Energieflussdichtenvisualisierung: Wohngebiete kühlblau bei zehn, zwanzig, fünfzig Watt pro Quadratmeter. Transportnetze, Straßen, Bahnhöfe, stilleilige Maglevmodule in Röhren, Flughäfen: Tausend, zweitausend, zehntausend Watt pro Quadratmeter. Industriewerke, Stahlküchen, Walzwerke, kristallhelle Plasmabögen, Rohre und kühlstille Tanks turmhoch in der Nacht voller Synfuel, kosmisch heiße Laser, Pulvermetallurgie, Roboter – insektoide Titanen in menschenleeren Fabriken: hundert fünfhundert tausend Kilowatt, und höher hinauf: multimegawattlodernder Maschinenfeueratem zersetzt die Materie und fügt sie neu, zu Flugzeugen, Raumschiffen, Lokomotiven, Computern, Schreibtischlampen, Marmeladengläsern. Die Entropie flüchtet tief in den interstellaren Raum, Carmen und Alexa haben sie fortgetanzt.
— Fabian Herrmann: “Projekt Kardaschow”
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Schlagwort-Archive: Industrie
Über den Wolken
Anfang der 1980er Jahre fragte ein kleiner Junge in der Transitlounge des New Yorker Kennedy-Airports seine Mutter, wo denn bei den Flugzeugen, die die Nachtbeleuchtung des Rollfelds in fremdartige kolossale Märchenfiguren verwandelte, vorne und hinten sei?
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Die Bundeskernenergiebehörde
When contemplating an entirely new energy structure not only for the United States but for the entire world, it would be foolish beyond measure to discard the possibility of publicly owned and operated systems. Indeed, there are almost irresistibly compelling reasons to consider public ownership as being far preferable to private ownership, not the least of which is the fact that the energy revolution proposed herein is based primarily on nuclear power.
—Tom Blees: “Prescription for the Planet”, Chapter 9: “Cui Bono?”
Im Mai 2014 unternahmen die drei deutschen Energiekonzerne (E.on, RWE und EnBW) einen Vorstoß bezüglich der Übernahme ihrer Kernkraftwerke durch eine öffentlich-rechtliche Stiftung.
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Der gesunde Menschenverstand
Ich speiste in einem linken Kulturzentrum zu Mittag. Manche werden sich fragen: Wie zum Geier passt ein Nukleide in ein linkes Kulturzentrum, in dem sogar auf der Klotür Antiatomaufkleber zu finden sind und regelmäßig Greenpeace-Filmabende stattfinden?! Ihr kennt mich nun schon ein wenig, und wisst daher, dass ich durchaus ein langhaariger Gerechtigkeitskämpfer bin, allerdings notabene ein technikpositiver Gerechtigkeitskämpfer.
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Fortschritt statt Angst: mit Positivargumenten für die Kernenergie
In seinem Artikel zur Gründung des Vereins Nuklearia e. V. schreibt Peter Heller:
Es ist aus meiner Sicht nicht zielführend, Kernenergie in einem Wettlauf der Angst (“Strahlentod” kontra “Klimakatastrophe”) als das geringere Übel zu vermarkten. Man kann natürlich die inneren Widersprüche der Umweltbewegung, die das Klima schützen will, aber gleichzeitig Kernenergie zu diesem Zweck ablehnt, sehr gut herausarbeiten. Aber nur dann, wenn man Kernenergie als etwas ansieht, was auch ohne Klimakatastrophe aus sich selbst heraus sinnvoll und nützlich ist.
Bezüglich des anthropogenen Klimawandels stimme ich mit Peter nicht überein. Er sieht ihn als nichtexistent, oder wenn schon existent dann als kein schwerwiegendes Problem an, ich dagegen stelle mich vorsichtshalber auf die Position der derzeitigen Mehrheit der Wissenschaftler und setze als begründbare Arbeitshypothese voraus, dass es den anthropogenen Klimawandel tatsächlich gibt und dadurch bestimmte Schwierigkeiten auf die Zivilisation zukommen könnten.
