Nicht ohne mein Kernkraftwerk

Von Dr. Anna Veronika Wendland

Dieser Beitrag ist eine erweiterte Fassung eines zuvor in der F.A.Z. erschienenen Artikels.

Im östlichen Europa schaut man mit Unverständnis auf die deutsche Energiewende – und setzt auf die Kernenergie als Rückgrat der Stromversorgung. Moderne Leistungsreaktoren aus Russland gehören heute weltweit zu den Technologieführern und lösen somit die deutschen Anlagen ab, die lange Zeit als Goldstandard der Sicherheitstechnik galten.

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Von Tschernobyl zur Energiewende: Ist die Kernkraft Geschichte?

Von Dr. Anna Veronika Wendland

In letzter Zeit erweisen sich gewohnte stabile Zustände und liebgewordene Gewissheiten als trügerisch: Großbritannien in der EU, Merkel auf dem Zenit ihrer Macht – und auch das Erfolgsversprechen der Energiewende.

Erlanger Stadtwerke

Das wurde auf einer von der Universität und der Stadt Erlangen organisierten Podiumsdiskussion anlässlich einer im Foyer der Stadtwerke gezeigten Ausstellung über »30 Jahre Tschernobyl« rasch deutlich: offensichtlich geraten im Jahr 6 des Atomausstiegsbeschlusses angesichts ausbleibender Erfolge einige Fronten wieder in Bewegung. Und daher verlief auch die Diskussion anders, als das Vorgeplänkel hätte vermuten lassen.

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Abschied vom Kernkraftwerk Grafenrheinfeld: Eine Außensicht

Gastbeitrag von Dr. Anna Veronika Wendland

Am 27. Juni ist es soweit. Das fränkische Kernkraftwerk Grafenrheinfeld (KKG) geht nach einer längeren Phase des Streckbetriebs vom Netz, »das Feuer geht langsam aus«, wie die Lokalpresse kommentierte. Die Main-Post schaltet einen Countdown über die letzten Tage, in denen das Kraftwerk noch Strom produziert, und in Schweinfurt hat man das »Abschaltfest« bereits gefeiert, ohne aufs Abschalten gewartet zu haben. Eine Mischung aus Voyeurismus und Schadenfreude dominiert in der Öffentlichkeit, während mehrere schlichte Tatsachen nicht zur Sprache kommen: dass hier über 30 Jahre lang mit größtenteils phantastischen Verfügbarkeitsraten störfallfrei und klimafreundlich Strom produziert wurde, und dass an diesem Kernreaktor nicht nur Turbosatz, Maschinentrafos und Hochspannungsleitungen hängen, sondern auch Menschen, Biographien, Kreativität, harte Arbeit, und, ja, auch regionale Identitäten.

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