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Gegen CO₂-Emissionen: Nuklearia demonstriert in Neckarwestheim für Erhalt der Kernenergie

Seine Serie von Demonstrationen an den sechs deutschen Kernkraftwerken schließt der Verein »Nuklearia« am kommenden Sonntag am Kernkraftwerk Neckarwestheim ab. Ohne Kernenergie könne Deutschland seine Klimaziele nicht erreichen, betont der Verein, denn Kernenergie spare gewaltige Mengen CO₂ ein.

Ablauf der Demonstration

Die Demonstration beginnt am Sonntag, 4. Oktober, um 14 Uhr in Gemmrigheim auf dem Rastplatz »Atombuckel«. Von dort aus bewegt sich der Demonstrationszug zum ca. 700 Meter entfernten Parkplatz des Kernkraftwerks Neckarwestheim. Dort findet die Abschlusskundgebung statt.

Als Redner sind vorgesehen:

  • Dr. Björn Peters, Unternehmens- und Politikberater
  • Johannes Güntert, Ökomoderne e. V.
  • Lisa Raß, Journalistin und Mutter
  • Dr. Markus Vester, Elektrotechnik-Ingenieur
  • Rainer Klute, Nuklearia-Vorsitzender
  • Simeon Preuß, Physiklehrer und Videoblogger
  • Dr. Rainer Moormann und Dr. Anna Veronika Wendland, die Autoren des Memorandums, das die wissenschaftlichen Grundlagen für die Forderung der Nuklearia nach einem Weiterbetrieb der Kernkraftwerke legt, sind mit einem Grußwort vertreten, das verlesen wird.

Demo-Teilnehmer können auf dem Besucherparkplatz des Kernkraftwerks parken und vor der Demonstration zu Fuß zum »Atombuckel« gehen. Da die Demonstration wieder auf dem Parkplatz endet, sind sie nach Ende der Demo direkt bei ihren Autos.

Worum geht es?

Kernkraftwerke erzeugen gewaltige Strommengen – und zwar CO₂-arm. Erneuerbare Energien können das auch, belegen dazu aber sehr große Flächen.

Ein Windpark mit modernsten, 230 Meter hohen Windkraftanlagen, der in einem Jahr genauso viel Strom erzeugt wie ein Kernkraftwerk, ist mindestens so groß wie München, eher größer, rechnet Nuklearia-Vorstand Dr. Anna Veronika Wendland bei den »Salonkolumnisten« vor. Windkraftanlagen halten weniger lange als Kernkraftwerke, daher müssten über die Lebenszeit eines einzigen Kernkraftwerks drei solcher Windparks gebaut werden, was jedes Mal große Mengen an Beton, Stahl, weiteren Metalle, Seltenen Erden und Verbundfaserstoffen verbraucht, von der Entsorgung der Altanlagen ganz zu schweigen.

Erschwerend kommt hinzu: Wenn wenig oder gar kein Wind weht, liefert ein Windpark nur wenig oder gar keinen Strom. Heute dienen auch die CO₂-armen Kernkraftwerke dazu, diese Stromlücken zu füllen. Nach dem Atomausstieg stünden dazu aber nur noch CO₂-intensive Kohle- und Gaskraftwerke zur Verfügung. »Der Wegfall der Kernkraftwerke würde bedeuten, dass wir jedes Jahr 50 bis 75 Millionen Tonnen CO₂ zusätzlich in die Luft blasen. Das ist ja kein Pappenstiel«, erläutert Nuklearia-Vorsitzender Rainer Klute. »Viele glauben, wir könnten überschüssigen Windstrom speichern und hätten dann genug Strom für Schwachwindphasen. Aber außer den Pumpspeicherwerken gibt es nichts Nennenswertes. Und die Pumpspeicher können Deutschland rein rechnerisch gerade mal eine gute halbe Stunde mit Strom versorgen, dann sind sie leer.«

Die Nuklearia fordert die Bundesregierung daher auf, statt der CO₂-freien Kernkraftwerke lieber besonders CO₂-intensive Braunkohlekraftwerke stillzulegen. »Oder will irgendjemand ernsthaft behaupten, der Weiterbetrieb der Kohlekraftwerke sei besser fürs Klima?«, fragt Klute.

Gleichzeitig solle die Bundesregierung die Voraussetzungen für einen Betrieb der Kernkraftwerke in staatlicher Regie schaffen. »Die jetzigen Betreiber wollen ja nicht mehr«, so Klute. »Zum Erreichen der deutschen und europäischen Klimaziele sind die Kernkraftwerke aber zwingend notwendig.«

Weltweite Aktionen

Die Demonstrationen der Nuklearia in Deutschland sind Teil der weltweiten Initiative »Stand up for nuclear« der Nuclear Pride Coalition, einem informellen Zusammenschluss pro-nuklearer Einzelpersonen und Graswurzelgruppen. Im Rahmen von »Stand up for nuclear« fanden und finden im September zahlreiche Pro-Kernkraft-Aktionen in vielen Ländern statt.

Infos und Fotos

Sämtliche Informationen zu allen Demonstrationen sind online unter https://nuklearia.de/saveger6 verfügbar, inkl. Fotos der bisherigen Demos. Dort ist auch das Hygienekonzept des Nuklearia e. V. zu finden, an das sich die Teilnehmer während der Demonstrationen zu halten haben.

Wie geht es weiter?

Mit diesen sechs Demonstrationen ist der Einsatz der Nuklearia für die Kernenergie nicht beendet. Der Verein denkt beispielsweise über Infostände in verschiedenen Städten nach.

Über die Nuklearia

Nuklearia

Der Nuklearia e.V. ist ein gemeinnütziger, industrie- und parteiunabhängiger Verein zur Förderung der Kernenergie. Wir sehen in der Kernenergie eine wesentliche Säule der Energieversorgung. Fortschrittliche Reaktoren arbeiten sicher, sauber und nachhaltig. Atommüll lässt sich in Schnellen Reaktoren als Brennstoff nutzen.

Anders als erneuerbare Energien steht Kernenergie jederzeit in ausreichender Menge zur Verfügung und verbraucht keine großen Landflächen. Im Unterschied zu Kohle oder Gas ist Kernenergie CO2-arm und vermeidet Luftverschmutzung.

Kenntnisse über Kernenergie sind in Deutschland rar geworden. Das wollen wir ändern.

Über die Nuklearia

Die Nuklearia ist ein gemeinnütziger, industrie- und parteiunabhängiger eingetragener Verein, der die Kernenergie als Chance begreift und darüber aufklären will. Wir sehen die Kernkraft als besten Weg, die Natur und das Klima zu schützen und gleichzeitig unseren Wohlstand zu erhalten. Denn Kernenergie ist emissionsarm, braucht sehr wenig Fläche und steht jederzeit zur Verfügung. Unser Ansatz ist wissenschafts- und faktenbasiert, unsere Vision humanistisch: erschwingliche und saubere Energie für alle.

Eine Antwort

  1. Ich teile Ihre Meinung zu 100 % und habe dies auch meiner Parteiführung (FDP) mitgeteilt. Schade, dass sich dort nicht die Vernunft in der Form durchsetzt, dass sie die Forderung nach einem Weiterbetrieb der AKW’s nicht zum eigenen Thema machen.

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