Dennoch stimme ich Peter bezüglich des oben zitierten Absatzes zu!
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10 coole Fakten zum Atommüll
Von Things Worse Than Nuclear Power (Übersetzung: Rainer Klute)
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Wie der Größenunterschied zwischen Mensch und Mond: die Energiedichten von chemischen und Kernbrennstoffen
Atommüll aus gebrauchten Brennelementen enthält noch 95% seiner Energie. Wenn wir die nicht nutzen, ist das, wie wenn man von einem Liter Limo ein paar Esslöffel nimmt und den Rest wegkippt.
- Die Energiedichte von Kernbrennstoff ist rund 2.000.000 Mal höher als die von Kohle, Öl oder Biomasse. Das heißt: die Menge an Atommüll ist superklein im Vergleich zu der superriesigen Menge an freigesetzter Energie. 2.000.000 Mal – das ist dasselbe Verhältnis wie zwischen dem Durchmesser des Mondes und der Größe eines Erwachsenen.
- Atommüll kann recycelt werden. Während des Recyclens produziert er Energie, statt welche zu verbrauchen. Bill Gates steht hinter einem Unternehmen, das genau dies auf eine neue Art und Weise tun will.
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Durch das Recyclen wird die radioaktive Lebensdauer der Abfälle auf rund 300 Jahre verkürzt. Dies (Punkt 3 und 4) ist mit Hilfe Schneller Reaktoren möglich – nachgewiesen in über 400 Reaktorjahren Betriebserfahrung.
- Es ist wirklich cool, dass alle radioaktive Elemente mit der Zeit zerfallen – und je radioaktiver sie sind, desto schneller geht das. Einige Elemente zerfallen in wenigen Sekunden. Als Faustregel gilt, dass die Elemente nach dem Zehnfachen ihrer Halbwertszeit effektiv verschwunden sind.
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Man kann sogar ein einzelnes Atom radioaktiven Materials erkennen. So leicht und mit solch hoher Genauigkeit geht das mit anderen Schadstoffen nicht, obwohl sie noch gefährlicher sind, z.B. Quecksilber, Blei, Stickoxide oder Schwefeldioxid. Weltweit setzen mit fossilen Brennstoffen befeuerte Kraftwerke jede Minute erhebliche Mengen dieser gefährlichen Schadstoffe frei. Und die zerfallen nicht mit der Zeit. Viel schlimmer: Metalle wie Quecksilber reichern sich im Körper an.
- Spaltprodukte retten Leben. Viele wichtige medizinische Isotope – zum Beispiel für Krebsdiagnostik und -therapie – lassen sich nur durch Bestrahlung in Kernreaktoren herstellen. Cäsium-137, ein Spaltprodukt, kann Blut in Blutbanken schützen und das Leben von Babys und an Immunschwäche Leidenden retten. Dies nur als ein einziges Beispiel, wie sich Spaltprodukte aus Kernreaktoren nutzen lassen.
- Transportbehälter wie der CASTOR zählen zu den widerstandsfähigsten Strukturen, die je von Menschen gemacht wurden. Sie können Stürze aus großer Höhe, Flugzeugabstürze oder Explosionen überstehen.
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In der Geschichte der kommerziellen Kernkraftnutzung gibt es keinen einzigen bekannten Fall, in dem gebrauchter Kernbrennstoff gestohlen wurde. Er besteht aus viel zu vielen verschiedenen Substanzen und ist in der Handhabung zu problematisch für jemanden, der Böses im Schilde führt.
