Online-Stammtisch zum Dual-Fluid-Reaktor

Drei statt eins: Ursprünglich hatten wir einen einzigen Online-Stammtisch zum Dual-Fluid-Reaktor (DFR) geplant. Jetzt sind es schon drei.

Die einen feiern ihn als Lösung aller Atommüllprobleme, die anderen tun ihn als reinen Papierreaktor ab: den Dual-Fluid-Reaktor (DFR).

Da durch die Coronavirus-Krise jetzt viele mehr Zeit haben, veranstalten wir eine Reihe von Sonderstammtischen zum Thema Dual-Fluid-Reaktor.

Mit dabei sind die Dual-Fluid-Reaktor-Miterfinder Dr. Götz Ruprecht und Daniel Weißbach sowie Dr. Björn Peters, CFO der Entwicklungsgesellschaft IFK. Die beiden werden über den Dual-Fluid-Reaktor informieren und den Stammtisch-Gästen Rede und Antwort stehen.

Termine:

Links:

Links speziell zu Teil 3:

Endlagerung? Transmutation! Ein Argumentationsleitfaden

Nächste Woche veranstaltet das Nationale Begleitgremium eine Podiumsdiskussion mit Publikumsbeteiligung: Alle Kernenergie-Freunde aus dem Großraum Berlin sollten sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen! Achtung: Wer teilnehmen möchte, muss sich auf der Homepage des Begleitgremiums anmelden.

Diskussionen mit Kernkraftgegnern, aber auch neutralen Personen, die bislang über das Thema nur gehört haben, was die Massenmedien dazu veröffentlichen, können knifflig sein: Man ist mit vielen Vorurteilen konfrontiert, zuweilen auch mit Aggressivität. Daher soll hier ein kleiner Leitfaden geboten werden, der bei der Veranstaltung hilfreich sein könnte.
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Auf nach Berlin: Nationales Begleitgremium lädt ein zum Endlager-Dialog

Und ewig grüßt das Endlagerproblem: Kann, darf es in Deutschland eine Antwort auf die Frage »Wohin mit dem Atommüll« geben?

Die Bürger sollen stärker in die Standortsuche einbezogen werden. Auf diese Weise fand Finnland einen geeigneten Standort für das welterste Tiefenlager für bestrahlte Brennelemente. Doch Kernkraftfreunde weltweit kennen bessere Optionen als das Vergraben wertvoller Brennstoffe für Hunderttausende von Jahren. Das im Leichtwasserreaktor genutzte Uran hat erst wenige Prozent seines Energiegehaltes hergegeben. Gerade das im Dezember 2016 gegründete Nationale Begleitgremium, das nach Eigenverständnis die Aufgabe hat, »die Umsetzung der Öffentlichkeitsbeteiligung im Auswahlverfahren zu begleiten«, sollte von der Öffentlichkeit darüber informiert werden, dass Schnellspaltreaktoren wie der Dual-Fluid-Reaktor Atommüll zu verstromen und dabei die erforderliche Lagerzeit um drei Größenordnungen zu senken vermögen.
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»Warum pro Kernenergie?« – Eine etwas andere Fragestellung

Gastbeitrag von Rainer A. Stawarz

Beloyarsk_NNP3

Kernkraftwerk Belojarsk (Белоярская АЭС).
Der Reaktorblock 4 ist ausgestattet mit einem schnellen Brutreaktor vom Typ BN-800, der nicht-spaltbare Nuklide aus Kernwaffen bzw. aus Abfall herkömmlicher Reaktoren verbrennt.
Quelle © Nucleopedia

Genauso wie wohl jeder Befürworter friedlicher Nutzung von Kernenergie werde ich häufig gefragt, wie ich denn »für die Atomkraft« sein kann und das angesichts von Fukushima, Tschernobyl etc. Meine Geduld reicht im Normalfall durchaus dafür aus, auf diese »Argumente« – so platt sie im Einzelnen sein mögen – peu à peu und sehr differenziert einzugehen. Weiterlesen

Darf Kernenergie umweltfreundlich sein?

