»Gefährlicher als bislang bekannt« sei die »marode Atomanlage« Tihange 1 in Belgien, behauptet die ARD. Unsere Autorin informiert über Precursor-Events und stellt kritische Fragen an die stets gleichen Urheber alarmierender ARD-Atommeldungen, insbesondere an den »Energieexperten« Jürgen Döschner. Weiterlesen
Schlagwort-Archive: Journalismus
Supernanny im Atom-Einsatz
Die deutschen Medien im Kinderzimmer von Nachbars Kernenergie
Von Dr. Anna Veronika Wendland
In diesem Frühjahr jähren sich die Reaktorunfälle von Fukushima und Tschernobyl zum fünften bzw. dreißigsten Mal. Das ist Anlass für eine erhöhte Aufmerksamkeit unserer Medien für das Thema Kernenergie. Hinzu tritt die Diskussion um den Zustand der Kernkraftwerke in Belgien und Frankreich, welche uns in den vergangenen Wochen und Tagen begleitet hat Leider müssen wir konstatieren, dass bis tief hinein in die Kreise der öffentlich-rechtlichen Qualitätsmedien eine Ausnahme von der ansonsten selbstverständlichen Selbstverpflichtung auf journalistische Sorgfalt und Vorurteilsfreiheit zu gelten scheint. Diese Ausnahme ist die Berichterstattung über die Kernenergie. Eine Bestandsaufnahme.
Der ausgeblendete Sachverstand
WDR-Beitrag über belgisches Kernkraftwerk Tihange keine Sternstunde des Journalismus
Das Kernkraftwerk im belgischen Tihange sei für Nordrhein-Westfalen »Die ausgeblendete Gefahr«, behauptet Autorin Silvia Andler in ihrem gleichnamigen Beitrag, der heute beim WDR erschien. Das Machwerk strotzt allerdings vor sachlichen Fehlern, die sich auch durch mangelnde journalistische Seriosität nicht ausbügeln lassen.
Historikerin und Nuklearia-Mitglied Dr. Anna Veronika Wendland zerlegt Andlers Beitrag in ihrem Kommentar:
Quellen
- »Die ausgeblendete Gefahr«, Silvia Andler, WDR, 2015-08-03, http://www1.wdr.de/themen/aktuell/tihange-akw-100.html
- »Knapp jenseits der Grenze«, Dr. Anna Veronika Wendland, Nuklearia e. V., 2015-08-03, http://nuklearia.de/2015/08/03/knapp-jenseits-der-grenze/
Über die Nuklearia
Der Nuklearia e.V. ist ein gemeinnütziger und parteiunabhängiger Verein zur Förderung der Kernenergie. Wir sehen in der Kernenergie eine wesentliche Säule der Energieversorgung. Fortschrittliche Reaktoren arbeiten sicher, sauber und nachhaltig. Atommüll lässt sich in Schnellen Reaktoren als Brennstoff nutzen.
Anders als erneuerbare Energien steht Kernenergie jederzeit in ausreichender Menge zur Verfügung und verbraucht keine großen Landflächen. Im Unterschied zu Kohle oder Gas ist Kernenergie CO2-arm und vermeidet Luftverschmutzung.
Kenntnisse über Kernenergie sind in Deutschland rar geworden. Das wollen wir ändern.
- http://nuklearia.de/
- Kontakt: Rainer Klute, E-Mail: rainer.klute@nuklearia.de, Telefon: 0172 / 2324824, Twitter: @Rainer_Klute, Facebook: Rainer Klute
- Nuklearia-Pressemitteilungen abonnieren: http://lists.nuklearia.de/mailman/listinfo/presse
Knapp jenseits der Grenze
Kommentar von Dr. Anna Veronika Wendland
Nichts ist schlimmer für die Deutschen als ein Kernkraftwerk jenseits der Grenze, das man nicht abschalten kann, auch wenn es von Zeit zu Zeit gegen eigene Netzinstabilitäten aushilft. Und deswegen holt der sogenannt »linke« WDR mit dem Beitrag »Die ausgeblendete Gefahr« der Autorin Silvia Andler den ökonationalistischen Knüppel raus.