- Selbst wenn man die schlimmsten Unfälle in kerntechnischen Anlagen mitzählt, schneidet Kernenergie in puncto Sicherheit unter allen Energiearten am besten ab und hat die wenigsten Todesfälle pro erzeugtem Terawattjahr – vor jeder anderen Art der Energieerzeugung einschließlich Windkraft, Photovoltaik, Erdgas und Kohle. In der gesamten Geschichte der Kernkraftnutzung in den USA ist kein einziger Mensch ums Leben gekommen, weil er der Strahlung aus Atommüll ausgesetzt gewesen wäre.
Also: Haben wir es wirklich mit »Abfall« zu tun? Oder ist das nicht eher gebrauchter Brennstoff mit einer Menge Mehrwert für unsere Gesellschaft?
Diesen Beitrag findet ihr im englischsprachigen Original unter 10 Cool things about Nuclear Waste von Things Worse Than Nuclear Power.
Arbeitsplätze
In seiner Antwort “Pandora’s Revenge” auf das von Kernkraftgegnern gegen den Film “Pandora’s Promise” verfasste Dokument “Pandora’s False Promises” schreibt Nick Touran:
The fact that renewables can employ more people is not necessarily a good thing. For instance, in the 16th century, 75% of people worked in agriculture. So should we go back to that? Since nuclear is so energy dense, you can get lots of energy with a small footprint, leaving more people to solve other problems of the world. In 2011, renewables and nuclear generated the same amount of electricity in Germany [10], so apparently 30,000 people accomplished the same things as 380,000. I understand jobs are a big deal in this economy, but this isn’t really a very good point.
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Frei nach Wolfgang Borchert: Dann gibt es nur eins!
Du. Mann an der Maschine und Frau in der Werkstatt. Wenn sie euch morgen befehlen, ihr sollt keine Wasserrohre und keine Kochtöpfe mehr machen – sondern Pipelines für Erd- oder Schiefergas, dann gibt es nur eins:
Sagt NEIN!
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Die rote Kapsel: Raus aus der Antiatommatrix – mit 10 Artikeln!

“Du nimmst die blaue Kapsel, wachst in deinem Bett auf und glaubst, was Peter Altmaier und die sonstigen deutschen Politiker die ganze Zeit über von sich geben. Du nimmst die rote Kapsel, bleibst im Wunderland und ich zeige dir, wie tief der Kaninchenbau reicht.”
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Challenge für Kernkraftgegner: Löst das Problem der Entropie!
“Aber ihr müsst das Problem des Atommülls auch ganz sicher lösen!”
Dies ist eine geläufige Aussage von Kernkraftgegnern. Wenn sie von unseren Projekten, fortgeschrittenen Brennstoffzyklen mit komplettem Aktinidenrecycling und Reaktoren der IV. Generation hören, wird, sofern das Gespräch, hust hust, in höflichem und zivilisiertem Rahmen bleibt, über kurz oder lang mit großem Nachdruck eine Lösung des Problems der nuklearen Abfälle eingefordert.
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Die Entropiewende – #JedenTagEinAntrag #PA260
Auf Jan Kastners Blog las ich gestern abend von der von @schwarzblond initiierten Aktion #JedenTagEinAntrag, im Rahmen derer die Anträge für den baldigen Bundesparteitag der Piratenpartei auf verschiedenen Blogs diskutiert werden sollen.
Ich entschloss mich, den Antrag PA260 zu besprechen, denn dieser hatte meine Aufmerksamkeit erregt.
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Kurz und knapp: 17 Pro-Atom-Argumente
1. Hohe Flächenleistungsdichte – niedriger Platzbedarf
Besonders in dicht besiedelten Industrieländern wie Deutschland ist es wichtig, dass Energiequellen nicht übermäßig viel Platz verbrauchen. Ein 1 GW-Kernkraftwerk benötigt mit allen Gebäuden und Anlagen ca. 1 Quadratkilometer: Dies entspricht einer Flusddichte von 1000 W pro Quadratmeter. Die sonstigen postfossilen Energiequellen erreichen diesbezüglich kaum mehr als einstellige Werte.
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