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Pro-Kernkraft-Demos starten am Samstag
Veröffentlicht am 2020-09-03
Von Rainer Klute
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Eine Serie deutschlandweiter Pro-Kernkraft-Demonstrationen beginnt am Samstag, 5. September 2020, mit einer Kundgebung im schleswig-holsteinischen Itzehoe, 20 Kilometer vom Kernkraftwerk Brokdorf entfernt. Weitere Demonstrationen unter dem Motto »Klimakrise? Kernkraft!« sind in den kommenden Wochen an den übrigen fünf Kernkraftwerksstandorten geplant.

Angesichts des Klimawandels ausgerechnet die CO₂-freien Kernkraftwerke zu schließen und CO₂-intensive Kohlekraftwerke weiterlaufen zu lassen, sei grundfalsch, kritisiert der Verein Nuklearia, der zu den Demonstrationen aufruft. Die Stilllegung der letzten sechs deutschen Kernkraftwerke führe zu einem Anstieg der CO₂-Emissionen von mindestens 50 Millionen Tonnen CO₂ im Jahr. Dies lasse sich kaum durch andere Maßnahmen ausgleichen, von einer Senkung der Emissionen ganz zu schweigen. So brächte beispielsweise ein Tempolimit von 120 km/h auf den Autobahnen laut Umweltbundesamt nur 2,6 Millionen Tonnen CO₂-Einsparung im Jahr. Das wäre lediglich ein Drittel Kernkraftwerk.

Die Nuklearia fordert eine Änderung des Atomgesetzes, um die gesetzliche Grundlage für den Weiterbetrieb der Kernkraftwerke zu schaffen. Dieser Weiterbetrieb müsse notfalls in Staatsregie erfolgen.

Die Demonstration in Itzehoe beginnt um 12 Uhr auf dem Parkplatz Malzmüllerwiesen an der Schumacherallee. Von dort aus ziehen die Teilnehmer zur St.-Laurentii-Kirche, wo um 12:30 Uhr eine Zwischenkundgebung stattfinden wird. Gegen 13:00 Uhr schließt sich die Abschlusskundgebung auf dem Theaterplatz an.

Nach der Demonstration werden einige Teilnehmer zum Kernkraftwerk Brokdorf fahren. Sie wollen sich dort auf dem Deich mit einem Banner »Klimakrise? Kernkraft!« und dem Kernkraftwerk im Hintergrund ablichten lassen.

Sämtliche Informationen zu allen Demonstrationen stehen im Netz unter https://nuklearia.de/saveger6 zur Verfügung. Dort ist auch das Hygienekonzept des Nuklearia e. V. zu finden, an das sich die Teilnehmer während der Demonstration zu halten haben.

Über die Nuklearia

Nuklearia

Der Nuklearia e.V. ist ein gemeinnütziger, industrie- und parteiunabhängiger Verein zur Förderung der Kernenergie. Wir sehen in der Kernenergie eine wesentliche Säule der Energieversorgung. Fortschrittliche Reaktoren arbeiten sicher, sauber und nachhaltig. Atommüll lässt sich in Schnellen Reaktoren als Brennstoff nutzen.

Anders als erneuerbare Energien steht Kernenergie jederzeit in ausreichender Menge zur Verfügung und verbraucht keine großen Landflächen. Im Unterschied zu Kohle oder Gas ist Kernenergie CO2-arm und vermeidet Luftverschmutzung.

Kenntnisse über Kernenergie sind in Deutschland rar geworden. Das wollen wir ändern.

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Axel says:

Wie kommt Ihr eigentlich immer drauf, dass Atomkraft CO2-frei sei? Klar, beim Prozess der Stromerzeugung fällt kaum CO2 an, aber das Uran fällt ja nicht einfach so gebrauchsfertig vom Himmel, sondern muss erst sehr CO2-intensiv aus dem Boden geholt und ausgesprochen energieaufwändig zu Brennelementen umgewandelt werden. Hinzu kommt der extreme Aufwand zum Bau der Anlagen und der gigantische Aufwand für die Verklappung des Mülls. Also seid doch bitte mal ehrlich und hört damit auf, die Eure Interessen unter dem Deckmantel des Klimaschutzes zu verbergen.

Rainer Klute says:

Die kurze Antwort: Solange Wind- und Solarenergie als CO₂-frei gelten, ist es die Kernenergie erst recht.

Die längere Antwort: Streng genommen ist die Kernenergie natürlich nicht CO₂-frei. Keine Art der Stromerzeugung ist das. Alle führen irgendwo in ihrem Lebenszyklus zu CO₂-Emissionen, also vom Abbau der Rohstoffe über die Herstellung der Anlagen, die Gewinnung des Brennstoffs und den Betrieb bis hin zu Rückbau und Entsorgung. Kernenergie ist aber extrem CO₂-arm – und zwar inklusive sämtlicher von dir genannter Punkte!

Die CO₂-Intensität der Kernenergie ist mit 12 gCO₂eq/kWh (Angabe des IPCC, in Deutschland mit ca. 7 gCO₂eq/kWh sogar noch deutlich darunter) äußerst günstig, übertroffen nur von Onshore-Windkraft (11 gCO₂eq/kWh). Photovoltaik liegt bei 44 gCO₂eq/kWh. Dummerweise sind Solar und Wind gar nicht so günstig, wie die genannten Zahlen suggerieren, denn zu den Zeiten, in denen der Wind nicht weht oder die Sonne nicht scheint, müssen verlässliche Erzeuger ran. Wenn das CO₂-intensive Stromerzeuger wie Kohle oder Gas sind, dann macht das den EE den ganzen schönen CO₂-Schnitt kaputt. In einem nuklear-erneuerbaren System mit einer Kombination aus Kernkraft und Erneuerbaren sähe das natürlich sehr viel besser aus.

Joachim Strobel says:

Ihr müsst den Schwerpunkt auf die Entwicklung nicht zwangsgekühlter, kleiner AKWs legen. Das ist die Zukunft. Inwieweit 1400Mw Boliden sinnvoll sind darf bezweifelt werden, sie sind das Produkt einer Optimierung die zu Lasten der Sicherheit und damit der Akzeptanz geht.

Rainer Klute says:

Die jetzt, hier und heute laufenden 1400-MW-Boliden sind die einfachste, schnellste, kostengünstigste und wirksamste Möglichkeit, jetzt, hier und heute gewaltige Mengen von CO₂-Emissionen zu vermeiden. Alles Weitere später!