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10 coole Fakten zum Atommüll
10 coole Fakten zum Atommüll
Veröffentlicht am 2013-05-26
Von Rainer Klute
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Von Things Worse Than Nuclear Power (Übersetzung: Rainer Klute)

  1. Atommüll aus gebrauchten Brennelementen enthält noch 95% seiner Energie. Wenn wir die nicht nutzen, ist das, wie wenn man von einem Liter Limo ein paar Esslöffel nimmt und den Rest wegkippt.
  2. Die Energiedichte von Kernbrennstoff ist rund 2.000.000 Mal höher als die von Kohle, Öl oder Biomasse. Das heißt: die Menge an Atommüll ist superklein im Vergleich zu der superriesigen Menge an freigesetzter Energie. 2.000.000 Mal – das ist dasselbe Verhältnis wie zwischen dem Durchmesser des Mondes und der Größe eines Erwachsenen.
  3. Atommüll kann recycelt werden. Während des Recyclens produziert er Energie, statt welche zu verbrauchen. Bill Gates steht hinter einem Unternehmen, das genau dies auf eine neue Art und Weise tun will.
  4. Durch das Recyclen wird die radioaktive Lebensdauer der Abfälle auf rund 300 Jahre verkürzt. Dies (Punkt 3 und 4) ist mit Hilfe Schneller Reaktoren möglich – nachgewiesen in über 400 Reaktorjahren Betriebserfahrung.
  5. Es ist wirklich cool, dass alle radioaktive Elemente mit der Zeit zerfallen – und je radioaktiver sie sind, desto schneller geht das. Einige Elemente zerfallen in wenigen Sekunden. Als Faustregel gilt, dass die Elemente nach dem Zehnfachen ihrer Halbwertszeit effektiv verschwunden sind.
  6. Man kann sogar ein einzelnes Atom radioaktiven Materials erkennen. So leicht und mit solch hoher Genauigkeit geht das mit anderen Schadstoffen nicht, obwohl sie noch gefährlicher sind, z.B. Quecksilber, Blei, Stickoxide oder Schwefeldioxid. Weltweit setzen mit fossilen Brennstoffen befeuerte Kraftwerke jede Minute erhebliche Mengen dieser gefährlichen Schadstoffe frei. Und die zerfallen nicht mit der Zeit. Viel schlimmer: Metalle wie Quecksilber reichern sich im Körper an.
  7. Spaltprodukte retten Leben. Viele wichtige medizinische Isotope – zum Beispiel für Krebsdiagnostik und -therapie – lassen sich nur durch Bestrahlung in Kernreaktoren herstellen. Cäsium-137, ein Spaltprodukt, kann Blut in Blutbanken schützen und das Leben von Babys und an Immunschwäche Leidenden retten. Dies nur als ein einziges Beispiel, wie sich Spaltprodukte aus Kernreaktoren nutzen lassen.
  8. Transportbehälter wie der CASTOR zählen zu den widerstandsfähigsten Strukturen, die je von Menschen gemacht wurden. Sie können Stürze aus großer Höhe, Flugzeugabstürze oder Explosionen überstehen.
  9. In der Geschichte der kommerziellen Kernkraftnutzung gibt es keinen einzigen bekannten Fall, in dem gebrauchter Kernbrennstoff gestohlen wurde. Er besteht aus viel zu vielen verschiedenen Substanzen und ist in der Handhabung zu problematisch für jemanden, der Böses im Schilde führt.
  10. Selbst wenn man die schlimmsten Unfälle in kerntechnischen Anlagen mitzählt, schneidet Kernenergie in puncto Sicherheit unter allen Energiearten am besten ab und hat die wenigsten Todesfälle pro erzeugtem Terawattjahr – vor jeder anderen Art der Energieerzeugung einschließlich Windkraft, Photovoltaik, Erdgas und Kohle. In der gesamten Geschichte der Kernkraftnutzung in den USA ist kein einziger Mensch ums Leben gekommen, weil er der Strahlung aus Atommüll ausgesetzt gewesen wäre.
Wie der Größenunterschied zwischen Mensch und Mond: die Energiedichten von chemischen und Kernbrennstoffen
Der Integral Fast Reactor (IFR)
Mit einem Geigerzähler kannst du deine Radioaktivität messen. Ja, deine, denn du bist radioaktiv!
Medizinische Isotope werden in Kernreaktoren produziert.

Also: Haben wir es wirklich mit »Abfall« zu tun? Oder ist das nicht eher gebrauchter Brennstoff mit einer Menge Mehrwert für unsere Gesellschaft?

Diesen Beitrag findet ihr im englischsprachigen Original unter 10 Cool things about Nuclear Waste von Things Worse Than Nuclear Power.

Kategorien
Politik
Colin Megson sagt:

Nuclear power saved Germany US$620 billion in healthcare costs between 1970 and 2014, by displacing health-wrecking pollution from coal-fired power plants.

Worldwide, healthcare saving costs from the use of nuclear power, between 1970 and 2014, is 15X greater than the remediation costs of all of the nuclear power accidents, including TMI, Chernobyl and Fukushima:

https://prismsuk.blogspot.com/2018/01/cost-of-nuclear-power-accidents-versus.html

Paul sagt:

Etwas gar optimistische Formulierungen und Vereinfachungen. Nicht zu widerlegen ist, dass alte Reaktoren nur paar Prozent nutzen und der Rest als Abfall behandelt wird,

Hans Joachim sagt:

Lieber Paul, das bestreitet ja auch niemand. Aber deswegen auf die Weiterentwicklung der Nutzung von Kernenergie zu verzichten ist absoluter Unsinn.
Stell Dir vor das Auto wäre geächtet worden weil Fords Model-T gnadenlos durch den Crashtest und den Elchtest gefallen wäre, hätte es die da schon gegeben.
Wieviele arme Familienväter müssten dann zu Fuß zum Bier holen, nicht auszudenken. 😀