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Klimakrise? Kernenergie!
Klimakrise? Kernenergie!
Veröffentlicht am 2019-08-01
Von Nuklearia
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In dieser Videoserie erklärt Physiklehrer, Ex-Atomkraftgegner und Nuklearia-Mitglied Simeon Preuß, wie wir die CO2-Emissionen wirksam gesenkt bekommen. Schaut euch die Videos an, und bildet euch euer eigenes Urteil!

Klimakrise? Kernenergie!
Kategorien
Energiewende
Klimaschutz
Physik
ralf sobe sagt:

Guter Vortrag ! Mir dämmert mittlerweile auch, dass es ohne Kernenergie vermutlich nicht geht. Zumindest nicht, bis der wirklich billige Photovoltaikmodul erfunden wird. Dieser könnte eine schlichte Tüte aus Solarzellenfolie sein, die mit Sand gefüllt wird. Bis Physik und Chemie reif dafür sind, ist Kernenergie wahrscheinlich die einzige Alternative !

Rainer Klute sagt:

Selbst das billigste Solarmodul liefert keinen Strom, wenn die Sonne nicht scheint. Das ist das fundamentale Problem, das sich nicht einmal durch kostenlose Solarmodule lösen lässt.

M. Kirsch sagt:

Sehr geehrter Herr Preuß,
wie sich unsere “Karrieren” gleichen…
In den 70ern bin ich mit meinem jetzigen Mann nach Brokdorf gefahren zur Demo, habe den Wasserwerfern gegenübergestanden und bin vor den anrückenden Polizisten weggelaufen. Heute würde ich glatt wieder demonstrieren gegen eine unmögliche Klimapolitik, die unser Land deindustrialisieren und unseren jetzigen Wohlstand zerstören wird. Als schlimm empfinde ich, dass die Bevölkerung mit “perforierten” Wahrheiten “informiert” wird. Wo sind die Berichte über neueste Techniken, z.B. zur Wiederaufbereitung von Brennstäben in schnellen Brütern, die die restliche Halbwertszeit aus unter 100 Jahre reduziert? Passt eben nicht in den “Mainstream”
So einen Physiklehrer hätte ich mir zu meiner Schulzeit gewünscht, aber heutzutage sind Lehrer wie Sie noch viel wichtiger!

Mit freundlichen Grüßen

Wolf-Diedrich Reinbach sagt:

