Unter dem Motto »Sag Politikern, dass du Kernkraft willst!« demonstrieren Kernkraftfreunde am Mittwoch, dem 9.11., von 7:00 bis 11:00 Uhr vor dem Bundestag (Paul-Löbe-Haus, Haupteingang Konrad-Adenauer-Straße, U-Bahnhaltestelle Bundestag). Anlass sind die Sitzungen des Petitionsausschusses und des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, die an diesem Vormittag Experten zum Thema Kernkraft und Laufzeitverlängerung anhören.
Die vom gemeinnützigen Verein Nuklearia initiierte Kundgebung soll der erfolgreichen Petition »Stuttgarter Erklärung« Nachdruck verleihen, die die langfristige Nutzung der Kernenergie fordert. Weil mit rund 60.000 Unterschriften das Quorum weit überschritten wurde, muss der Petitionsausschuss die Experten Prof. Dr. André Thess und Dr. Anna Veronika Wendland zum Thema Atomausstieg anhören (8:00 Uhr). Nuklearia-Mitglied Thess hat den Lehrstuhl für Energiespeicherung an der Universität Stuttgart inne und ist Mitinitiator der Stuttgarter Erklärung. Die Technikhistorikerin Wendland veröffentlichte kürzlich den Bestseller »Atomkraft? Ja bitte«.
Am selben Vormittag tagt um 11 Uhr der Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Auch hier werden Experten zum Thema Atomausstieg angehört, die von den fünf Fraktionen im Bundestag ausgewählt werden, darunter die Wirtschaftswissenschaftlerin Prof. Dr. Claudia Kemfert.
Rainer Klute, Vorsitzender der Nuklearia, zur geplanten Kundgebung: »Wir wollen laut daran erinnern, dass eine klare Mehrheit der Deutschen die Kernkraft will – und zwar langfristig. Jüngste Umfragen und auch die erfolgreiche Petition belegen das eindrücklich. Und wir protestieren dagegen, dass Politiker trotz des Ernstes der Lage immer noch EE-Lobbyisten wie Frau Kemfert das Wort geben, anstatt echte Experten anzuhören. Die Energiekrise ist da, und sie wird bleiben. Wir werden noch lange Zeit jede verfügbare Kilowattstunde brauchen – auch von unseren Kernkraftwerken, die zuverlässig und unschlagbar günstig Strom produzieren.«
Die Nuklearia lässt auch nach dem 9.11. nicht locker und demonstriert weiter: am 19.11. um 14 Uhr vor dem Brandenburger Tor.