Am 11. Februar fand die Jahresveranstaltung des Energiewende-Thinktanks Energiesysteme der Zukunft (ESYS) statt, ohne dass Kernkraft dabei Thema war.
Die Berliner Nuklearia stand rechtzeitig vor dem Eingang, sprach die Besucher der Veranstaltung an und verteilte Infomaterial. Es kam zu lebhaften Diskussionen. Auch bei der Veranstaltung selbst kam es zu fruchtbaren Gesprächen. Interessant war, dass auf dem Podium auch dezent formulierte Kritik zu hören war. Anwesend war z. B. auch Veronika Grimm.
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Diesen Faktencheck verteilen wir als Flugblatt:
Ist das noch Wissenschaft oder schon Politik?
ESYS | Fakten |
„Auch ohne Grundlastkraftwerke ist die Stromversorgung gesichert“ (Dezember 2024) | „Nuclear power absolutely needed to reach climate goals, IEA’s Birol says“ (Reuters, March 21, 2024) |
Kernkraftwerke: „Auf liberalisierten Märkten ökonomisch kaum konkurrenzfähig“ (kurz erklärt, Mai 2019) | Auch Erneuerbare brauchten anfangs öffentliche Förderung und brauchen sie vielfach auch heute noch. Deshalb wächst das Interesse an Kernenergie wieder: IEA: „…nuclear energy is making a strong comeback, with rising investment, new technology advances and supportive policies in over 40 countries.” (The Path to a New Era for Nuclear Energy January 2025) |
Kernkraftwerke: „Kein sicherer Kostenvergleich möglich. … Die Herausforderungen der Endlagerung und sinkende Investitionskosten für Erneuerbare sorgen aber dafür, dass das Verhältnis sich voraussichtlich zugunsten der erneuerbaren Energien verschieben wird“ (kurz erklärt, Mai 2019) | Kernkraftwerke (KKW) können heute für 60 bis 80 Jahre Strom erzeugen, Wind- und Solaranlagen nur für 25 Jahre. Mit langfristig stabilen Rahmenbedingungen kann die längere Laufzeit wirtschaftlich zur Geltung kommen. Dann sind schon die Erzeugungskosten von Strom aus neuen KKW konkurrenzfähig mit Strom aus Windanlagen. Beispiel Frankreich: 45 USD/MWh für KKW, 44 USD/MWh für Wind onshore, 68 USD/MWh für Wind offshore (OECD-NEA 2020, Levelized Cost of Electricity Calculator, bei 3% Diskontsatz & 60 Jahre Laufzeit). Da Strom aus KKW wertvoller ist, weil besser regelbar als Wind- oder Solarstrom, sind damit KKW-Neubauten langfristig wirtschaftlicher als Windkraftwerke. Kein Endlager? – Der Salzstock Gorleben war potenziell geeignet (Atomkonsens vom 14. Juni 2000, Anlage 4). Der Abschluss der Erkundung wurde aber politisch verhindert. |
Kernkraftwerke: „CO2-arm, aber in vielen Ländern politisch umstritten“ (kurz erklärt, Mai 2019) | 198 Unterzeichnerstaaten zur UNFCCC: “officially called for accelerating the deployment of low-emission technologies including nuclear energy to help achieve deep and rapid decarbonization” (COP28, Global Stocktake, 28th paragraph, zitiert nach IAEA) |
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