Sehr geehrter Herr Preuß,
mit Freude und Vergnügen habe ich Ihre sechsteilige Videoserie „Klimakrise! Kernenergie!“ gesehen. Ich hätte Sie gern als Physiklehrer gehabt, doch mein Abitur ist nun schon 51 Jahre her, und der Physikunterricht endete an meinem humanistisch-altsprachigen Gymnasium vor 53 Jahren.
Ich stimme Ihren Ausführungen im Wesentlichen zu und freue mich an der Klarheit der Darstellung. Ich möchte an einem Punkt einhaken. Sie äußern sich sehr vorsichtig über den Einfluß der CO2 -Konzentration in der Atmosphäre auf das Weltklima; tendenziell sagen Sie, daß man den genauen Einfluß der CO2 -Konzentration in der Atmosphäre auf das Weltklima nicht kenne und daß man deshalb menschengemachte CO2 -Emissionen vorsichtshalber besser vermeidet.
Ich verweise dazu auf einen Vortrag von Klaus-Eckart Puls:
https://www.youtube.com/watch?v=5HaU4kYk21Q
Er geht u.a. ausführlich auf den Erwärmungseffekt von CO2 auf die Atmosphäre ein und stellt dar, daß eine Erwärmung eben nicht linear mit dem CO2-Anstieg erfolgt, sondern daß der Erwärmungseffekt bei weiterem CO2-Anstieg allmählich aufhört.
Des weiteren verweise ich auf einen Artikel von Patrick Moore, aus dem Englischen übersetzt von Daniel Heiniger: „Die positiven Auswirkungen der menschlichen CO2-Emissionen auf das Überleben des Lebens auf der Erde“:
https://www.eike-klima-energie.eu/2019/06/12/die-positiven-auswirkungen-der-menschlichen-co2-emissionen-auf-das-ueberleben-des-lebens-auf-der-erde/
Er stellt dar, daß in erdgeschichtlichen Dimensionen der CO2-Gehalt der Atmosphäre gesunken ist (mit zwischenzeitlichen Anstiegen) und daß der derzeitige Gehalt sich eher an der unteren möglichen Grenze befindet, da die grünen Pflanzen zum Leben einen Mindestgehalt von 150 ppm CO2-in der Atmosphäre benötigen. Er führt außerdem an, daß der CO2-Gehalt der Atmosphäre in der letzten Eiszeit auf 180 ppm abgesunken war (in der Kälte löst sich mehr CO2 in den Ozeanen) – nur 30 ppm über dem endgültigen Aus des Lebens auf der Erde.
Schuld an dem langfristigen CO2-Abfall sind die kalkproduzierenden Tiere wie Korallen, Muscheln o.ä. und Kieselalgen, die CO2 in CaCO3 dauerhaft binden. Die riesigen Mengen an Kalksteingebirgen sind ausnahmslos durch tierische Aktivität entstanden. Auch jeder Mensch arbeitet in dieser Richtung, denn was von uns letztlich übrigbleibt, ist das Skelet, das im Wesentlichen aus Kalk besteht! Bei manchen Menschen kommt noch ein bißchen Kalk aus verkalkten Arterien dazu. Die Weichteile verwesen und erzeugen dabei wieder ein bißchen CO2 – der Kalk bleibt erhalten.
Die dauerhafte Bindung des CO2 in CaCO3 – verursacht durch die Tiere – wird die Pflanzen schließlich verhungern lassen, denn die Kalkproduktion durch Tiere geht weiter zu Lasten der CO2-Menge.

Mit freundlichen Grüßen,

Dr. med. Wolf-Diedrich Reinbach
(Anästhesist i.R.)

D Brandau sagt:

Kalk verwittert auch aber egal, Klimawandelleugner machen sich die Welt eh so wie sie Ihnen gefällt. Zur Not können wir ganz viel Zement brennen….ach das machen wir ja schon^^

Als Biologe und Chemiker krieg ich beim Lesen solchen Aussagen wie “die Pflanzen verhungern doch ohne CO2” immer Augenkrebs. Einzig gute ist, dass jemand dann wohl wenigstens die Grundzüge der Photosynthese verstanden hat, bisl wahres ist also dran. Nur von Kohlenstoffkreislauf hat da jemand irgendwie nicht aufgepasst. Der war nämlich ziemlich gut im Gleichgewicht in der Zeit des Menschen, bis angefangen wurde fossile Energieträger zu verbrennen. Das ist wohl das größte Terraforming Experiment ever und es geht wohl grandios schief. Aber egal Sie sind alt, Ihnen kann es scheißegal sein. Ich bin mittelalt, aber meine Tochter tut mir echt leid, ich bin froh 2100 nicht erleben zu müssen.

PS: Haben Sie Kinder?

Günter Schäfers sagt:

Sehr geehrter Herr Preuß,
ich bin von Ihrer klaren, sachlichen Darstellung und der guten didaktischen Reduktion der sehr komplexen Inhalte beeindruckt.
Ihr Video muß weite Verbreitung über Netzwerke (?) finden. Ich werde den Link zu Ihrer Seite auf jeden Fall an meine Bekannten weiterleiten. Weitere direkte Adressaten wären Bundestags-, Landtagsabgeordnete usw.. Auf dieser Seite https://www.abgeordnetenwatch.de/bundestag/profile sind z.B. alle Bundestagsabgeordneten mit Ihren Wahlkreisen gelistet. Die Nutzer Ihrer Webseite könnten z.B. Ihre Wahlkreisabgeordneten mit Ihrem Video kontaktieren / konfrontieren und die Abgeordneten bitten, zu den Inhalten Ihres Videos Stellung zu nehmen.

Eine Bitte habe ich noch: ich finde den mehrfach von Ihnen erwähnten Videotext und die Literaturhinweise nicht. Können Sie mir weiterhelfen?

