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Die Zukunft sagt: Atomkraft, ja bitte! Aufruf zum Nuclear Pride Fest
Veröffentlicht am 2018-10-03
Von Anna Veronika Wendland
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Die Nuklearia ruft auf zur Teilnahme am Nuclear Pride Fest am 21. Oktober 2018 in München von 10 bis 16 Uhr auf dem Marienplatz. Die Nuklearia ist Teil der europaweiten Nuclear Pride Coalition, die das Nuclear Pride Fest ausrichtet und sich für Erhalt und Ausbau der Kernenergie in Europa einsetzt.

Warum ist es ausgerechnet jetzt so wichtig, eine moderne Pro-Atom-Bewegung auf die Beine zu stellen? Und warum sollte man das ausgerechnet in Deutschland tun, wo das Thema Kernenergie angeblich doch »gegessen« ist? Unsere Antwort: Die globalen Herausforderungen an zukünftige Energiesysteme sind nicht ohne die Kernenergie zu lösen. Und auch die energiepolitische Kontroverse in Deutschland zeigt, dass der Atomausstieg ein Fehler war.

Deutschland 2018: Energiewende am Ende

Dieser Herbst verspricht ein heißer Herbst der Energiepolitik zu werden. Im Westen des Landes, im Hambacher Forst, stehen sich Umweltschützer, RWE und Staatsgewalt unversöhnlich gegenüber. In Berlin hat soeben der Bundesrechnungshof der Regierung in seinem neuesten Energiewende-Bericht ein verheerendes Zeugnis ausgestellt.

Die deutsche Energiewende hat keines ihrer selbstgesetzten Ziele erreicht. Sie ist kein Weg zu mehr Umwelt- und Landschaftsschutz: Windparks und Biomasse-Monokulturen bewirken große ökologische Schäden in gewachsenen Kulturlandschaften. Sie ist kein Weg zum Klimaschutz: Die selbstgesteckten deutschen CO2-Ziele wurden nicht erreicht. Sie ist kein Weg in eine sichere Stromversorgung: Unzuverlässige Einspeisung und Zurückdrängung der gesicherten Leistung machen unsere Stromnetze instabil. Und die Energiewende ist unwirtschaftlich und unsozial: Die mit über 30 Milliarden Euro jährlich vom Stromkunden finanzierten Maßnahmen tragen nur zu einem kleinen Teil zu einer gesicherten Stromversorgung bei. Die Verbraucher- und Industriestrompreise steigen weiter und sind die höchsten in Europa.

Wer »Atomkraft, nein danke!« rief, hat Braunkohle bekommen

Wer »Atomkraft? Nein danke!« rief und durchsetzte, hat als Belohnung die Braunkohle bekommen. Denn das Verbot der sicheren, luftschadstoff- und CO2-armen Kernenergie hat dem zwar zuverlässigen und preiswerten, aber nicht gerade sauberen Kohlestrom den Weg gebahnt. Jetzt hagelt es Proteste gegen die Braunkohle: Sie soll weg, um des Klimaschutzes willen. Doch wer vom RWE-Kernkraftwerk Emsland nicht sprechen will, der sollte von RWE im Hambacher Forst schweigen. Emsland könnte Hambach retten, aber das ist nicht erwünscht. Das Kernkraftwerk soll in wenigen Jahren vom Netz.

Diese Situation bereitet vielen Bürgern unseres Landes inzwischen großes Unbehagen. In den meisten Parteien und in breiten Schichten unserer Bevölkerung gibt es Menschen, die der Kernenergienutzung wohlwollend gegenüberstehen. Doch die meisten scheuen ein Coming-out. Wer hat schon Lust, sich deswegen in unseren stramm antinuklearen Medien oder von Parteifreunden als Atomlobbyist, Ewiggestriger oder gleich als Rechtspopulist beschimpfen zu lassen?

Wir brechen das nukleare Rede-Tabu

Wir sagen: Die Schützengräben der Vergangenheit sollten zugeschüttet werden. Dieses Thema ist noch längst nicht abgeräumt, nur weil in einer emotional aufgeladenen Situation nach Fukushima eine hastige Atomgesetz-Änderung beschlossen wurde. Wir rufen dazu auf, diese falsche Entscheidung in Ruhe zu überprüfen. Fehler sind dazu da, sie zu beheben, statt sie anzubeten.

Kernkraft? Ja, bitte!

Es gibt einen Konsens vieler Menschen von ökologisch-progressiv bis konservativ, dass die Kernenergie eine technisch ausgereifte, landschaftlich minimal-invasive und luftschadstoffarme Form der Elektrizitätsversorgung ist. Manche begründen ihr Votum für die Kernenergie mit einer drohenden Erwärmung des Weltklimas, siehe zum Beispiel das »Ökomoderne Manifest«. Andere argumentieren ohne Klimabezug und betonen, dass es angesichts des Stromhungers der Welt illusionär ist, auf eine derart energiedichte und gleichzeitig emissionsarme Stromgewinnung zu verzichten, siehe etwa die »Gegenrede zum Manifest der Ökomodernisten«.

