In der neuen Diskussion über die Kernenergie in Deutschland sollten wir Technik wieder faktenbasiert und emotionsfrei bewerten. Nur so lassen sich zweckmäßige und sinnvolle Entscheidungen treffen. – Nuklearia-Vorsitzender Rainer Klute mit einer Antwort auf die Reaktionen auf seinen Gastbeitrag in der ZEIT sowie auf die Gegenrede von Jochen Steinhilber, ebenfalls in der ZEIT.
Schlagwort-Archive: Schneller Reaktor
Endlagerung? Transmutation! Ein Argumentationsleitfaden
Nächste Woche veranstaltet das Nationale Begleitgremium eine Podiumsdiskussion mit Publikumsbeteiligung: Alle Kernenergie-Freunde aus dem Großraum Berlin sollten sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen! Achtung: Wer teilnehmen möchte, muss sich auf der Homepage des Begleitgremiums anmelden.
Diskussionen mit Kernkraftgegnern, aber auch neutralen Personen, die bislang über das Thema nur gehört haben, was die Massenmedien dazu veröffentlichen, können knifflig sein: Man ist mit vielen Vorurteilen konfrontiert, zuweilen auch mit Aggressivität. Daher soll hier ein kleiner Leitfaden geboten werden, der bei der Veranstaltung hilfreich sein könnte.
Weiterlesen
Auf nach Berlin: Nationales Begleitgremium lädt ein zum Endlager-Dialog
Und ewig grüßt das Endlagerproblem: Kann, darf es in Deutschland eine Antwort auf die Frage »Wohin mit dem Atommüll« geben?
Die Bürger sollen stärker in die Standortsuche einbezogen werden. Auf diese Weise fand Finnland einen geeigneten Standort für das welterste Tiefenlager für bestrahlte Brennelemente. Doch Kernkraftfreunde weltweit kennen bessere Optionen als das Vergraben wertvoller Brennstoffe für Hunderttausende von Jahren. Das im Leichtwasserreaktor genutzte Uran hat erst wenige Prozent seines Energiegehaltes hergegeben. Gerade das im Dezember 2016 gegründete Nationale Begleitgremium, das nach Eigenverständnis die Aufgabe hat, »die Umsetzung der Öffentlichkeitsbeteiligung im Auswahlverfahren zu begleiten«, sollte von der Öffentlichkeit darüber informiert werden, dass Schnellspaltreaktoren wie der Dual-Fluid-Reaktor Atommüll zu verstromen und dabei die erforderliche Lagerzeit um drei Größenordnungen zu senken vermögen.
Weiterlesen
Nachruf auf Flüssigsalzreaktor-Pionier Richard Engel
Am Montag, dem 12. Juni 2017, verstarb Flüssigsalzreaktor-Pionier John Richard »Dick« Engel im Alter von 85 Jahren.
Strom aus Atommüll: Schneller Reaktor BN-800 im kommerziellen Leistungsbetrieb
Von Dominic Wipplinger und Rainer Klute
Seit dem 31. Oktober 2016 und damit gut einem Monat läuft Block 4 des russischen Kernkraftwerks Beloyarsk im kommerziellen Leistungsbetrieb. Es handelt sich um einen sogenannten Schnellen Reaktor vom Typ BN-800 mit einigen Eigenschaften, die ihn vom Gros der sonst üblichen Leichtwasserreaktoren abheben. Für das amerikanische Kraftwerkstechnikfachmagazins “POWER Magazine” waren diese Besonderheiten jüngst Grund genug, der noch jungen Anlage die Auszeichnung “Top Plant” zu verleihen.
Die Atomkatze
Wie jedermann weiß, sind Katzen eng mit Radioaktivität verbunden: Im Schrödingerschen Gedankenexperiment werden sie, indem man ihr Überleben oder Sterben an das Stattfinden eines Zerfallsereignisses koppelt, zu einem großen miauenden Quantensystem, das zwischen Sein und Nichtsein schwebt, bis jemand durch Nach-der-Katze-Sehen die Gewissheit der klassischen Physik wiederherstellt.
Dies brachte zwei Philosophen auf den Gedanken, Katzen zu Dosimetern umzufunktionieren; ein Vorschlag, von dem ich übrigens zum ersten Mal in dem (mäßig kreativen) Theaterstück »Fall Out Girl« von Niklaus Helbling erfuhr. Die Idee besteht darin, Katzen genetisch so zu verändern, dass sie, wenn sie ionisierender Strahlung ausgesetzt sind, ihre Fellfarbe ändern; solcherart sollen zukünftige Generationen vor Endlagern für radioaktive Stoffe gewarnt werden. Tobias Cronert schrieb auf ScienceBlogs einen Artikel über diesen nicht ganz ernst gemeinten Vorschlag; in den Kommentaren entspann sich eine lebhafte Diskussion, an der ich mich beteiligte.
