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Kernenergie gehört in den Green Deal

Nuklearia fordert EU-Kommission auf, auch die Kernenergie beim Green Deal zu berücksichtigen – Bestätigung durch wissenschaftlichen Dienst der EU-Kommission

In dieser Woche haben sich 46 Umweltorganisationen aus der ganzen Welt, darunter der Nuklearia e. V., mit einem offenen Brief an die EU-Kommission gewandt. Die Unterzeichner unter Führung der französischen Voix du Nucleaire fordern, dass die Kernenergie Teil des europäischen Green Deal und der EU-Taxonomie für nachhaltige Finanzierungen (»EU-Taxonomie«) wird. Der Green Deal ist ein EU-Förderprogramm für ökologische Investitionen mit einem Budget von einer Billion Euro. Die EU-Taxonomie ist ein Kriterienkatalog, der festlegt, welche Investitionen in die Energieversorgung im Sinne der Umwelt nachhaltig sind. Investoren dürften günstigere Finanzierungskonditionen bekommen, wenn sie solche Kraftwerke bauen, die gemäß der EU-Taxonomie als »grün« gelten.

Gegenwärtig streiten die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union über die Aufnahme von Kernenergie und Erdgas in die Taxonomie. Mehrere Länder unter der Führung Frankreichs sehen die CO₂-arme Kernenergie als klimafreundlich an und wollen sie in der Taxonomie sehen. Deutschland, Österreich und Luxemburg lehnen dies ab. Stattdessen verlangt Deutschland, dass das treibhausgasintensive Erdgas in die Taxonomie aufgenommen wird.

Es ist das erste Mal, dass sich so viele Organisationen in einem Appell an die EU-Kommission wenden, um sich für ein gemeinsames Umweltziel einzusetzen. Erstmals haben sich damit auch zahlreiche europäische Umweltgruppen vernetzt, die den Erhalt bestehender Kernkraftwerke als klimafreundlichsten Beitrag zur Stromversorgung und darüber hinaus den Ausbau der Kernenergie fordern. Rainer Klute, Vorsitzender des Nuklearia e. V., sagt dazu: »Diese Initiative in Richtung der EU-Kommission passt genau zu unserem Kampf für den Erhalt der letzten sechs Kernkraftwerke in Deutschland, SaveGER6. Wenn wir stattdessen Kohlekraftwerke stilllegen, wäre das die mit Abstand wirksamste und zugleich billigste Klimaschutzmaßnahme.«

Wissenschaftliche Bestätigung

Fast zeitgleich hat der wissenschaftliche Dienst der EU-Kommission nach monatelanger Prüfung festgestellt, dass Atomkraft als nachhaltig zu beurteilen sei. Es gebe »keinerlei wissenschaftlich fundierten Belege dafür, dass die Kernenergie die menschlichen Gesundheit oder die Umwelt stärker schädige als andere Stromerzeugungstechnologien, die als Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels bereits in der Taxonomie enthalten sind«, schreibt das Joint Research Centre (JRC) in seinem Bericht.

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