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Maxenergy stellt Atomstrom-Tarif ein
Maxenergy stellt Atomstrom-Tarif ein
Veröffentlicht am 2018-07-22
Von Rainer Klute
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Der Augsburger Stromanbieter Maxenergy gibt seinen Tarif Maxatomstrom auf. Wer auch künftig umweltfreundlichen Strom aus Kernenergie nutzen möchte, kann in den Kernstrom-Tarif von Enermy wechseln. Nuklearia-Mitglieder erhalten eine Gutschrift.

Im Rahmen einer Neuausrichtung seiner Unternehmensstrategie räumt Maxenergy die Produktpalette auf. Ein Atomstromtarif passt da offenbar nicht mehr hinein. »Die Energiewende und der von der deutschen Bundesregierung beschlossene Ausstieg aus der Kernkraft stellen für uns als Energieversorger ein richtungsweisendes Signal dar«, teilt Maxenergy mit. Ob die Richtung, in dieses Signal weist, in die Zukunft führt oder in eine sehr teure Sackgasse, das sei hier nicht diskutiert.

Jedenfalls können Maxatomstrom-Kunden jetzt ihr Sonderkündigungsrecht nutzen, um den Vertrag zu beenden. Wer das nicht tun, wird auf einen anderen Tarif umgestellt und bezieht ab 1. September Strom aus Wasserkraft.

Alternative Atomstrom-Angebote für Privatkunden sind aufgrund der gegenwärtigen energiepolitischen Großwetterlage in Deutschland dünn gesät. Die Nuklearia kennt nur einen einzigen: den Kernstrom-Tarif des Anbieters Enermy. Wer umweltfreundlichen Strom aus sauberer, emissionsfreier Kernenergie will, sollte in diesen Tarif wechseln.

Nuklearia-Mitglieder erhalten beim Wechsel übrigens eine Gutschrift von 40 Euro – ein guter Anlass, jetzt schnell Nuklearia-Mitglied zu werden! Wenn Sie Nuklearia-Mitglied werden, teilen wir Ihnen einen Rabattcode mit, den Sie in das Kernstrom-Bestellformular eintragen. Der erste Nuklearia-Jahresbeitrag (30 Euro) ist damit bereits mehr als abgedeckt.

Weitere Informationen:


Rainer Klute

Rainer Klute ist Diplom-Informatiker, Nebenfach-Physiker und Vorsitzender des Nuklearia e. V. Seine Berufung zur Kernenergie erfuhr er 2011, als durch Erdbeben und Tsunami in Japan und das nachfolgende Reaktorunglück im Kernkraftwerk Fukushima-Daiichi auch einer seiner Söhne betroffen war.

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Energiewende
lvr2015 sagt:

offenbar har enermy jetzt den Betrieb eingestellt, ich wollte gerade wechseln- Sehr schade. Jetzt gibt es nur noch den schmutzigen grünen Strom.

Max sagt:

Ja, stimmt. Bin leider auch rausgeflogen. Der Abwicklungspartner hat enermy Aufgrund des Anbietens von Kernenergie gekündigt.

Müsste man nicht in der EU irgendwie das Recht haben seinen Strom aus dem Kernkraftfreundlichen Ausland zu beziehen?

Werner Mueller sagt:

Ja, Ja,
der günstige Atomstrom mit ca. 25,6 Cent/kWh (Verbrauchspreis)
Da bleib ich bei meinen „Grünstrom“ für unter 24 Cent/kWh (Verbrauchspreis)

Gebühren, Abgaben und Steuern sind ja bei beiden gleich und im Preis bereits enthalten, nur die „Grundgebühr“ kommt noch dazu, bei beiden.
Also ist das kWh aus den erneuerbaren doch günstiger in der Herstellung.

Beim Strom aus dem Kernkraftwerk ist man für 4000 kWh bei ca. 1.174 € im Jahr.
https://enermy.de/produkte/strom/ef/

Beim „Grünstrom“ ist man für 4000 kWh bei 1.070 € im Jahr und für ca. 100 € im Jahr bekommt man so einige Kugeln Eis.

Rainer Klute sagt:

Vermutlich würdest du auch nicht zum Atomstrom wechseln, wenn es andersherum wäre. Und vielleicht erklärt dir genau dies, warum manche lieber Kern- als Grünstrom wollen, zumal Kernstrom der wahre Grünstrom ist.

Außerdem geht deine Erbsenzählerei am eigentlichen Problem vorbei, nämlich an der Frage: Wieso ist der Strom eigentlich so teuer? Warum kostet auch dein Grünstrom »unter 24 Cent/kWh«? Du willst ja nicht etwa behaupten, das sei günstig, oder?

Warum kostet der Strom nicht, sagen wir, »unter 15 Cent/kWh«? Es ist ja die Milliardenförderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das den Strom teuer und erneuerbare Energien überhaupt erst möglich macht.