Mit freundlichen Grüßen

Günter Schäfers

Simeon Preuß sagt:

Sehr geehrter Herr Schäfers,

erst einmal vielen Dank für ihr Lob! Wir sind bereits fleißig dabei, diese Videoserie zu verbreiten, unter anderem auch über Werbung in den sozialen Medien, finanziert durch Vereinsgelder. Ich selbst habe heute bereits das nächste Video gedreht, einen kurzen Kommentar zu Mülheim-Kärlich, der in den nächsten Tagen auf YouTube veröffentlicht wird. Wenn sie uns unterstützen möchten – unser Verein freut sich über neue Mitglieder genauso wie über Unterstützung jeglicher Art, wozu natürlich auch das Kontaktieren von Abgeordneten gehört.

Wegen der “Literaturhinweise” – Wenn sie auf YouTube unterhalb der Videos auf “mehr” klicken und etwas nach unten scrollen, finden sie meine Quellen. Ich bin immer noch nicht dazu gekommen, alle Quellen zu verlinken. Wenn sie etwas Spezielles vermissen, können sie mir dies gerne auf YouTube in die Kommentare schreiben.

Mit freundlichen Grüßen –
Simeon Preuß

B.S sagt:

Hallo Herr Preuß,

bin seit 4-5 Jahren ‘pro nuke’, nicht erst seitdem ‘CO2’ zum alles erschlagenden Thema geworden ist. Das allerdings nun schon einen echten ‘push’ geben könnte. Nicht nur der IPCC sondern auch Greta haben sich ja entsprechend geäußert (Greta wurde bekanntlich aber gleich wieder ‘eingefangen’). Immerhin soll die Welt relativ kurzfristig zugrunde gehen, da dürfte man dann doch wohl alle Register ziehen. Mindestens eine Laufzeitverlängerung.

Eine Laufzeitverlängerung, gar einen Wiedereinstieg wird es allerdings – wenn ich mir ansehe, welche Regierungen in den letzten 20 Jahren welche großen Entscheidungen getroffen haben (Jugoslawien-Bombardierung, Agenda 2010, endgültiger und ‘sofortiger’ Atomausstieg, Grenzen bleiben offen etc) – nur mit grüner Regierungsbeteiligung bzw einem grünen Bundeskanzler geben.

Ich finde Ihre Videos zum Thema sehr gut, habe allerdings noch eine Frage und einen Vorschlag:

Die ‘Opfer’ im Verkehr auf die Kilometer und im Energiebereich auf die erzeugten kWh zu beziehen, ist das wirklich die einzige bzw einzig richtige Methode zu vergleichen? Würde man im Verkehr nicht zum Beispiel die Anzahl der Autofahrten vs Motorradfahrten vs Flugreisen etc und im Energiebereich die Anzahl der Anlagen als Grundlage nehmen müssen? Die Ergebnisse wären, im Transport kann ich das abschätzen, dramatisch anders. Eine Heidenarbeit, ja, und vielleicht auch falsch?

Mein Vorschlag, wenn ich an die Kundschaft denke, die Sie hauptsächlich ansprechen wollen: wären kleinere Portionen / Spots nicht noch besser? Vielleicht in Anlehnung an http://100-gute-antworten.de, kennen Sie vielleicht. Dort scheinen alle pro / contra Argumente gesammelt (ist schon eine Weile her, dass ich alle studiert habe, eventuell fehlt CO2 dort noch :-)).

Es müssen ja nicht 100 (oder 116) Spots sein, vielleicht 40. Dann konzentriert auf 2-3 Details und am Ende mit wenigen, einfach merkbaren ‘bullet points’. Die jeweils auf die Rückseite einer Spielkarte passen müssen.

NB: Ich weiß nicht, ob die 100 ‘pro Argumente’ jemals von irgend jemandem widerlegt worden sind, ich finde dazu nichts. Außerdem hat auf der Website wohl seit Jahren nichts mehr stattgefunden.

Danke vielmals
B.S.

