Die Organisation Fridays for Future hatte für den 15. September als Teil eines globalen »Klimastreiks« zu Demonstrationen in zahlreichen Städten aufgerufen. Gute Gelegenheit zur Werbung für die Kernenergie als Teil einer klimaschonenden Energieversorgung! Mitglieder der Hamburger Nuklearia-Regionalgruppe waren dabei.
In Hamburg kamen am vergangenen Freitag etwa 10.000 Demonstranten am Jungfernstieg zu einer Kundgebung zusammen und zogen anschließend in einem langen Demonstrationszug um den innerstädtischen See Binnenalster. Das Wetter war perfekt: trocken und sonnig. Eine gute Gelegenheit für die Photovolatikanlagen des Landes, uns mit Strom zu versorgen. Fast 25 % des deutschen Stromverbrauchs wurden laut Electricity Maps durch Solar gedeckt. 24 % stammten jedoch aus Kohle und 8 % aus Erdgas. Daraus resultierten spezifische Emissionen von 396 g CO₂ pro kWh. Sträflich klimaschädlich im Vergleich zu den 23 g CO₂ pro kWh in Frankreich! Wie schafft Frankreich so gute Werte zur Entlastung des Klimas? Durch eine coole Kombination von Kernenergie und Erneuerbaren! Ähnlich sieht es in Finnland aus.
Gut sichtbares Banner wirbt für Kernkraft
Ausgestattet mit einer großen Zahl an Informationsbroschüren und -flyern begaben wir uns, Mitglieder der Hamburger Regionalgruppe des Nuklearia e. V., zum Sammelpunkt der Demonstration. Unser blaues Banner »Klimakrise? Kernkraft!« spannten wir neben der Bühne auf – gut sichtbar für alle Teilnehmer, ohne deren Blick auf die Redner zu blockieren. Wir fühlten uns am richtigen Ort, hatte doch sogar Greta Thunberg die Kernenergie als Baustein einer kohlenstofffreien Energielösung bezeichnet. Neben zwei Schülerinnen sprach auch Dagmar Reemtsma, die Großmutter der Klimaschutzaktivistin Carla Reemtsma.
Da wir sehr präsent waren, ergaben sich im Laufe des Nachmittags viele gute Gespräche. Ein paar Leute schüttelten zwar den Kopf, aber das waren mehrheitlich Ü60-Demonstranten, die vermutlich schon in den 1980ern vorm Zaun von Wackersdorf gestanden hatten. Mit den meisten hatten wir gute, offene Diskussionen. Da war zum Beispiel der Wissenschaftler für Energie- und Umweltforschung. Oder die junge Dame aus Frankreich, die die deutsche Haltung zur Kernenergie nicht teilt. Am bedeutsamsten waren uns aber die Gespräche mit jungen Schülern, die durchaus kritische Fragen stellten – meist zur Frage der Endlagerung –, die im Vergleich zu älteren Semestern aber sehr offen und interessiert waren.
Unsere auch für die Fernsehkameras gut sichtbare Botschaft schien die Veranstalter etwas nervös gemacht zu haben. Denn plötzlich wurden wir gebeten, dass Banner aufgrund seiner Größe nicht weiter hochzuhalten. Gleichzeitig bauten sich ein bis zwei Dutzend Mitarbeiter der Firma Green Planet Energy, ein von Greenpeace gegründeter Gas- und Ökostromanbieter, mit ihren grünen T-Shirts und Schildern vor uns auf und blockierten die Sicht.
Interesse an Kernenergie
Nachdem die Band Silbermond sowie der Sänger Herbert Grönemeyer ihre Botschaften an die Teilnehmer gesprochen bzw. gesungen hatten, setzte sich der Demonstrationszug in Bewegung. Wir waren mit unserem Banner umgezogen, hatten uns an der Seitenlinie postiert und ließen die schier endlose Kolonne an uns vorüberziehen. So kamen erneut zahlreiche Kontakte zustande. Viele fragten nach unserem Hintergrund und nahmen verwundert zur Kenntnis, dass hinter der Nuklearia kein Unternehmen steckt. Unsere Broschüre erwies sich als gutes Mittel für kompakte Antworten auf viele Fragen zur Kernenergie.
Ganz von kommerziellen Interessen geleitet war dann aber wieder die Delegation von Green Planet Energy, die sich erneut vor uns aufbauten und mit ihren Schildern die Sicht auf uns versperren wollten. Das führte zu einem lustigen Katz-und-Maus-Spiel, weil wir unser Banner abwechseln hoben und absenkten, um gesehen zu werden. Das machte viele darauf aufmerksam, was sich gerade abspielte. Am Ende führte der Streisand-Effekt erst recht dazu, unsere Botschaft bekannt zu machen.
Zum Schluss ging dann durch Einwirkung von außen noch eines unserer Schilder kaputt, aber das ist eine andere Geschichte …
Fazit: Wir konnten für die Kernenergie als praktisch CO₂-neutrale Energieform an genau der richtigen Stelle werben. Immerhin befürworten mittlerweile etwa 63 % der Deutschen einen Weiterbetrieb der Kernkraftwerke. Wir haben aber auch gemerkt, dass noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten ist!
4 Antworten
Ihr seid super!
Vielen, vielen Dank für euren Einsatz!!
LG Klaus Perthel
Wo do Greta für den Ausbau der Kernenergie ist, siehe Schweden … wird Sie wohl von fff nicht mehr toleriert, oder?
Daß Nukleria in die Öffentlichkeit geht finde ich super!
Ich würde gerne hier im Süden der Republik Flyer verteilen, wenn man mir
welche zukommen läßt!
Flyer zum Verteilen schicken wir gern. Bitte per E-Mail an bestellung@nuklearia.de anfordern – Stückzahl und Postanschrift nicht vergessen!