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Klimaschutz: EU-Kommission soll Kernkraft als nachhaltig einstufen
Veröffentlicht am 2019-09-09
Von Rainer Klute
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Faire Bedingungen für alle CO2-armen Stromerzeuger fordert der Pro-Kernkraft-Verein Nuklearia. Kernkraftbefürworter sollen der EU-Kommission jetzt Rückmeldung geben.

Kernenergie drohe von der Europäischen Kommission als »nicht nachhaltig« eingestuft zu werden, warnt der atomfreundliche Verein Nuklearia e. V. Sollte es dazu kommen, würde dies die Kernkraft gegenüber anderen CO2-armen Stromerzeugungsarten wie Wind oder Solar in unfairer Weise benachteiligen. Der Verein fordert seine Mitglieder und alle übrigen Kernkraftbefürworter dazu auf, bis spätestens 13. September aktiv zu werden, um dies zu verhindern.

Die Europäische Kommission erarbeitet zur Zeit eine Klassifizierung (Taxonomie) für die finanzielle Förderung nachhaltigen Wachstums. Der aktuelle Entwurf der Taxonomie betrachtet Kernenergie trotz ihrer CO2-Freiheit nicht als nachhaltig. Wenn es bei dieser Bewertung bleibt, wären Investitionen in die Laufzeitverlängerung von Kernkraftwerken oder in den Neubau von Reaktoren nur zu finanziell schlechteren Konditionen möglich. Noch bis zum 13. September kann aber jedermann der EU-Kommission per Online-Fragebogen Rückmeldung zum Taxonomie-Entwurf geben und die Aufnahme der Kernenergie in die Taxonomie einfordern.

»Leider bietet die Kommission den komplizierten Fragebogen nur auf Englisch an«, bedauert Nuklearia-Vorsitzender Rainer Klute. »Wie geben aber Erläuterungen und Hilfestellung zum Ausfüllen«, ergänzt er und verweist auf nuklearia.de, die Website des Vereins.

An den positiven Aspekten der Kernenergie im Blick auf den Klimawandel lässt die von der EU-Kommission eingesetzte Arbeitsgruppe jedenfalls keinen Zweifel: Selbstverständlich könne Kernkraft einen erheblichen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele leisten. Andererseits sind die Finanzexperten der EU noch nicht von der Unbedenklichkeit der Kernenergie überzeugt. Es gebe noch kein Endlager für hochradioaktive Abfälle und somit keine Langzeiterfahrungen.

Klute hält das für vorgeschoben. »Wir haben jahrzehntelange Erfahrungen mit hochradioaktiven Abfällen und wissen, wie wir damit umzugehen haben. Es gibt sogar eine entsprechende EU-Richtlinie«, erläutert er. Als wahren Grund für den Ausschluss der Kernenergie sieht er vielmehr, dass Deutschland, Österreich und Luxemburg die Kernenergie am liebsten komplett aus Europa verbannen wollen, Klimaschutz hin oder her. Gerade Deutschland übe erheblichen Einfluss aus, um in Sachen Kernenergie Angst, Unsicherheit und Zweifel zu säen. Für die Bedenken der EU-Kommission hat Klute daher wenig Verständnis: »Wer Klimaziele erreichen will, wird das ohne Kernenergie nicht schaffen. Und wer Bedenken hat, vergleiche einfach die möglichen Folgen der Kernenergie mit den möglichen Folgen des Klimawandels. Wer sich wirklich um das Klima sorgt, dem fällt die Entscheidung nicht schwer.«

Bis zum 13. September 2019 können interessierte Bürger Rückmeldung an die EU-Kommission geben. Die Erläuterungen der Nuklearia dazu sind hier zu finden: https://nuklearia.de/taxonomie-fragebogen.

Über die Nuklearia

Nuklearia

Der Nuklearia e.V. ist ein gemeinnütziger, industrie- und parteiunabhängiger Verein zur Förderung der Kernenergie. Wir sehen in der Kernenergie eine wesentliche Säule der Energieversorgung. Fortschrittliche Reaktoren arbeiten sicher, sauber und nachhaltig. Atommüll lässt sich in Schnellen Reaktoren als Brennstoff nutzen.

Anders als erneuerbare Energien steht Kernenergie jederzeit in ausreichender Menge zur Verfügung und verbraucht keine großen Landflächen. Im Unterschied zu Kohle oder Gas ist Kernenergie CO2-arm und vermeidet Luftverschmutzung.

Kenntnisse über Kernenergie sind in Deutschland rar geworden. Das wollen wir ändern.

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