Simeon Preuss sagt:

Danke für die Anregungen. Hinter diesem Werk steckt tatsächlich eine Heidenarbeit und über den Zeitumfang bin ich auch nicht ganz glücklich. Die Videos haben allerdings trotz des Umfangs eine Zuschauertreue von beachtlichen 40 %. Ich habe jetzt fürs Erste meinen Beitrag zur Debatte geliefert.

Ich verstehe, worauf sich ihre Kritik bei den Verkehrstoten bezieht. Man fliegt ja im Allgemeinen seltener mit dem Flugzeug, als man mit dem Auto fährt und mit dem Flugzeug legt man normalerweise größere Strecken zurück. Wenn man die Anzahl der Wege mit berücksichtigt, stünde Fliegen vermutlich etwas schlechter da. Ich verliere mich aber ungern in Details. Mir ging es darum, auf bekannten und anerkannten Fakten aufzubauen.

Volker Hiller sagt:

Vielen Dank für diese gut gemachten Videos, die für die Gruppe der manipulierten “Fridays for Future”- Kids verpflichtendes Unterrichtsmaterial sein müssten, daneben für jeden am CO2- Problem Interessierten sehr informativ und wohltuend sachlich sind.
Ich fürchte nur, dass das Thema längst ideologisch besetzt und zu politischen Zwecken mißbraucht wird – die Entscheidungsträger einschließlich Medien in unserem Land sind an wissenschaftlicher Sachinformation gar nicht interessiert. Ich erlebe das in einem Gebiet, von dem ich wirklich etwas verstehe, nämlich der Luftverschmutzung.
Ich habe wirklich Angst davor, dass wir unser Land politisch nicht mehr wiedererkennen, wenn wirklich mal in der Dunkelflaute die Lichter ausgehen oder der Individualverkehr verboten wird – verzichten will nämlich keiner!

Peter Zeller sagt:

Warum ist der Rückbau eines kw so teuer?
In Burgund zahle ich bei meinem Energieversorger Enedis 7 Cent/kWh. Der billige Strom wird da natürlich gern genutzt. Kann es sin, daß die wahre Rechnung erst hinterher, also post festum, kommt?

Ih Vortrag hat mich voll und ganz überzeugt.

Peter Zeller sagt:

…AKW

alex sagt:

… KKW

Rainer Reelfs sagt:

Der Rückbau eines Kernkraftwerks kostet in Deutschland pro Block ca. 1 Mrd.€. Das ist bei einer normalerweise prognostizierten Laufzeit von 60Jahren nicht viel.
Rechnet man das auf den Gestehungspreises pro kWh, betragen die Rückbaukosten <<1Cent.

Man müsste mal im Vergleich die Rückbaukosten der Windkraft gegenüber stellen…

Ralf Kliszewski sagt:

Rainer Reelfs sagte am 2019-08-07 um 13:36
„Das ist bei einer normalerweise prognostizierten Laufzeit von 60Jahren nicht viel.“

Die Prognosen bei den AKW-Leuten ist immer so eine Sache.
Betrachtet man die Realität z.B. das AKW Lubmin da sind das 16 Jahre.
Oder das AKW Mülheim-Kärlich hat nur ca. 1 Jahr Laufzeit geschafft.

Wen durchschnittlich aller jemals in Deutschland in Betrieb gegangen AKW betrachtet liegt man im Bereich von 25 bis 30 Jahre Laufzeit.
Rainer Reelfs Ihre Laufzeit von 60 Jahren kann man nur als AKW-Märchenstunde betrachten.

Selbst weltweit gibt es kein einziges AKW mit 60 Jahren.
Nur 5 AKW haben die 50 Jahre geschafft vom 450 Stück, ca. 1% schafft die 50 Jahre.
https://pris.iaea.org/PRIS/WorldStatistics/OperationalByAge.aspx

Rainer Reelfs sagt:

So kann man das natürlich nicht betrachten-wenn Kernkraftwerke, politisch ideologisch motiviert, vor Erreichen der technischen Laufzeit zwangsabgeschaltet werden, ist das eine andere Geschichte.
Die Anlage in Beznau läuft auf die 60 Jahre zu. Frankreich macht seine Flotte für 60Jahre fit…
Die Deutschen Anlagen hätten allesamt 60Jahre geschafft…

Wenn man sie gelassen haette.