Wir möchten, dass sich all diese Menschen ungeachtet sonstiger politischer Differenzen kennenlernen und vernetzen. Die Nuklearia vertritt einen bunten Querschnitt der Gesellschaft: Männer und Frauen, Natur- und Geisteswissenschaftlerinnen, Lehrer und Ingenieure, Facharbeiter und Technikerinnen, die sich aufgemacht haben, unabhängig von der Energiewirtschaft, von Parteien und klassischen Standesvertretungen das nukleare Redetabu anzufechten.

Auf nach München zum Diskutieren und Feiern!

Wir sagen: Unsere Elektrizitätswirtschaft ähnelt derzeit einem Blechbecher, den die Regierung verkehrt herum anpackt und sagt: Mist, da fehlt ja der Boden! Und oben ist er auch noch zugeschweißt! Also Boden zuschweißen, Deckel aufbohren! Geld spielt keine Rolle!

Wir empfehlen: Die Tasse war eigentlich ganz passabel – man sollte sie nur mal richtig herum hinstellen. Kernenergie ist eine Lösung und kein Problem. Die deutschen Kernkraftwerke haben Enormes bei der Sicherung einer sauberen Stromversorgung geleistet. Das Atom»müll«problem halten wir auf vielerlei Weise für lösbar. Wir haben Grund, stolz auf die Kernenergie zu sein. Die Kernenergienutzung verdient eine neue Chance in diesem Land.

Darüber möchten wir mit allen Interessierten ins Gespräch kommen. Kommt alle zum Nuclear Pride Fest am 21. Oktober auf den Münchner Marienplatz! Für eine freie, faire, sachlich-kritische und evidenzbasierte Diskussion über Energiepolitik, Strahlungsrisiken und künftige Versorgungsszenarien! Für kerntechnische Forschung, Lehre und Entwicklung moderner, inhärent sicherer Reaktor- und Entsorgungskonzepte! Für ein Überdenken der Ausstiegsgesetzgebung!

Atomkraft nein danke? Das war gestern. Die Zukunft sagt: Kernenergie, ja bitte!


Über die Nuklearia

Nuklearia

Der Nuklearia e.V. ist ein gemeinnütziger und parteiunabhängiger Verein zur Förderung der Kernenergie. Wir sehen in der Kernenergie eine wesentliche Säule der Energieversorgung. Fortschrittliche Reaktoren arbeiten sicher, sauber und nachhaltig. Atommüll lässt sich in Schnellen Reaktoren als Brennstoff nutzen.

Anders als erneuerbare Energien steht Kernenergie jederzeit in ausreichender Menge zur Verfügung und verbraucht keine großen Landflächen. Im Unterschied zu Kohle oder Gas ist Kernenergie CO2-arm und vermeidet Luftverschmutzung.

Kenntnisse über Kernenergie sind in Deutschland rar geworden. Das wollen wir ändern.

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Rolfo sagt:

Hm, es gibt nur eine klitzekleine Frage: wo nur mit dem Atommüll hin der sich seit über 50 Jahren ansammelt? Bisher hat keiner eine Lösung.
Wenn dazu jemand einen kostengünstigen Ansatz findet dürfte das ein großer Benefit für die Atomenergie sein.
Aber aktuell wird das Entsorgungsproblem größtenteils auf den Steuerzahler abgewälzt. Das kann auf Dauer keine Lösung sein!

Rainer Klute sagt:

Hallo Rolfo, auf die Frage nach dem Atommüll gibt es durchaus eine Antwort. Einfach mal auf »Atommüll« im Menü oben klicken!

Werner Mueller sagt:

Atomkraft, ja bitte!

Weshalb ?
Baukosten steigen * 3,
Fertigstellungstermine werden nicht eingehalten um Jahre,
kWh Preis über 12 Cent,
Atomausstieg bis 2022,
usw.

Rainer Reelfs sagt:

Das gilt zur Zeit in Europas-da notwendige Erfahrungen im Bau der Anlagen fehlen.
Russland, China und Südkorea bauen “on time” und “on budget”. Sie werden sehen, dass wir das in Europa mit zunehmender Erfahrung auch wieder können (so wie in der Vergangenheit). In Hinkley Point läuft bisher alles sehr vielversprechend.

Werner Mueller sagt:

Rainer Reelfs sagte am 2018-10-17 um 17:43 :
„Russland, China und Südkorea bauen “on time” und “on budget”.“

Das letzte in Russland fertiggestellte AKW da haben die ca. 10 Jahre gebaut.

Und „on budget“ läuft das auch nicht in Russland, sonst hätten die Russen nicht AKW Pläne erst mal auf Eis gelegt.
Russlands Energieministerium hat die Idee die Fertigstellung einiger AKWs zu verschieben das die Strompreise nicht so stark ansteigen.
https://www.kommersant.ru/doc/4074420

Andreas Geisenheiner sagt:

endlich eine Bündelung der vernünftigen und kompetenten Kräfte, um den “Becher” vom Kopf wieder auf die Füsse zu stellen. Ich wußte schon immer, das Deutschlands Fachleute nicht zu dumm sind, aber bislang zu feige. Da braucht es erst mutige Quereinsteiger, wie Frau Wendland. Auf jetzt gehts auf!

