sofort ins Herz geschlossen hatte. Mitte der 90er war dieser Computer bereits ein Oldtimer, jedoch wie eh und je dazu geeignet, meiner BASIC-Programmierleidenschaft Vorschub zu leisten und Hausaufgaben unter die mentale Wahrnehmungsgrenze rutschen zu lassen.
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Pro-Atom-Knigge

“Ich habe bemerkt”, sagte Herr K., “dass wir viele abschrecken von unserer Lehre dadurch, dass wir auf alles eine Antwort wissen. Könnten wir nicht im Interesse der Propaganda eine Liste der Fragen aufstellen, die uns ganz ungelöst erscheinen?”
–Bert Brecht

 

In diesem Artikel möchte ich auf einige Unarten hinweisen, die meiner Beobachtung nach unter Pro-Atom-Aktivisten recht verbreitet sind – nicht allein deshalb, weil sie stören und mir schlechter Stil zu sein scheinen, sondern auch, weil sie uns in ein schlechtes Licht rücken und unglaubwürdig erscheinen lassen.
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Götterdämmerung im Wendeland

Der Artikel »Götterdämmerung im Wendeland« erschien am 2013-06-20 in der Schweizer Wochenzeitschrift »Die Weltwoche« und berichtet über den Skandal um die GreenTec Awards und den Dual-Fluid-Reaktor. Wir danken für die freundliche Genehmigung, den Artikel hier im Volltext wiederzugeben!

Götterdämmerung im Wendeland

Alex Baur

Das deutsche Internet-Publikum wählte überraschend einen Atomreaktor zum Sieger-Projekt des ­hochkarätigen «Greentec Award». Die Jury änderte darauf die Spielregeln und disqualifizierte den ­Gewinner. Die Farce steht sinnbildlich für die Irrungen der Energiewende. Weiterlesen

GreenTec Awards: Publikumsvotum respektieren, Dual-Fluid-Reaktor nominieren!

Die GreenTec Awards sind ein bedeutender Umweltpreis, der »ökologisches und ökonomisches Engagement und den Einsatz von Umwelttechnologien« fördern will. Schirmherr ist Bundesumweltminister Peter Altmaier; Medienpartner sind ProSieben und die Wirtschaftswoche. Potentielle Preisträger sollen »einen Beitrag dazu leisten, die Umwelt und Ressourcen im Sinne ökologischer Nachhaltigkeit zu schonen und Schadstoffe zu vermeiden und zu reduzieren.«

Im Rahmen eines Online-Votings wurde in jeder Kategorie eines der eingereichten Projekte durch das Publikum für die Endrunde nominiert. Zwei weitere Projekte wählte die Jury aus. Publikumsliebling in der Kategorie Energie wurde der Dual-Fluid-Reaktor, ein neuartiger Kernreaktor, der Atommüll als Brennstoff verwendet und neben Strom auch preisgünstigen Kraftstoff produziert.

Die GreenTec Awards setzten sich jedoch über dieses Votum des Publikums hinweg und ließen den Dual-Fluid-Reaktor nicht für die Endrunde zu. Um dies zu erreichen, wurden die Regel nachträglich abgeändert. Anders als zu Anfang heißt es jetzt: »Auswahl der Nominierten und Preisträger erfolgt letztendlich unabhängig durch die Jury der GreenTec Awards, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.«

Wir meinen:

Eine nachträgliche Regeländerung zur »Korrektur« des offenbar unbequemen und unerwünschten Ergebnisses des Online-Votings ist unzulässig.

Wir fordern:

Akzeptieren Sie das Ergebnis des Online-Votings, machen Sie die Denominierung des Dual-Fluid-Reaktors rückgängig, lassen Sie ihn für die Endrunde zu!

Der folgende Offene Brief erläutert den Jury-Migliedern der GreenTec Awards, inwiefern der Dual-Fluid-Reaktor hervorragend zu den Zielen der GreenTec Awards passt. Er fordert die Juroren dazu auf, das Publikumsvotum zu respektieren und den Dual-Fluid-Reaktor für die Endrunde zuzulassen.

Wir bitten alle Interessierten, den Offenen Brief mitzuzeichnen. Das kann bequem online geschehen und zwar mit dieser Petition.

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Stellungnahme zur Erläuterung der Wirtschaftswoche in Sachen GreenTec Awards

Die Wirtschaftswoche hat in einem Artikel erläutert, weshalb der Dual-Fluid-Reaktor aus dem Wettbewerb GreenTec Awards ausgeschlossen wurde. Die Tatsache, dass hierzu die Wettbewerbsregeln im Stil von “Calvinball” mittendrin plötzlich geändert wurden, wird dabei ausgeblendet, aber darum soll es hier auch nicht gehen, sondern um die in dem Artikel vorgebrachten Argumente gegen den DFR.
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Zensur bei den GreenTec Awards

Die GreenTec Awards, ein von dem TV-Sender Pro7 und der Wirtschaftswoche veranstalteter Wettbewerb, soll, dem Selbstverständnis und Motto nach “ökologisches und ökonomisches Engagement und den Einsatz von modernen Umwelttechnologien fördern”. Es sollen technologische und wissenschaftliche Projekte gekürt werden, die besonders dazu geeignet sind, zum Umweltschutz beizutragen. Hierbei werden aus acht Kategorien – darunter der “Galileo Wissenspreis” – jeweils drei Projekte in die engere Wahl aufgenommen, zwei davon von der Jury bestimmt und ein weiteres durch öffentliche Wahl via Internet.
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Erwiderung auf David Biello

Auf der Blogseite von Scientific American diskutiert David Biello den Film Pandora’s Promise.

Er versucht, sich dem Thema ausgewogen zu nähern, und dies gelingt ihm auch weitgehend. Einige Punkte in dem Artikel bedürfen meines Erachtens nach jedoch der Richtigstellung.
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Frei nach Wolfgang Borchert: Dann gibt es nur eins!

Du. Mann an der Maschine und Frau in der Werkstatt. Wenn sie euch morgen befehlen, ihr sollt keine Wasserrohre und keine Kochtöpfe mehr machen – sondern Pipelines für Erd- oder Schiefergas, dann gibt es nur eins:

Sagt NEIN!
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Die rote Kapsel: Raus aus der Antiatommatrix – mit 10 Artikeln!

 

“Du nimmst die blaue Kapsel, wachst in deinem Bett auf und glaubst, was Peter Altmaier und die sonstigen deutschen Politiker die ganze Zeit über von sich geben. Du nimmst die rote Kapsel, bleibst im Wunderland und ich zeige dir, wie tief der Kaninchenbau reicht.”
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Energie-Sozialdemokratie: Das Weltwerk (Buchrezension: Prescription for the Planet – Teil 1)

Wisst ihr noch: Deutsche Bundesbahn. Deutsche Bundespost. Lufthansa. Hust hust das Arbeitsamt hust hust…

Manche Leute sind überrascht, wenn sie erfahren, was noch vor wenigen Jahren alles in der Hand des Staates war.
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