Hasan Kar sagt:

Hallo Simeon, klar gefällt mir das was du machst, ich würde mir wünschen, dass du nicht nur “Aufklärst” also alles in Relation setzt, sondern auch auf den Fortschritt in der Kernenergie-Erzeugung eingehst.
Die GAU sind passiert mit der Uran Technologie und Aufklären ändern daran nichts… Als Zuseher öder Zuhörer würde ich gerne Info über Thorium Reaktoren erfahren, so wie es aussieht versichern die Versicherungen in den USA diese Reaktoren, also nicht gefährlich…Länder wie USA, China, Frankreich und die Schweiz bauen an dieser Technologie und man kann den alten “Müll” auch drin verbrennen, vom 500000Jahren hoch radioaktiv auf 500 Jahre….usw.

Das sieht aus wie das Licht am Ende des Tunnels..HOPE..

Frage kommst du da noch hin mit deiner Serie?

Lg Hasan

Simeon Preuß sagt:

Ich schneide das Thema in den Folgen 3-6 immer wieder mal kurz an, habe aber aktuell keine Pläne dazu weitere Folgen zu drehen. Ich halte es für sinnvoll erst einmal zu zeigen, dass die bestehende Technologie bereits viel besser ist, als sie landläufig wargenommen wird. Wenn sich diese Erkenntnis durchsetzt, ist der Schritt zu Neubauten mit Generation IV Reaktoren selbst in Deutschland klein.

Ich sehe in der Verwendung von Thorium nur zwei Vorteile: Es entsteht kein Plutonium und es kommt in der Erdkruste deutlich häufiger vor, als Uran.

Dr. Olaf Borkner-Delcarlo sagt:

Ich bin zwar nur promovierter Informatiker und Mathematiker und daher mit der Physik des Klimas und des Klimawandels nicht so vertraut. Allerdings habe ich mir mal die Mühe gemacht und mir alle verfügbaren Zahlen zusammengetragen und zu berechnen, wie hoch der veränderbare, also von Menschen zusätzlich verursachte CO2 Ausstoß ist. Wenn man mit Klimagläubigen diskutiert, dann wabert immer die Zahl 0.038% Anteil an der Luft im Raum und wie gefährlich auch diese geringe  Menge ist. Aber in Wahrheit ist der Anteil CO2 doch viel geringer, denn der allergrößte Anteil, nämlich 68%, wird doch von der grünen Vegetation verbraucht. Und auch der Mensch atmet CO2 aus. Beim Heizen, mit welcher Methode auch immer, wird CO2 erzeugt, der in den 0,038% ja schon enhalten ist. Berücksichtigt man die Meere, die schließlich den größten Anteil zu dem CO2 Gehalt der Luft beitragen, dann kann es sich bei dem vom Menschen zusätzlich erzegten CO2 doch nur um Spurenelemente handeln. Spurenelemente, die so gering sind, dass sie kaum auf’s Klima Einfluss haben können (meine Rechnung ergab 0.000014%). Und wenn man diese geringe Menge dann wirklich einsparen wollte, dann würde dies die vollständige Deindustrialisierung der Welt bedeuten, mit allen sich daraus ergebenen Konsequenzen.

Und wenn man dann noch berücksichtigt, dass die Weltbevölkerung jedes Jahr um 80 Millionen Menschen zunimmt, dann konterkariert sich doch jeder Versuch das bisschen CO2 einzusparen.

Kann nicht jemand diesen Sachverhalt den Klimajüngern erklären? Ich meine, das ist eine einfache Überlegung und ebenso einfache Rechnung, das müsste doch eigentlich jeder Volksschüler begreifen?