Michael Anton sagt:

Die Wiedervereinigung übernahm ein paar Probleme, der Wiederanschluß wird Sondermüll erben. Windparks und Photovoltaik sind ein Grund dafür, auf Urlaub in Deutschland zu verzichten. Die “Erneuerbaren” ohne Anschluß sind neben ihrer Nutzlosigkeit eine ästhetische Schande, sie sind nachhaltig wie Opas Bunker, denn sie werden in Bälde einfach nur herumstehen. Man sollte zusätzlich zur Atominitiative auch die perverse Ästhetik der verspiegelt- und verspargelten Landschaften herausstellen, Rücklagen und ein Endlager für alle WKAs fordern, sowie auf die real existierende Gefahr von Blackouts hinweisen. Ingenieure sind Künstler, werden aber nicht geliebt wie Letztere, und es gelang einer Klasse von technisch Unbedarften diesen Stellungskrieg lange mit einigen Argumenten durchzuhalten. Verloren war er, als die PR Abteilungen von den Betreiberfirmen auf den Zug aufsprangen, so daß alle Eier in einen Korb gelegt wurden. Etwas, was kein Investor und kein Ingenieur geschehen lassen sollte, sondern eher der Dialektik einer Waschmittelreklame entspringt. Mit der Energiewende kauft man eventuell ein Produkt, wo die Waschmaschine ausfällt und man am Ende schwarz sieht.

Hans W. Häfner Dipl. Ing. sagt:

Kernkraftwerke für den wachsenden Energiebedarf der Weltbevölkerung

Die Weltbevölkerung wird bis 2050 von etwa 7,3 Milliarden auf rund 9,7 Milliarden Menschen anwachsen.
Die erforderliche Energiebereitstellung alleine aus regenerativen Energien ist selbst bei großen Eingriffen in die Umwelt nicht annähernd realisierbar.
Die Nachfrage nach Energie wird auch aufgrund eines zunehmenden Wunsches nach einem höheren Wohlstand in den bevölkerungsreichen Volkswirtschaften deutlich ansteigen. Deshalb werden weltweit verstärkt große Mengen fossiler Brennstoffe wie Kohle, Erdöl, Erdgas und Biomasse verbraucht.

Die Reduzierung des Verbrauchs von fossilen Energieträger ist aber ein wichtiges Ziel.
Deshalb müssen Forschung und Entwicklung neuer Energie-Technologien mit hoher Leistungsdichte und Effizienz, wie die CO2-freien inhärent sicheren Kernkraftwerke IV, besonders gefördert werden.

Greenpeace Gründungsmitglieder Patrick Moore, James Lovelock, Stephen Tindale, Kerry Emanuel von Greenpeace:
„Nur mit Hilfe der Kernenergie haben wir eine realistische Chance, Angesichts der wachsenden Weltbevölkerung den steigenden weltweiten Energiebedarf und die Umwelt in den Griff zu bekommen. Kernenergie ist ohne Zweifel der effektivste Weg um die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu verringern (Patrick Moor)“.

Der verstärkte Ausbau der Kernkraftwerke in der Welt sollte zu denken geben.

Die Mitarbeit deutscher Forschungsinstitute am internationalen Programm „Generation IV International Forum (GIF)” zur Entwicklung nachhaltiger, wirtschaftlicher und inhärent sicherer Reaktortechnologien ist notwendig.

Die inhärent sicheren Kernkraftwerke IV (Stromerzeugung, Prozesswärme und Wasserstofferzeugung) die den Kernbrennstoff besser nutzen sowie schnelle Brüter und Transmutation (Lösung des Entsorgungsproblems) können in naher Zukunft angemessen eingesetzt werden.

Zur Zukunftssicherung ist in Deutschland die Neuaufnahme der Kernforschung dringend geboten.

Die bahnbrechenden Ergebnisse der Kernforschungsinstitute in Jülich und Karlsruhe wurden leider in fataler Weise abgebrochen.
Panikmache hat die Technologie des inhärent sichern HTR-Reaktors und des schnellen Brüters abgewürgt.

Das Verbot der Kernkraft-Forschung muss aufgehoben werden, damit die wissenschaftliche Kompetenz der sicheren Reaktor-Technologien und der nuklearen Sicherheitsforschung in Deutschland nicht verloren gehen.

Die noch vorhandenen Kernkraftwerke müssen weiter betrieben werden!

Norbert Büdenhölzer sagt:

Nicht die Atomlobby richtet unseren Staat zugrunde sondern die Windkraftfuzzis.

Werner Mueller sagt:

Von der Kernkraft 72 TWh in D, 2017
Von der Windkraft 104 TWh in D, 2017

Werner Schneider sagt:

72 TWh bedarfsgerecht, günstig und sauber -104 TWh teuer, unregelmäßig und zerstörerisch.