Der Weiterbetrieb der Kernkraftwerke wäre die wirksamste und preiswerteste Klimaschutzmaßnahme, rechnet der Nuklearia e. V. vor. Dafür demonstriert der Verein am Samstag in Landshut und am Kernkraftwerk Isar. Weitere Demonstration sind in den kommenden Wochen in Heilbronn und Augsburg geplant.
Kundgebung in der Landshuter Innenstadt …
Unter dem Motto »Critical Climate Action« ruft die Nuklearia zur Teilnahme an einer Klimademonstration auf. Die Kundgebung wird am Samstag, 7. August 2021, von 10 bis 12 Uhr an der Kreuzung der Straßen »Altstadt« und »Kirchgasse« vor der Stiftsbasilika St. Martin in Landshut stattfinden. Mit Transparenten und Reden fordern die Aktivisten, die CO₂-freien Kernkraftwerke auch weiterhin zu betreiben. Stattdessen sollten CO₂-intensive Kohlekraftwerke stillgelegt werden.
… und am Kernkraftwerk Isar
Am Nachmittag geht es am Kernkraftwerk Isar weiter: Um 14 Uhr treffen sich die Teilnehmer der Demonstration am Kernkraftwerk Isar in Essenbach auf dem Parkplatz der Schaltanlage. Hier sind weitere Reden geplant.
Die Bevölkerung ist aufgerufen, sich den Protesten anzuschließen.
Größte, wirksamste und preiswerteste Klimaschutz-Einzelmaßnahme
Rainer Klute, Vorsitzender des Nuklearia e. V., setzt die CO₂-Einsparungen durch Kernenergie ins Verhältnis zu anderen Klimaschutzmaßnahmen: »Werden die Kernkraftwerke wie gesetzlich vorgeschrieben stillgelegt, werden wir durch den Weiterbetrieb von Kohlekraftwerken jedes Jahr 70 Millionen Tonnen CO₂ zusätzlich ausstoßen. Zum Vergleich: Ein Verbot von Inlandsflügen brächte nur 2 Millionen Tonnen CO₂ Einsparung.« Der Weiterbetrieb von Kern- statt Kohlekraftwerke wäre die größte, wirksamste und preiswerteste Klimaschutz-Einzelmaßnahme, so Klute. Nicht einmal die ehrgeizigen Windkraft-Ausbaupläne der Grünen könnten den Verlust der Kernkraftwerke wettmachen.
Kernkraftwerk Isar: Stromproduktion auf kleinstem Raum
Doch die Kernenergie ist nicht nur klimafreundlich, sie schont auch die Natur. Denn Kernkraftwerke kommen mit sehr wenig Fläche aus. Um beispielsweise das Kernkraftwerk Isar durch erneuerbare Energien zu ersetzen, wäre ein Windpark nötig, der mindestens so groß wie München sein müsste, wie Wissenschaftlerin und Nuklearia-Mitglied Dr. Anna Veronika Wendland vorrechnet. Dabei ist noch nicht einmal berücksichtigt, dass dieser Windpark bei wenig Wind auch nur wenig Strom liefert.
Neue Broschüre zur Kernenergie
Im Rahmen ihres Klimaprotests stellt die Nuklearia auch ihre neue Broschüre »Klimakrise? Kernkraft!« vor. Auf 40 Seiten skizziert sie die wichtigsten Vorteile der Kernenergie und widerlegt die gängigen Einwände. Besucher der Kundgebungen können die Broschüre kostenlos mitnehmen. Alle anderen können die PDF-Datei der Broschüre von der Nuklearia-Website herunterladen. Der Verein freut sich über Spenden auf sein Konto IBAN DE30 6225 0030 0002 3209 84.
Rednerliste
Bei den Kundgebungen in Landshut und am Kernkraftwerk Isar sind bislang als Redner angekündigt:
- Dominic Wipplinger (Vorstand Nuklearia e. V., Nuklearia Österreich)
- Jan-Christian Lewitz (Physiker mit Schwerpunkt Strahlenschutzengineering, »Der Atommüllmann«)
- Dr. Markus Vester (Elektrotechnik-Ingenieur)
- Noah Jakob Rettberg
- Rainer Klute (Vorsitzender Nuklearia e.V.)