Simeon Preuß sagt:

Was viele beim CO2 nicht verstehen ist, dass es für die langfristige Bilanz sehr wohl einen Unterschied macht, ob CO2 beispielsweise ausgeatmet wird oder ob fossile Brennstoffe verfeuert werden. Wenn Kohlenstoff aus unterirdischen Depos schneller gefördert als aufgenommen wird, befindet sich logischerweise mit der Zeit immer mehr Kohlenstoff (eben auch in Form von Kohlenstoffdioxid) oberhalb der Erdkruste. Die erste Grafik hier erläutert das Problem sehr anschaulich: https://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenstoffzyklus

Ich überlasse die Klimadiskussion lieber den Fachleuten und freue mich, wenn die Skeptiker am Ende vielleicht doch Recht behalten. Aktuell ist die Klimakatastrophe nun mal DAS Thema und dem Kreislauf KEIN weiteres CO2 zuzuführen kann nicht schaden, wohingegen eine weitere Freisetzung potenziell schaden KANN. Da Kernenergie beliebig skalierbar ist, ist auch eine vollständig CO2 neutrale globale Energieversorgung damit denkbar, selbstverständlich auch im Mix mit erneuerbaren Energien.

D Brandau sagt:

Bleibt trotzdem peinlich als “Physiker” zum Klimawandel zu sagen “ich weiß es nicht”. Aber dann voll Ahnung von Atomphysik, Atomtechnik und natürlich der BWL dazu haben wollen. Ich würde behaupten das mit dem Kohlenstoffkreislauf und der Wirkung von CO2 als Treibhausgas ist tatsächlich einfacher als Kernphysik, zumindest in den Grundzügen. Naja bei der Kernphysik haben Sie auch nur oberflächlich angekratzt. Sie glauben einfach alles was die Atomlobby Ihnen erzählt. Von Problemen bei Wideraufbereitung usw. kein Wort. Aber viel Spaß mit Ihrem AP1000 aus einem Ihrer Videos – sehr gutes Beispiel – für alle die Atomkraft vor allem wirtschaftlich für tot halten.

Simeon Preuss sagt:

Dann drücke ich mich anders aus: Das CO2 Thema bereitet mir zwar Sorge, aber letztendlich ist es mir inzwischen egal, weil ich unabhängig davon ein Befürworter der Lösung dieser Problematik bin. In den Grundzügen ist das Problem sehr leicht verständlich, aber im Detail, wenn es dann tief in die Thermodynamik geht, muss ich leider passen. Im Gegensatz zur Kernphysik, wo die Frage geklärt ist, ob ein Reaktor funktioniert, ist eben die Frage, ob der Klimawandel so funktioniert wie beschrieben, experimentell noch nicht abschließend geklärt. Und nein, ich bin nicht dafür, dieses Experiment in globalem Maßstab durchzuführen.

Die Grundlagen der Kernphysik sind sogar erschreckend simpel. Erschreckend deshalb, weil sich alleine damit bereits viele Behauptungen der Atomkraftgegner widerlegen lassen, z.B. “hochradioaktive, langlebige Abfälle”. Hoch radioaktiv und langlebig schließt sich physikalisch gegenseitig aus, wie ich in Teil 4 versucht habe zu erklären. Ich muss also gar nicht der “Atomlobby”glauben, sondern kann durch mein Wissen sehr vieles verifizieren oder auch falsifizieren. Wie konnten die Atomkraftgegner mit solchen Falschbehauptungen die Deutungshoheit gewinnen? Zu den Problemen bei der Wiederaubereitung: Natürlich weiß ich um die Plutoniumverseuchung um die Abwasserrohre von La Hague und Sellafield. Wenn geschlampt wird, kommt immer Mist raus, siehe den Giftsee in der Mongolei, wo Neodym u.a. für Windräder gewonnen wird… Aus meiner Sicht kein Problem, das nicht durch höhere Standards und verbesserte Verfahren zumindest deutlich verkleinert werden kann. Zum wirtschaftlichen Aspekt: Technische und physikalische Probleme lassen sich nicht auf wirtschaftlicher Ebene lösen. Von daher ist es egal, was die Energiewende angeblich kostet. Was nicht lieferbar ist, kann man nicht kaufen. Das 100% EE Szenario basiert auf derart vielen günstigen Annahmen, dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit an der Realität krachend scheitern wird.

