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Für eine erfolgreiche Klimapolitik bleibt Kernenergie unentbehrlich

Am 19. November 2019 findet in Berlin die Jahresveranstaltung des Projekts »Energiesysteme der Zukunft« (ESYS) statt. Der Nuklearia e. V. hat sich die Argumentation des Projekts gegen die Kernenergie im Hinblick auf die Klimapolitik näher angesehen und stellt fest: Wissenschaftlich ist sie nicht.

An Projekt ESYS sind drei deutsche Wissenschaftsakademien beteiligt: Leopoldina, Acatech und Akademienunion. Gefördert wird das Projekt von der Bundesregierung. Diese hält den Atomausstieg für irreversibel und will über die Kernenergie als Instrument einer Klimastrategie nicht mehr diskutieren. Deshalb wird die Nutzung der Kernkraft aus den Überlegungen der Akademien ausgeschlossen.

Die Veröffentlichung »Welche Bedeutung hat die Kernenergie für die künftige Weltstromerzeugung?« der Akademien vermittelt den Eindruck, Kernenergie sei für den Erfolg der Klimapolitik entbehrlich.

Nach Überzeugung der Nuklearia verletzt diese Erklärung der Akademien jedoch wesentliche Grundsätze wissenschaftlicher Beweisführung. Wichtige wissenschaftliche Arbeiten international anerkannter Organisationen wie Internationale Energieagentur (IEA) oder Weltklimarat (IPCC) werden nicht berücksichtigt. Nach deren Zahlen ist die weitere Nutzung der Kernkraft entscheidend für das Erreichen der vereinbarten Klimaziele. Andere Arbeiten zitiert das Akademienpapier zum Teil nicht entsprechend ihres Wesensgehalts. Stattdessen verweist das Papier auf Veröffentlichungen von Anti-Atom-Aktivisten, von denen keine unabhängig überprüfbaren seriösen Aussagen zu erwarten sind.

In ihrem Text demonstrieren die Akademien einen argumentativen Zirkelschluss, um ihre negative Haltung zur Kernenergie zu begründen: Die Kernenergie sei abzulehnen, weil sie nicht akzeptiert werde. »Ablehnung aufgrund von Ablehnung« ist aber kein wissenschaftliches Argument. Zum Beispiel verweisen die Akademien darauf, dass es noch kein Endlager für gebrauchte, hochradioaktive Brennelemente gebe, oder darauf, dass Kernkraftwerke zu teuer geworden seien. Dazu haben aber nicht nur geänderte technische Anforderungen geführt, sondern auch die politisch und diskursiv produzierte Ablehnung, die sich unter anderem in immer teureren behördlichen Auflagen niederschlug. Die Anti-Atom-Bewegung hat einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, die Endlagersuche unmöglich zu machen – das war auch das erklärte Ziel der Atomkraftgegner.

Die Nuklearia hat den Präsidenten der Akademien ihre Kritik an der Veröffentlichung mitgeteilt. In Berlin wird sie am 19. November ein 6-seitiges Flugblatt mit einer Zusammenfassung ihrer Kritik verteilen.

Die Kritik der Nuklearia ist hier als PDF-Dokument verfügbar.

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