Streicht das EEG, streicht die Ökostrom-Umlage, streicht den Einspeisevorrang der Erneuerbaren, und schon wird Strom drastisch billiger. Atomstrom jedenfalls, denn der unsubventionierte Grünstrom kann dann nicht mehr mithalten.

Udo Stemmer sagt:

Werner Mueller schreibt 2018-08-20 um 15:59 :
„der günstige Atomstrom mit ca. 25,6 Cent/kWh (Verbrauchspreis)
Da bleib ich bei meinen „Grünstrom“ für unter 24 Cent/kWh (Verbrauchspreis)2

24 Cent/kWh für „grünen“ Strom ist aber auch kein guter Preis, den bekomme ich für ca. 22 Cent Brutto, so hat es mein „Grünstromversorger“ Anfang 2018 geschrieben.

http://up.picr.de/31519111sy.jpg

Da ist der Strompreis von den AKWs vollkommen chancenlos und absolut überteuert.
Eigendeich soll ja der Strom aus AKWs sehr günstig sein, so die Aussagen der „Verstrahlten“.

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Rainer Klute sagte am 2018-08-20 um 16:35 :
„Streicht das EEG, streicht die Ökostrom-Umlage, streicht den Einspeisevorrang der Erneuerbaren, und schon wird Strom drastisch billiger.“

Wen man das alles streicht ist aber der „Grüne Strom“ immer noch günstiger, alle genannten Aufschläge und Zuschläge sind doch beim AKW-Strom und beim „Grünen Strom“ vorhanden, somit kann ja nur der Stromeinkauf den Preisunterschied ausmachen.

Wen ich das richtig verstanden habe wir der AKW-Strom in der Schweiz eingekauft, nur haben da die Abgeschriebenen AKWs bereits Herstellungskosten von über 5 Cent/kWh.

Rainer Klute sagt:

Falsch, Udo Stemmer!

Wenn Solar, Wind und Biomasse nicht mehr subventioniert würden, dann könnten die Anlagen bei niedrigen Strompreisen mit den Einnahmen aus dem Stromverkauf allein nicht mehr rentabel arbeiten.

Attraktive Strompreise gibt es dann, wenn die Sonne nicht scheint oder der Wind nicht weht, also das Angebot niedrig ist. Solar und Wind könnten dann theoretisch gute Preise erzielen, aber – tja – sie produzieren dann ja nicht! Scheint hingegen die Sonne und weht der Wind, dann laufen alle Anlagen und liefern fleißig Strom. Und sie machen sich gegenseitig Konkurrenz und treiben die Preise in den Keller. Das nennt man den Kannibalisierungseffekt.

Konsequenz I: Unter Marktbedingungen könnte nur ein kleiner Teil von EE-Betreibern überleben.

Konsequenz II: Der Strombedarf muß durch zuverlässig produzierende Anlagen gedeckt werden. Das sind im wesentlichen Kernenergie, Kohle, Gas, Biomasse und Wasserkraft. Wasserkraft kann in Deutschland aber nur wenige Prozent zur Stromerzeugung beitragen, und Kohle, Gas und Biomasse sind aus Umweltgründen raus. Bleibt die Kernenergie: Sie ist zuverlässig, sauber und preiswert.

Ginne sagt:

Um das mit den Preisen zu verdeutlichen:
Ich bin an mehreren Windparks beteiligt, deren Förderung in den nächsten Jahren ausläuft. Wenn es soweit ist werden sie vermutlich zurück gebaut, da sie nicht mehr kostendeckend betrieben werden können. Und dies obwohl sie komplett abgeschrieben sind. Also nur noch Kosten für den Betrieb und Reparaturen anfallen.

Uwe Plaas sagt:

Kernenergie ist die sauberste, sicherste und umweltfreundlichste Art Strom zu erzeugen. Die so genannte Energiewende verteuert den Strom unnötig, tötet Vögel, verunstaltet die Landschaft, verschwendet Ressourcen und gefährdet die Versorgungssicherheit. Weil ich diesen pathologischen Unsinn nicht mitmachen wollte, bin ich zu Maxatomstrom gewechselt, wie vermutlich viele Andere. Wenn das Unternehmen jetzt kurz und knapp per Mail mitteilt, dass Atom durch Wasserkraft ersetzt wird, dann empfinde ich das als grob vertragswidrig. Ich bin deshalb direkt zu Eenermy gewechselt.

beccon sagt:

Danke für den Hinweis mit Enermy. Maxenergy hatte mir eine Mail geschickt mit dem Hinweis, daß sie meinen Vertrag jetzt auf einen neuen super “Ökostromtarif” umgestellt hätten. Ich hatte noch am gleichen Tag gewechselt – “Geld spielt keine Rolle – ich mag nur die Energiewende nicht” 🙂 Die Grünfrösche auch nicht. Da war ich wohl auch nicht der erste gewesen.