Folgender Text beruht auf meinen Kommentaren zu Tobias Cronerts Artikel, wobei ich Kürzungen vorgenommen und Überleitungen hinzugefügt habe.
Weiterlesen
Sternmetalle
Mein in Entwicklung befindlicher utopischer Roman “Curiepolis” erzählt die Geschichte des titelgebenden Zukunftsstaates, eine Republik der Genies, die auf künstlichen Plattformen im Westpazifik errichtet wird, und davon ausgehend die Geschichte der terragenen Intelligenz im Universum bis in fernste kosmologische Zukunft — denn anders als in der “Gelehrtenrepublik” von Arno Schmidt, die eine wichtige Inspirationsquelle für mich ist, gehen die Curiepolitaner nicht an ihren eigenen Schwächen und der Spaltung in zwei verfeindete Lager zugrunde, sondern sind in ihren Absichten geeint! Doch sie kümmern sich nicht nur um sich selber, sondern helfen auch anderen Menschen. Der folgende Text ist ein Auszug aus dem Roman.
Weiterlesen
Mythos Atommüll
Von Thilo Spahl
Deutschland will für gut 40 Milliarden Euro das Atomzeitalter abwickeln. Dabei fängt es gerade erst an.
Nukleare Meilensteine erreicht
Kernfusionsanlage Wendelstein 7-X geht in Betrieb, »Atommüllfresser« BN-800 liefert erstmals Strom
Der 10. Dezember 2015 markierte gleich zwei wichtige Meilensteine für die Kernenergie. Weiterlesen
Atommüll: Bürgergutachten fordert Offenheit gegenüber alternativen Entsorgungsoptionen
In einem Artikel mit dem Titel Bürgerforum »Wohin mit dem Atommüll?« berichtet Bloggerin Sylvia Bader-Giese über das gleichnamige Projekt. Per Zufallsprinzip wurden Bürger ausgewählt, um an drei Terminen im Februar und März in Lutherstadt Wittenberg unter professioneller Moderation ein Bürgergutachten zur Lagerung hochradioaktiver Abfälle zu erstellen. Das Ergebnis ist kein umfangreicher Wälzer, sondern ein gut lesbarer 24-Seiter. Das Projekt stellt auch nicht irgendeine Leutebespaßung dar, sondern ist hochoffizieller Teil der hochoffiziellen Bürgerbeteiligung bei der hochoffiziellen Endlagersuche. Weiterlesen
Uran ist alle? Ach wo!
»Uran ist alle«, behauptet Guido Körber (aka @TheBug0815) in einem Blogbeitrag vom 2014-01-03 und beruft sich dabei auf eine IAEA-Studie von 2001. Er wundert sich, wie man angesichts der Gefährdung von Versorgungssicherheit und Preisstablität noch Kernkraftneubauten angehen könne.
Körber irrt gleich in mehrfacher Hinsicht. Weiterlesen
Schneller Reaktor BN-800 wird erstmals angefahren
Von Rainer Klute und Dominic Wipplinger
Wie der russische Atomkonzern Rosatom per Facebook [1] und auf seiner Homepage [2] mitteilte, hat im Kernkraftwerk Beloyarsk der erste Anfahrvorgang des neuen Blocks 4 begonnen. Das Spannende daran: Beloyarsk 4 ist das erste Exemplar eines natriumgekühlten Schnellen Reaktors vom Typ BN-800. Zwei weitere Reaktoren dieses Typs sind für das KKW Sanming in China geplant. In Russland selbst wird es wohl bei diesem einen BN-800 bleiben. Dort setzt man bereits auf den Nachfolger, den weiterentwickelten BN-1200 [13].
Neue russische Kernreaktoren sollen Atommüll vernichten
Wie der Informationsdienst Nucnet berichtet, hat die russische Regierung den Bau von 21 neuen Kernreaktorblöcken bis zum Jahr 2030 beschlossen.
Russland setzt damit auf eine Technik, die anders als Sonne und Wind stabil, planbar, kostengünstig und bedarfsgerecht Strom liefert. Im Unterschied zu Kohle und Gas ist Kernenergie praktisch emissionsfrei. Die neue Reaktoren sollen zum Teil Alt-Kernkraftwerke ablösen, die in den nächsten Jahren das Ende ihrer Lebensdauer erreichen. Russland baut aber auch zusätzlich neue Kernkraftkapazitäten auf. Weiterlesen