Archophob sagt:

— Bleibt trotzdem peinlich als “Physiker” zum Klimawandel zu sagen “ich weiß es nicht”. —

im Gegenteil, das ist die einzig ehrliche Antwort. Das Klimasystem ist chaotisch, weswegen in einem früheren IPCC-Report explizit drinstand, daß verläßliche Vorhersagen des Klimas prinzipiel nicht möglich sind. Weshalb der Physiker Vince Ebert in einer seiner Shows kommentierte: “egal, ob sie eine Versicherung abschließen oder die Welt retten wollen – lesen Sie vorher das Kleingedruckte!”

Es kann gut sein, daß das beschleunigte Pflanzenwachstum (“global greening”) ausreicht, um den CO2-Gehalt unter 600 ppm zu halten, auch wenn für jedes Kohlekraftwerk, das in Europa vom Netz geht, in Indien ein neues entsteht. Trotzdem darf man doch eine Technologie favorisieren, bei der insgesamt nur 1 Millionstel an Abfall entsteht, weil von vornherein eine wesentlich höhere Energiedichte genutzt wird. CO2 landet in der Atmosphäre. Alte Windradflügel landen in der Deponie. Atommüll ist so wenig, daß ein paar extra solide Fässer im Hinterhof des KKW für die Lagerung ausreichen.

Eric Danielski sagt:

Auch eine durchgestandene Dissertation schützt nicht vor Denkfehlern.

„Fazit: Auch wenn die Menge des menschengemachten Kohlendioxids im Rahmen des globalen Kohlenstoffkreislaufs klein wirkt, so bringt sie doch das natürliche Gleichgewicht durcheinander, weil die Menge, die von der Natur absorbiert werden kann, beschränkt ist. Deshalb sammelt sich Kohlendioxid in der Atmosphäre an. Durch Aktivitäten der Menschheit hat die CO2-Konzentration deshalb verglichen mit der vorindustriellen Zeit (vor 1750) bereits um rund vierzig Prozent zugenommen.“

https://www.klimafakten.de/behauptungen/behauptung-die-co2-emissionen-des-menschen-sind-winzig

„Oversimplification: By considering only natural CO2 emissions and ignoring natural CO2 sinks, this argument oversimplifies the carbon cycle. CO2 sinks roughly match CO2 emissions so net natural CO2 emissions is close to zero. For thousands of years, our atmosphere has been in balance. Humans have upset the balance.“

https://iopscience.iop.org/1748-9326/13/2/024018/media/ERL_aaa49f_Table_S2_Analysis_of_42_Contrarian_Claims.pdf

Archophob sagt:

Noch was zum Thema “oversimplyfication”:
https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/klima-durchblick/der-klimakiller-macht-die-erde-gruener/

Offensichtlich ist der Kohlenstoffkreislauf kein “Gleichgewicht”, das durch menschliche Aktivität “gestört” wurde, sondern ein Regelkreis, in dem sich das Pflanzenwachstum an das CO2-Angebot anpasst. Die Erde ist seit der kleinen Eiszeit nicht nur wärmer und CO2-reicher geworden, sondern auch grüner. Natürlich ist das jetzt kein Grund, mutwillig Erdölfelder, Kohltagebau und Erdgasleitungen in Brand zu setzen, um den CO2-Gehalt der Atmosphäre vorsätzlich zu erhöhen. Aber Grund zur Panik besteht eben auch nicht. Wenn wir die CO2-Emissionen einfach auf dem Stand von heute einfrieren, haben wir genug Zeit, richtig gute Kernkraftwerke zu bauen.

Torsten Dame sagt:

Hallo Simeon,

ich finde die Videos sehr gelungen und werde sie weiterempfehlen, wenn ich bei Diskussionen Leute treffe, die noch bereit sind, sich ergebnisoffen zu informieren.

Wenn man das Video gesehen hat, dann kann man nur täglich beten, daß bei unseren Politikern wieder die Vernunft einkehrt statt einem gefühlten Mainstream hinterher zu laufen, und daß die Politiker, die nichts von Energie generell und Kernenergie speziell verstehen, endlich das Maul halten und nicht öffentlich fake-niews von sich geben.

Ein Leser sagt:

Danke für Ihr Engagement!

