Gastbeitrag von Dr. Klaus-Dieter Humpich
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Atomhörnchen liest “Die Wolke” – offener Brief an Gudrun Pausewang
“Were you forced to read ‘Die Wolke’ in school?” – dies fragte ein britischer Twitter-User und Kernenergiefreund einmal besorgt einen Deutschen.
Das Buch “Die Wolke” von Gudrun Pausewang scheint in Pro-Kernenergie-Kreisen als eine Art Monster angesehen zu werden: “Da gibt es doch dieses schreckliche Buch aus Deutschland…”; “…dieses entsetzliche Buch, das Kinder verstört und fanatisiert!” – solche Aussagen bekommt man zuweilen zu hören. Es entsteht mithin der Eindruck, dass es sich um eine Art “Grünes Necronomicon” handeln müsse.
Ich musste die “Wolke” nicht in der Schule lesen, aber ein Klassenkamerad von mir stellte das Buch in der achten Klasse im Deutschunterricht vor. Der Lehrer bemerkte, dass das Thema – ein Reaktorunfall in Deutschland mit katastrophalen Auswirkungen – ihm Angst einflöße.
Was mochte das nur für ein seltsames Buch sein, das die Emotionen der Menschen derart in Wallung versetzte?! Ich beschloss, den Dingen auf den Grund zu gehen: Ich entlieh “Die Wolke” aus der Bibliothek, las es… und schrieb eine Rezension – oder vielmehr einen offenen Brief – oder endlich eine Rezension in Briefform!
Supernanny im Atom-Einsatz
Die deutschen Medien im Kinderzimmer von Nachbars Kernenergie
Von Dr. Anna Veronika Wendland
In diesem Frühjahr jähren sich die Reaktorunfälle von Fukushima und Tschernobyl zum fünften bzw. dreißigsten Mal. Das ist Anlass für eine erhöhte Aufmerksamkeit unserer Medien für das Thema Kernenergie. Hinzu tritt die Diskussion um den Zustand der Kernkraftwerke in Belgien und Frankreich, welche uns in den vergangenen Wochen und Tagen begleitet hat Leider müssen wir konstatieren, dass bis tief hinein in die Kreise der öffentlich-rechtlichen Qualitätsmedien eine Ausnahme von der ansonsten selbstverständlichen Selbstverpflichtung auf journalistische Sorgfalt und Vorurteilsfreiheit zu gelten scheint. Diese Ausnahme ist die Berichterstattung über die Kernenergie. Eine Bestandsaufnahme.
Fortschritt oder Mittelalter – Wie weiter nach Fukushima?
Von Dr. Peter Heller
Fünf Jahre Abstand sollten auch in Deutschland genügen, die richtigen Lehren aus dem Störfall im japanischen Kernkraftwerk Fukushima-Daiichi zu ziehen. Der Atomausstieg war nicht nur unbegründet, sondern auch falsch, weil rings um uns die Welt in ein neues nukleares Zeitalter eintritt.
In zwanzig Jahren ist die Welt nuklear
Das jedenfalls meint der amerikanische Physiker Richard A. Muller.
»Was werden die größten Unterschiede zwischen unserer Welt heute und der Welt in zwanzig Jahren sein? Was sind die wichtigsten »X-Faktoren«, also Veränderungen, die nicht unbedingt wahrscheinlich sind, aber durchaus im Bereich des Möglichen liegen und umwälzend sein können?« – Diese Frage auf Quora beantwortete Muller wie folgt: Weiterlesen
IAEA veröffentlicht Schlußbericht: Kernenergie nach Fukushima
Am 31. August veröffentlichte die Internationale Atomenergiebehörde IAEA ihren Schlußbericht zum Reaktorunfall im japanischen Kernkraftwerk Fukushima-Daiichi. Was waren die Ursachen des Unglücks? Welche Folgen hatte er für die Kernenergie weltweit? Und was haben Deutschland und die Energiewende damit zu tun? Weiterlesen
Abschied vom Kernkraftwerk Grafenrheinfeld: Eine Außensicht
Gastbeitrag von Dr. Anna Veronika Wendland
Am 27. Juni ist es soweit. Das fränkische Kernkraftwerk Grafenrheinfeld (KKG) geht nach einer längeren Phase des Streckbetriebs vom Netz, »das Feuer geht langsam aus«, wie die Lokalpresse kommentierte. Die Main-Post schaltet einen Countdown über die letzten Tage, in denen das Kraftwerk noch Strom produziert, und in Schweinfurt hat man das »Abschaltfest« bereits gefeiert, ohne aufs Abschalten gewartet zu haben. Eine Mischung aus Voyeurismus und Schadenfreude dominiert in der Öffentlichkeit, während mehrere schlichte Tatsachen nicht zur Sprache kommen: dass hier über 30 Jahre lang mit größtenteils phantastischen Verfügbarkeitsraten störfallfrei und klimafreundlich Strom produziert wurde, und dass an diesem Kernreaktor nicht nur Turbosatz, Maschinentrafos und Hochspannungsleitungen hängen, sondern auch Menschen, Biographien, Kreativität, harte Arbeit, und, ja, auch regionale Identitäten.
Hochradioaktive Abfälle – will man wirklich ein Endlager?
Gastbeitrag von Dr. Hermann Hinsch
Hochradioaktive Abfälle – will man wirklich ein Endlager? Doch, sagen die Politiker, und in 160 (in Worten: einhundertundsechzig) Jahren werden alle heute vorhandenen Abfälle unter der Erde sein. Aber ist ein solcher Zeitplan nicht gleichbedeutend mit der Aussage: Wir wollen kein Endlager! Nun gibt es auch die Ansicht, es könnte etwas schneller gehen, 160 Jahre wären zu pessimistisch. Aber das würde nichts daran ändern, dass heute Geborene das Ende nicht mehr erleben. Weiterlesen
Fortschrittsoffensive im Land der Bedenkenträger
Während bis vor Kurzem noch praktisch die gesamte Politik der Energiewende nachlief, mehren sich nun auch dort die kritischen Stimmen. Prominentes Beispiel ist Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer: Er wettert gegen den Ausbau des Stromnetzes und will Eckpunkte der Energiewende neu verhandelt wissen.
Kritische Töne kommen auch aus Sachsen. Der dortigen FDP-Landtagsfraktion geht es aber nicht nur um die Energiewende, sondern sie beklagt eine generelle Technologiefeindlichkeit in Deutschland. Weiterlesen