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Strahlung

Vorsicht, strahlt!

Wusstest du, dass Bananen radioaktiv sind? Sie enthalten strahlendes Kalium-40. Strahlung ist natürlich, sie umgibt uns immer und überall. In geringen Maßen scheint sie uns sogar gut zu tun – dafür gibt es erstaunliche Belege.

Strahlung kommt aus der Erde, aus dem Weltraum und sogar aus unserer Nahrung. Unser Körper kann mit niedrigen Strahlendosen sehr gut umgehen. Selbst hohe Strahlendosen sind kein Problem, sofern wir sie nicht auf einmal, sondern über einen längeren Zeitraum hinweg aufnehmen – ganz ähnlich der UV-Strahlung der Sonne. Die folgende Grafik zeigt typische Strahlendosen, denen wir im Lauf unseres Lebens ausgesetzt sind, als „Bananendosen“. Zum Vergleich siehst du auch eine Dosis, der man heute nahe Tschernobyl ausgesetzt ist.

Leben in der Nähe eines Kernkraftwerks (50 km-Radius)

1 Banane

0,09 µSv pro Jahr

Wer in der Nähe eines Kernkraftwerks wohnt, nimmt im Lauf eines Jahres etwas weniger Strahlung auf als durch das Essen einer Banane (0,1 µSv)!

Leben in der Nähe eines Kohlekraftwerks

3 Bananen

0,3 µSv pro Jahr

Wegen der in der Kohle enthaltenen Spuren von Radon, Uran und Thorium gibt ein Kohlekraftwerk etwa dreimal mehr Strahlung ab als ein Kernkraftwerk.

1 Tag im Saarland

24 Bananen

2,4 µSv

1 Tag in der Tschernobyl-Sperrzone, 10 km östlich des Reaktors (12 µSv) oder 1 Tag in Ramsar, Iran

120–140 Bananen

14 µSv

In unmittelbarer Nähe der Kraftwerksruine und in wenigen weiteren Teilen der Sperrzone treten höhere Werte auf. Doch in den meisten Gebieten der Sperrzone finden wir Werte, wie sie an vielen Orten der Erde natürlicherweise vorkommen. Deshalb könnten dort längst wieder Menschen leben. Ähnlich ist die Situation rund um Fukushima.

Flug Frankfurt–New York

1.000 Bananen

100 µSv

Computertomografie

100.000 Bananen

10.000 µSv

Dosis, ab der das Krebsrisiko wahrscheinlich steigt

1 Million Bananen

100.000 µSv

Tödliche Strahlendosis (Tod innerhalb von 2 Wochen)

100 Millionen Bananen

10 Millionen µSv

Niedrigstrahlung ist okay!

In den 1950er Jahren kam die Vorstellung auf, dass selbst kleinste Strahlendosen schädlich seien (Linear No Threshold, LNT). Diese Annahme ist längst widerlegt. Heute wissen wir, dass unser Immunsystem permanent „Kaputtes“ in den Zellen repariert – und etwa 10.000 Reparaturvorgänge pro Tag und Zelle leistet! Trotzdem wollen unsere Politiker uns vor der allerkleinsten Strahlung schützen – durch gesetzliche Regelwerke, die auf der überholten LNT-These basieren. Das nützt uns nichts, kostet aber viel und sorgt für unnötige Angst. Dass kleine Dosen nicht gefährlich sind, belegen zum Beispiel die Überlebenden der Atombomben in Japan. Zwar leiden sie insgesamt unter einer leicht erhöhten Krebssterblichkeit. Doch bei Personen, die Dosen von unter 100 mSv erhielten, ist die Krebssterblichkeit vermindert. In Taiwan wurden über 8.000 Personen durch radioaktiven Baustahl in Neubauwohnungen in Taiwan versehentlich bestrahlt. Dies geschah jahrelang, zum Teil mit über 100 mSv/Jahr (zehn- bis fünfzigmal mehr als die normale Hintergrundstrahlung). Nach der LNT-Theorie hätte die Krebsrate der Bewohner um 30 Prozent steigen müssen. Tatsächlich sank sie deutlich. Das legt nah, dass niedrige Strahlung wahrscheinlich unser Immunsystem trainiert.

Woher nehmen wir Strahlung auf?