In der armseligen DDR war der Aufbau der Kernenergie selbstverständlich – bis in den Schulunterricht hinein. Diese technisch / nüchterne Sicht muß leider wieder ausgegraben werden. (Über den Wetter-“Schutz” und einen möglichen Zusammenhang könnte man gelegentlich diskutieren.)

Alles Gute!

Lutz Niemann sagt:

Bravo, Simeon Preuß, ich bin begeistert! Ich habe jetzt nur Teil 5 und 6 angesehen, das reicht fürs erste. Alles ganz exzellent gemacht, und vor allen Dingen wird kein technischer Blödsinn erzählt.
Simeon, du bist jung, das ist gut, denn junge Leute brauchen wir, die komplizierte Technik verstehen und sich nicht aufs Glatteis ziehen lassen. Vielleicht begegnen wir uns mal persönlich, das wäre schön.

Simeon Preuß sagt:

Danke! Vielleicht bei der langen Nacht der Wissenschaften in Erlangen oder einem Nuclear Pride Fest…? Würde mich ebenfalls freuen!

Winfried Fehnker sagt:

Das sind klasse Videos. Meine Hochachtung für so viel Engagement, wäre es doch so viel einfacher bei Popcorn und Bier einfach weiter zuzuschauen ;-).

Simeon Preuß sagt:

Hehe, sie haben offenbar den Teil 6 gesehen… Danke für die postivite Rückmeldung!

Winfried Fehnker sagt:

Nicht nur den Teil 6 – alle Teile. Und ich habe alles zahlreich weiterempfohlen. Freue mich schon auf Teil 7 .

SWRDWRHTR sagt:

Mit großem Interesse habe ich mir die Videos angesehen. Um vieles sollte man im Rahmen des Klimawandels nachdenken. Daher danke für diese Anregungen. Als Ingenieur der Kerntechnik habe ich den Aufstieg dieser Energiegewinnungsart nicht nur miterlebt, sondern auf mit erforscht, insbesondere beim Thorium-Hochtemperaturreaktor von Prof. Schulten an der KFA-Jülich. Heute denkt man über die Wiedergeburt des Thoriums im Rahmen von Flüssigsalzreaktoren nach. Mögen findige Köpfe durch objektive, neutrale und ehrliche Aufklärung die Menschen vom Nutzen dieser Energieart überzeugen. Ich habe mich beim Tschernobyl-Unfall oft genug beschimpfen lassen müssen, denn die Wahrheit wollte keiner hören. Atomkraftwerk ist nicht Atomkraftwerk. Obwohl ein 2CV und ein Porsche beides Autos sind, kann man sie nicht miteinander vergleichen. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg und bewundere Ihr Engagement die Menschen wieder zum Nachdenken zu bringen.
Nochmals meinen Glückwunsch zu Ihren Videos und mögen Sie von den möglichen Shitstorms der sozialen Netzwerke befreit sein, denn für so viel Engagement ziehe ich meinen Hut.

Simeon Preuß sagt:

Dankeschön! Ich kann den Frust verstehen, obwohl ich beruflich nicht direkt betroffen bin. Einer der Konstrukteure des SNR-300 war der Mann einer Lehrerin und hat uns auf einer Klassenfahrt begleitet. Leider war ich damals noch nicht offen genug, um mit ihm mal ein Fachgespräch zu führen. Ein gebrochener Mann. Lebenswerk zerstört.

Gestern war der Bezirksschornsteilfegermeister mit seiner Gesellin da. Die werben in BW mit “Ihr Sicherheits-, Umwelt- und Energie-Experte.” Unsere neue Erdgas-Brennwertheizung mit neuem Kamin und Solaranbindung 1700 l Speicher mußte erstmalig abgenopmmen werden. Da waren wir schnell beim Energiethema mit “Klimanotstand” und “Energiewende”. Die Schornsteinfeger meinten von sich aus, “ja ohne Kernenergie ist das alles nicht zu machen. Es sei denn wir gehen zum Windmüller von Wilhhelm Busch zurück.”. Ich gab noch einige Flayer von Nuklearia und Naeb mit.
Die Experten haben es gerne angenommen und ich hoffe etwas mehr Verstand breitet sich in unserer Gegend aus.