Ein internationales Pro-Kernkraft-Bündnis versammelt sich morgen, 19. November 2022, von 14 bis 15 Uhr vor dem Brandenburger Tor (Platz des 18. März) unter dem Motto »Kernkraft statt Krise«, um auf den Nutzen der Kernkraft für Klima und Wirtschaft hinzuweisen. Höhepunkt der Veranstaltung ist eine Performance, in der das Team »NetZero« gegen das Team »Fossile Stinktiere« zum Tauziehen antritt.
Zu den teilnehmenden Organisationen gehören der deutsche Verein Nuklearia e. V., die Partei der Humanisten, die polnische NGO FOTA4Climate sowie die internationalen NGOs RePlanet, Mothers for Nuclear und Voices of Nuclear. Außerdem dabei: die Technikhistorikerin und Bloggerin Anna Veronika Wendland, die kürzlich den Bestseller »Atomkraft? Ja bitte!« veröffentlicht hat. Der Vize-Vorsitzende der finnischen Grünen, Atte Harjanne, wird ein offizielles Grußwort verlesen lassen.
Trotz unterschiedlicher Ansätze sehen die Veranstalter die Kernenergie als Schlüsseltechnologie, die wir dauerhaft brauchen, um sicher und gut zu leben und gleichzeitig das Klima zu schützen. Zusammen fordern sie, den deutschen Atomausstieg zu kippen, die letzten Kernkraftwerke zu retten und auch neue zu bauen.
Adam Błażowski von der polnischen Gruppe FOTA4climate: »Die Kombination aus Kohle, Gas und erneuerbaren Energien, mit der Deutschland gerade die Atomkraft ersetzt, ist eine Katastrophe, auch für uns Nachbarn: Sie macht den Strom schmutziger, teurer und unzuverlässiger denn je. Und das Stromnetz endet nicht an der Grenze – wir Nachbarn müssen die Schwankungen ausgleichen und die hohen Preise mitbezahlen. Deutsche Politiker, insbesondere bei den Grünen, müssen einsehen, dass die europäische Solidarität keine Einbahnstraße ist.«
Rainer Klute, Vorsitzender von Nuklearia e. V.: »Die Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke bis zum 15. April 2023 ist gut, aber viel zu wenig. Denn Energie- und Wirtschaftskrise sind im Frühling nicht vorbei – ganz zu schweigen von der Klimakrise. Die Kernenergie kann all diese Krisen abmildern und langfristig lösen. Deshalb brauchen wir eine unbegrenzte Laufzeitverlängerung. Außerdem sollten wir die drei Kernkraftwerke reaktivieren, die letztes Jahr vom Netz genommen wurden. Mittelfristig müssen wir neue Kernkraftwerke bauen, damit wir eine wirklich zuverlässige, autarke und praktisch emissionsfreie Energieversorgung aufbauen können.«
Vor und nach dem Kernprogramm von 14–15 Uhr gibt es Gelegenheit, Interviews zu führen. Die Bündnispartner werden insgesamt von 13–16 Uhr vor Ort sein.