Die Nuklearia verleiht die Silberne Sumpfpumpe 2018 für den dümmsten Beitrag zur Kernenergienutzung an Bundesumweltministerin Svenja Schulze. Preiswürdig war die Social-Media-Aktion »Faktencheck: Mit Atomkraft gegen den Klimawandel?« des von Schulze geführten Bundesumweltministeriums (BMU) vom 30./31. Oktober 2018.
Die seinerzeit vom BMU aufgestellten Behauptungen erwiesen sich größtenteils als Falschaussagen oder Strohmann-Argumente und lösten folgerichtig einen Shitstorm aufmerksamer Bürgerinnen und Bürger aus. Teilweise widersprachen die Äußerungen des BMU sogar den auf der eigenen Website verlinkten Studien. Mehr dazu im Beitrag »Faktencheck beim Umweltministerium«.
Wir haben das BMU in Zuschriften und Publikationen bereits mehrmals darauf aufmerksam gemacht, dass es durch Tonalität und Inhalt solcher Äußerungen das Neutralitätsgebot des Regierungshandelns verletzt, und sich stattdessen als amtlicher Arm der Antiatombewegung geriert.
Dies wiederum steht in eklatantem Widerspruch zur behördlichen Funktion des BMU, das unter anderem für die Oberaufsicht über die kerntechnischen Anlagen in Deutschland zuständig ist.
Frau Ministerin Schulze hat auch in anderen Zusammenhängen beim Thema Klimaschutz und Kernenergie durch Parteilichkeit, Unwissenschaftlichkeit und Voreingenommenheit geglänzt, zuletzt durch ihr Posieren mit den Aktivisten von »Don‘t nuke the Climate« auf dem Weltklimagipfel in Katowice.
Das Ziel des BMU ist es offensichtlich, mit solchen Aktionen die aufkommende Diskussion um die Kernenergie als einzige zugleich zuverlässige, witterungsunabhängige, wirtschaftliche und umweltschonende Methode der Stromerzeugung zu verhindern. Es agiert als steuergeldfinanzierter Multiplikator der Desinformations- und Angstpolitik der antinuklearen NGOs. Das gehört aber nicht zu seinen Aufgaben.
Die Nuklearia argumentiert dagegen: Die Bundesregierung und ihre Behörden müssen allen Bürgern dienen, nicht den Partikularinteressen einzelner politischer Bewegungen oder bestimmter Industriezweige des Regenerative-Energien-Spektrums.
Die Bundesregierung setzt sich zum Ziel, eine emissionsarme, nicht-fossile Energiewirtschaft aufzubauen. Gleichzeitig soll Deutschland trotz dieses Umbaus ein Industrieland bleiben. Der Strom der Zukunft muss also allzeit verfügbar, bezahlbar und emissionsarm sein. Daraus folgt: Die Bundesregierung wird um eine Diskussion der Kernenergie als Lösung dieses Problems nicht herumkommen. Sie sollte sich an die Spitze der Diskussion stellen, statt sie zu tabuisieren!
Die Nuklearia verleiht die Silberne Sumpfpumpe seit 2017 jährlich für den dümmsten Beitrag zur Nutzung der Kernenergie. In Kernkraftwerken sind die Sumpfpumpen zuständig fürs Wegschaffen von Abwässern aus der Anlagen- und Gebäudeentwässerung. Also die Spezialisten fürs Grobe. Im letzten Jahr bekam das tschechische Kernkraftwerk Temelín die Sumpfpumpe für seine Schnapsidee, Kerntechnik-Praktikantinnen per Miss-Wahl zu bestimmen.
Über die Nuklearia
Der Nuklearia e.V. ist ein gemeinnütziger und parteiunabhängiger Verein zur Förderung der Kernenergie. Wir sehen in der Kernenergie eine wesentliche Säule der Energieversorgung. Fortschrittliche Reaktoren arbeiten sicher, sauber und nachhaltig. Atommüll lässt sich in Schnellen Reaktoren als Brennstoff nutzen. Anders als erneuerbare Energien steht Kernenergie jederzeit in ausreichender Menge zur Verfügung und verbraucht keine großen Landflächen. Im Unterschied zu Kohle oder Gas ist Kernenergie CO2-arm und vermeidet Luftverschmutzung. Kenntnisse über Kernenergie sind in Deutschland rar geworden. Das wollen wir ändern.
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6 Antworten
Hallo,
selten habe ich soviel sinnfreies gelesen wie in obigem Artikel – sorry, eine anderes Wort passt dazu leider nicht (andere wären unfreundlich). Schon in den 1990er Jahren stellte eine Enquete-Kommission der Bundesregierung fest, dass Atomkraft KEINEN relevanten Beitrag gegen die Klima-Erwärmung leisten könne – und daran hat sich nichts geändert.
Alleine die Gewinnung des Brennstoffs Uran hinterlässt nach Milliarden Tonnen zu messenden radioaktive und toxische tailings, und die Bundesregierung hat gerade 7 Mrd €€€ ausgegeben, um dies in der ehemaligen DDR zu sanieren (Wismut).