- Simeon Preuß (Physik- und Mathelehrer, Ex-Atomkraftgegner und Atom-Youtuber)
Weitere Aktionen in den kommenden Wochen
In den kommenden Wochen finden weitere Kundgebungen statt:
- am 21. August in Heilbronn und am Kernkraftwerk Neckarwestheim,
- am 4. September in Augsburg und am Kernkraftwerk Gundremmingen.
Alle Informationen über Critical Climate Action und Details zu den Demonstrationen:
- Website: https://critical-climate-action.de/
- Hashtag: #CriticalClimateAction
Eine Antwort
https://nuklearia.de/2021/08/04/kernkraft-erhalten-co2-einsparen-nuklearia-demonstriert-in-landshut-und-am-kkw-isar/
Es ist wahrlich ein Armutszeugnis, wenn akademisch gebildete Menschen nicht vor dem Versuch zurückscheuen, die Bevölkerung bezüglich vermeintlicher Vorteile und in Abrede gestellter Gefahren der Atomkraft, mit nachweislich halben, oder gar grundfalschen „Wahrheiten“ hinters Licht zu führen – s. die Gegendarstellungen zu Ihren postfaktischen Behauptungen, von Seiten der IPPNW.
Hier stellt ernstlich sich die Frage, ob es sich bei den Verantwortlichen von „Nuklearia“ um ein Nicht-Verstehen, oder um ein Nicht-Verstehen-Wollen handelt – und um die wahren Motive, welche vor einer solcherlei gearteten Irreführung der Mitmenschen nicht Halt machen.
Sie unterminieren damit gezielt das jahrzehntelange, zähe Ringen um den Ausstieg aus einer hochgefährlichen, nachhaltig schädlichen und noch dazu wirtschaftlich völlig unrentablen Energietechnologie, aus der Zeit des kalten Kriegs, welche – explizit entgegen der bereits in den 50ern absehbaren Unwirtschaftlichkeit – aus vorwiegend machtpolitischem Kalkül überhaupt erst implementiert worden war, und zwar mittels massiver staatlicher Subventionierung.
Sie zeigen keinerlei Respekt vor diesem Bemühen, der von den Gefahren jener Technik unmittelbar betroffenen Anwohner, wie im Falle des KKW an der Isar, welche sich seit Jahrzehnten gegen einen weiteren Betrieb aussprechen, und Sie scheuen nicht davor zurück, dort FÜR einen Weiterbetrieb zu demonstrieren – es sind ja NICHT SIE UND NICHT IHRE KINDER, die dort durch die emittierten Spaltprodukte des Realbetriebs und der Brennelementelagerung Leukämie und dergleichen entwickeln und die hinter der kilometerhohen Dampfwolke kaum jeh die Sonne richtig sehen – ihr Verhalten ist in höchstem Maße ignorant, unverantwortlich und ethisch verwerflich!
Man braucht sicherlich kein Mathematikstudium, um zu erkennen, dass diese Technologie, die mit weitaus mehr und weitaus gravierenderen Nachteilen als Vorteilen behaftet ist, zu einem Ende kommen muss, und zwar jetzt, um Platz für saubere und ethisch vertretbare Technologien zu schaffen. Aber einen ethischen Kompass, den braucht es, um das zu erkennen – und dieser ist Ihnen ganz offensichtlich abhanden gekommen.
Ich mache mir natürlich keine Illusionen darüber, dass dieser Kommentar kaum je auf Ihrer Webseite als Gegendarstellung in unveränderter Form gezeigt würde.
Die von Ihnen vorgebrachten „Argumente“ pro Atomkraft von vorgestern belegen nämlich eher einen zwanghaft konstruierten Legitimationsversuch einer Renaissance der bereits abgekündigten Kernkraft – entgegen den weitaus umfangreicheren und auch weitaus belastbareren Gründen, die dagegen sprechen – doch Ihr argumentatives Konstrukt, das einem Kartenhaus gleicht und welches nur völlig Ahnungslose blenden kann, lässt sicherlich kaum den Hauch eines Widerspruchs zu.
Aber: wenn Sie noch über einen Funken Integrität verfügen, dann halten Sie sich bitte künftig mit Ihren Demonstrationen – mit Rücksicht auf die tatsächlich betroffenen Anwohner vor Ort – von den noch im Betrieb befindlichen Meilern fern.
MfG Carmen Unfried