Der größte Teil der Strahlung, die ein Westeuropäer pro Jahr aufnimmt, stammt aus medizinischen Anwendungen wie Röntgen oder CT. Ohne Strahlung wären viele moderne Diagnose- und Behandlungsmethoden unmöglich. In der Krebsmedizin rettet die Bestrahlungstherapie Leben. Die restliche Strahlung, die ein Westeuropäer aufnimmt, stammt aus der Atemluft, aus der Erde, aus dem Weltall und aus unserer Nahrung – und ein winziger Teil aus kerntechnischen Anlagen.

Was ist mit nuklearen Unfällen?

Die Kernkraft hat in den letzten Jahrzehnten die Luftqualität stark verbessert und so weltweit mehrere Hunderttausend Menschenleben gerettet. Andererseits können in Kernkraftwerken Defekte oder Unfälle passieren, so dass Radioaktivität entweicht. In der Geschichte der Kernkraft ist das mehrfach passiert – doch das war nicht katastrophal, wie die beiden bekanntesten Unfälle zeigen: In Fukushima gab es keine Todesfälle, denn die ausgetretene Strahlung war sehr gering. Darum waren auch die Evakuierungen zum allergrößten Teil unnötig. Der größte Unfall, Tschernobyl, forderte nach Erkenntnissen britischer Krebsforscher der Chernobyl Tissue Bank eine niedrige dreistellige Opferzahl. Ganz klar: Das ist schlimm – aber weit entfernt von dem, was die meisten Menschen in Deutschland annehmen. Insgesamt ist Kernkraft, selbst einschließlich der Unfälle, eine der sichersten Energiequellen.

Kleines Strahlungs-Einmaleins

Radioaktivität ist der Zerfall von Atomkernen. Man misst sie in Becquerel (Bq), das ist die Anzahl der Zerfälle pro Sekunde. Eine Banane enthält Kalium-40 und dadurch eine Radioaktivität von ca. 15 Bq. Ionisationsrauchmelder enthalten Americium-241 mit 30 000 Bq. Nach der Halbwertszeit ist die Hälfte eines radioaktiven Stoffes zerfallen. Zum Beispiel:

Atom (Isotop)Halbwertszeit
Kalium-401,2 Milliarden Jahre
Americium-241433 Jahre
Cobalt-605 Jahre
Iod-1318 Tage

Beim Zerfall eines Atoms entsteht Strahlung:

  • Alphastrahlung (Heliumkerne): kann Papier oder die obere Hautschicht nicht durchdringen.
  • Betastrahlung (Elektronen): kann Blech nicht durchdringen.
  • Gammastrahlung (Photonen): wird teilweise von Knochen absorbiert. So entstehen Röntgenbilder.

Die Dosis entspricht ungefähr der Energie, die die Strahlung in den Körper überträgt. Die Dosis, also die Strahlenbelastung auf den Menschen, wird in der Einheit Sievert (Sv) gemessen. Eine Mammographie entspricht einer Dosis von ca. 0,3 mSv. Die Dosisleistung gibt an, wie stark die Strahlung ist bzw. in welcher Zeit der Körper eine Dosis aufnimmt.

Wir sind jederzeit einer natürlichen Umgebungsstrahlung ausgesetzt. Sie stammt aus kosmischen Strahlen, Gestein, Radon, Lebensmitteln und Trinkwasser. Die natürlichen Dosisleistungen variieren weltweit stark, z. B. 1,5 mSv/Jahr in Japan oder 7 mSv/Jahr in Finnland.

Eine hohe Strahlendosis in kurzer Zeit schädigt Blutbildung, Verdauungstrakt und Nervensystem. Eine Ganzkörperdosis von 5 000 mSv ist meist tödlich. Doch über eine lange Zeit gestreckt, ist dieselbe Dosis harmlos, denn bei niedrigen Dosisleistungen haben die Zellen Zeit, sich zu erholen. Unterhalb von 100 mSv/Jahr konnten niemals zusätzliche Krebsfälle nachgewiesen werden. Damit ist die LNT-These (siehe oben) faktisch widerlegt.

Zum Weiterlesen

Interessanter Blogbeitrag (auf Englisch) über die LNT-These und ihre Konsequenzen