Darüberhinaus werden alleine bei der Urangewinnung große Mengen CO-2 produziert … klimaneutral oder „carbonfree“ ist da gar NICHTS.
Dafür hat uns „Kernenergie“ Three Miles Island, Tschernobyl und Fukushima beschert – sowie das ungelöste Problem des Atommülls. Und der Aussage, Atommüll liesse sich in „Schnellen Reaktoren“ (?) als Brennstoff nutzen, ist eine Art mantra-artig wiederholter Sprechblase – KEINEM Land in der Welt ist dies bisher sinnvoll und ’nachhaltig‘ gelungen.
mfG
GM
Lieber Gunter Maier,
ich beschränke mich in meiner Antwort der Einfachheit halber auf den letzten Punkt: Keinem Land sei es bisher »sinnvoll und nachhaltig« gelungen, Atommüll als Brennstoff in Schnellen Reaktoren zu nutzen, behaupten Sie. Nun, Russland macht das mit dem BN-800 bereits seit einigen Jahren. Und zwar nicht nur im Labor, sondern industriell im kommerziellen Betrieb.
Ihre anderen Aussagen sind übrigens ebenso neben der Sache wie die des Bundesumweltministeriums. Sie sind denen doch nicht etwa auf den Leim gegangen?
Schöne Grüße und viele Horizonterweiterungen im neuen Jahr!
Rainer Klute
Lieber Herr Maier, Ihre Argumente gehen entweder am Thema vorbei (die Reaktorsicherheit unserer Anlagen und ihre Vergleichbarkeit mit den verunfallten Anlagen im Ausland stand hier nicht zur Debatte, genausowenig wie die Entsorgungsfrage, die mit der Emissionsfrage nichts zu tun hat) oder es handelt sich um Strohmann-Argumente (denn überhaupt niemand hat behauptet, Kernenergie sei über ihre gesamte Produktionskette hinweg CO2-frei). Allerdings ist die Stromerzeugung aus Kernkraft tatsächlich CO2-frei, und auch Windkraftanlagen und PV-Module werden NICHT mit erneuerbarer Energie produziert, sind also genauso kritisch zu behandeln.
Im Direktvergleich der Stromerzeugungsarten liegt die Kernenergie hinsichtlich ihrer Klimabilanz gleichauf mit der Windkraft und vor der Photovoltaik.
Das alles könnten Sie ganz einfach in Erfahrung bringen – würden Sie die verlinkten Quellen mal lesen, die allesamt aktueller sind als ein Bericht von 1990. Und natürlich könnten Sie Ihre Kritik auch höflicher äußern, aber auch das will gelernt sein. Herzlichst, die Verf.in
@Gunter Maier,
„in den 1990er Jahren stellte eine Enquete-Kommission der Bundesregierung fest, dass Atomkraft KEINEN relevanten Beitrag gegen die Klima-Erwärmung leisten könne“
Das ist insofern richtig, als daß generell das Konzept „Klimaschutz“ ziemlicher Blödsinn ist – unsere menschliche Zivilisation muß vor den Unwägbarkeiten des Klimas geschützt werden, nicht umgekehrt. Und natürlich ist die Wolkenbildung aus dem Kühlturm eines Kernkraftwerkes genauso wenig wie die aus einem Kohlekraftwerk dazu da, das Mikroklima der Umgebung abzukühlen – das ist ein ungewollter Nebeneffekt, nicht der Betriebszweck der Kraftwerkes!
Für den Zweck des Menschenschutzes gibt es aber heutzutage nichts wichtigeres als eine zuverlässige Stromversorgung – und was die Zuverlässigkeit betrifft, steht die Kernenergie an der Spitze. Wind und Sonne können wetterbedingt ausfallen, Braunkohle kann im Winter im Tagebau festfrieren, eine Steinkohlelieferung kann durch Streiks oder Extremwetter um mehrere Tage verzögert werden, aber ein KKW läuft durch, da können die frischen Brennstäbe auch mal ein paar Wochen später ankommen.
E=mc² bedeutet, daß ein Lieferwagen mit Brennelementen so viel Energie bereitstellt wie 300 Güterzüge voll Kohle. Oder mehrere tausend Kubik-Kilometer bewegte Luft.
Hier an sieht man Verlogen die Grünen sind !
GRÜNEN-PARTEIMITGLIED und Ehemalige Ex-Chef des Öko-Strom-Netzbetreibers 50 Hertz „Boris Schucht“ wechselt zu Atomenergie-Unternehmen Urenco !
Der Ehemalige Ex-Chef des Netzbetreibers 50 Hertz „Boris Schucht“ wechselt zu Urenco !
Der GRÜNE Ökonetz-Manager „Boris Schucht“ wechselt in die Atomwirtschaft !
https://www.welt.de/print/die_welt/wirtschaft/article187463862/Oekonetz-Manager-wechselt-in-die-Atomwirtschaft.html
Tut mir leid pogge, aber ich finde das überhaupt nicht verlogen. Es ist vielmehr konsequent, wenn man Kernergie als Möglichkeit zur Lösung des CO2-Problems sieht.