Die Atomkatze

Wie jedermann weiß, sind Katzen eng mit Radioaktivität verbunden: Im Schrödingerschen Gedankenexperiment werden sie, indem man ihr Überleben oder Sterben an das Stattfinden eines Zerfallsereignisses koppelt, zu einem großen miauenden Quantensystem, das zwischen Sein und Nichtsein schwebt, bis jemand durch Nach-der-Katze-Sehen die Gewissheit der klassischen Physik wiederherstellt.

Dies brachte zwei Philosophen auf den Gedanken, Katzen zu Dosimetern umzufunktionieren; ein Vorschlag, von dem ich übrigens zum ersten Mal in dem (mäßig kreativen) Theaterstück »Fall Out Girl« von Niklaus Helbling erfuhr. Die Idee besteht darin, Katzen genetisch so zu verändern, dass sie, wenn sie ionisierender Strahlung ausgesetzt sind, ihre Fellfarbe ändern; solcherart sollen zukünftige Generationen vor Endlagern für radioaktive Stoffe gewarnt werden. Tobias Cronert schrieb auf ScienceBlogs einen Artikel über diesen nicht ganz ernst gemeinten Vorschlag; in den Kommentaren entspann sich eine lebhafte Diskussion, an der ich mich beteiligte.

Folgender Text beruht auf meinen Kommentaren zu Tobias Cronerts Artikel, wobei ich Kürzungen vorgenommen und Überleitungen hinzugefügt habe.
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Atommüll: Bürgergutachten fordert Offenheit gegenüber alternativen Entsorgungsoptionen

In einem Artikel mit dem Titel Bürgerforum »Wohin mit dem Atommüll?« berichtet Bloggerin Sylvia Bader-Giese über das gleichnamige Projekt. Per Zufallsprinzip wurden Bürger ausgewählt, um an drei Terminen im Februar und März in Lutherstadt Wittenberg unter professioneller Moderation ein Bürgergutachten zur Lagerung hochradioaktiver Abfälle zu erstellen. Das Ergebnis ist kein umfangreicher Wälzer, sondern ein gut lesbarer 24-Seiter. Das Projekt stellt auch nicht irgendeine Leutebespaßung dar, sondern ist hochoffizieller Teil der hochoffiziellen Bürgerbeteiligung bei der hochoffiziellen Endlagersuche. Weiterlesen

Maschinen der Freiheit – Vortrag zum Download

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Am 10. März habe ich bei der Nuklearia-Regionalgruppe Franken in Erlangen meinen Vortrag »Maschinen der Freiheit – der Integral Fast Reactor und die Zukunft der Kernenergie« gehalten.
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Atomhörnchen on the road: Pandora’s Promise in Berlin!

Berlin Alexanderplatz (Quelle: Wikipedia)

Das Deutsche Atomforum hatte sich entschlossen, den Film “Pandora’s Promise” von Robert Stone am Rahmen der Veranstaltungsreihe “Energie im Dialog” in Berlin mit anschließender Diskussion zu zeigen! Der im Energiewendeland weitgehend ignorierte Pro-Kernkraft-Film sollte also doch in einer deutschen Stadt auf der großen Leinwand zu sehen sein – das konnte das Atomhörnchen sich nicht entgehen lassen…
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Erwiderung auf David Biello

Auf der Blogseite von Scientific American diskutiert David Biello den Film Pandora’s Promise.

Er versucht, sich dem Thema ausgewogen zu nähern, und dies gelingt ihm auch weitgehend. Einige Punkte in dem Artikel bedürfen meines Erachtens nach jedoch der Richtigstellung.
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Die rote Kapsel: Raus aus der Antiatommatrix – mit 10 Artikeln!

 

“Du nimmst die blaue Kapsel, wachst in deinem Bett auf und glaubst, was Peter Altmaier und die sonstigen deutschen Politiker die ganze Zeit über von sich geben. Du nimmst die rote Kapsel, bleibst im Wunderland und ich zeige dir, wie tief der Kaninchenbau reicht.”
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“Warum gibt es das noch nicht?” – Geschwindigkeit technologischen Fortschritts

“Wenn das IFR-Projekt erfolgreich zuende geführt wurde, warum haben wir dann noch keine weltweite IFR-Energieversorgung?”
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Energie-Sozialdemokratie: Das Weltwerk (Buchrezension: Prescription for the Planet – Teil 1)

Wisst ihr noch: Deutsche Bundesbahn. Deutsche Bundespost. Lufthansa. Hust hust das Arbeitsamt hust hust…

Manche Leute sind überrascht, wenn sie erfahren, was noch vor wenigen Jahren alles in der Hand des Staates war.
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Die Freiheitsmaschine – der Integral Fast Reactor (Teil 5: Zukunftsperspektiven)

< == Teil 4: Brennstoffaufbereitung und Pyroprocessing

Wie soll es nun weitergehen?

Die physikalischen und technischen Konzepte wurden allesamt erfolgreich getestet, nun liegen sie aber in der Schublade, und warten darauf, wieder ans Licht geholt zu werden.
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Die Freiheitsmaschine – der Integral Fast Reactor (Teil 4: Brennstoffaufbereitung durch Pyroprocessing)

< == Teil 3: Sicherheit

Für viele scheint der Atommüll – d.h. verbrauchte Reaktorbrennstäbe – das Hauptproblem der Kernenergie darzustellen. Wir haben schon in mehreren Artikeln angedeutet, dass dieser “Müll” kein Müll ist, sondern eine hochnützliche Substanz – wenn man ihn mit geeigneten Verfahren recycelt. Wie genau funktioniert dieses Recycling?
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Die Freiheitsmaschine – der Integral Fast Reactor (Teil 3: Sicherheit)

< == Teil 2: Konstruktionsprinzipien

Als im Jahr 1986 der Reaktorkern des Kernkraftwerks in Chernobyl schmolz, wußten nur wenige, dass einige Monate vorher auch in den Vereinigten Staaten ein Kernreaktor seines Kühlmechanismus beraubt worden war.

Wieso gab es in den USA keinen Katastrophenalarm, keine Evakuierung, keinen Einsatz der Nationalgarde?

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Die Freiheitsmaschine – der Integral Fast Reactor (Teil 2: Konstruktionsprinzipien)

< == Teil 1: Einführung

Es gibt Hunderte möglicher Kernreaktor-Konfigurationen. Sie können in einem Parameterraum lokalisiert werden, der – vereinfacht betrachtet – von vier bzw. fünf Achsen aufgespannt wird:

  • Brennstoff
  • Kühlmittel und Kühlkreislauf-Bauweise
  • Geometrie
  • ggf. Moderator
  • Brennstoffzyklus/Aufbereitung (gehört nur indirekt zum Reaktor selbst)

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Die Freiheitsmaschine – der Integral Fast Reactor (Teil 1: Einführung)

Was erwarten wir von einer guten Energiequelle?

“Umweltfreundlich soll sie sein!”, werden die meisten antworten. “Sie darf keine Schadstoffe in die Umgebung emittieren. Und sie soll nicht schon nach hundert Jahren erschöpft sein, sondern mindestens Jahrtausende lang zur Verfügung stehen. Auch wäre es gut, wenn sie für Menschen keine hohen Unfallrisiken birgt, zuverlässig ist und überall auf der Welt eingesetzt werden kann.”
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