»Darf Kernenergie umweltfreundlich sein?«, fragt die Deutsche Welle (DW)

Dual-Fluid-Reaktor

Der Beitrag der DW beantwortet die Frage nicht selbst, sondern überläßt die Antwort dem Leser. Der bekommt dazu gut recherchierte Informationen über den Dual-Fluid-Reaktor (DFR) an die Hand. Dieser Reaktor, der bislang erst auf dem Papier des Instituts für Festkörper-Kernphysik (IFK) existiert, entschärft langlebigen, hochradioaktiven Atommüll aus gebrauchten Brennelementen, indem er ihn als Brennstoff verwendet – Brennstoff, der nicht in Form fester Brennelemente vorliegt, sondern als geschmolzene Uran- oder Plutoniumchloridsalze beziehungsweise als Salze der übrigen Transurane. Diese Salzschmelze zirkuliert durch den Reaktorkern, wo die hitzeerzeugende Kettenreaktion stattfindet, und fließt dann durch eine interne Aufarbeitungsanlage, die kontinuierlich Spaltprodukte aus der Salzschmelze entfernt und frischen Brennstoff nachliefert. Weitere Informationen, etwa zur Kühlung oder zur Sicherheit des DFR, stehen im DW-Artikel und natürlich auf der DFR-Homepage. Letztere macht auch Aussagen zur Effizienz des DFR.

»Darf Kernenergie umweltfreundlich sein?« Natürlich nicht, sagen Marco Voigt und Sven Krüger

Den Initiatoren der GreenTec Awards ist Kernenergie im allgemeinen und der Dual-Fluid-Reaktor im besonderen ein Greuel. Da spielt es überhaupt keine Rolle, daß der DFR Atommüll vernichtet, die Radioaktivität auf der Erde vermindert, klimafreundlich und preiswert Strom und Sprit erzeugt, die Tür zur Hochtemperaturprozeßchemie öffnet und ganz neue Recycling- und Umweltverfahren erschließt. Nein, der DFR ist nuklear und damit per Definition und per Ideologie ungrün. Das reicht als Ausschlußkriterium von den GreenTec Awards. Was kümmern uns da die Fakten?

Allerdings hatten Krüger und Voigt bei der Bewerbung des DFR zu den diesjährigen GreenTec Awards zunächst übersehen, daß es sich um Nuklearkram handelt. Gut, das wäre nicht weiter schlimm gewesen, wäre der Dual-Fluid-Reaktor unerkannt irgendwo in der anonymen Masse der rund 180 Bewerber geblieben. Aber das ignorante Internet-Volk mußte das Ding ja unbedingt per Online-Voting und mit überaus klarem Vorsprung in die Endrunde hieven! Das schmerzt wie ein Dorn im Fuß! Eine nachträgliche Regeländerung sollte den ungeliebten Bewerber aus dem Rennen werfen. Durch zwei Instanzen mußten die DFR-Macher gehen, um per einstweiliger Verfügung die Denominierung rückgängig zu machen und doch noch die Zulassung zur Endrunde zu erwirken.

Zuletzt jedoch der bittere Rückschlag für die Verfechter grüner Kernenergie: GreenTec gelang es, noch vor der Gala am heutigen 30. August einen Termin für eine mündliche Verhandlung in der Hauptsache am Landgericht Berlin zu bekommen. In dieser Verhandlung lehnte Einzelrichter Thiel (wie schon zuvor bei seiner Entscheidung zur einstweiligen Verfügung) das Ansinnen des IFK ab und gab Voigt und Krüger recht. Damit ist der DFR wieder draußen. Zwar legte das IFK sofort Berufung ein, doch hat das nun zuständige Berliner Kammergericht noch keinen Verhandlungstermin anberaumt. Höchstwahrscheinlich wird das Kammergericht wie bei der einstweiligen Verfügung erneut für den Dual-Fluid-Reaktor entscheiden, doch käme das für die Gala zu spät. Ein nachträgliches Urteil ist aber trotzdem wichtig: Es wäre nicht nur eine späte Genugtuung für das IFK-Team, sondern dürfte auch eine saftige Schadenersatzzahlung seitens GreenTec bedeuten. Dort nimmt man diese Möglichkeit wohl billigend in Kauf. Offenbar ist dafür auch genügend Geld in der grünen Kriegskasse. Hauptsache, man vermeidet eine öffentliche Präsentation des Dual-Fluid-Reaktors!

Immerhin haben die Greentecs dem IFR zwei Eintrittskarte »für Nominierte« ausgestellt – verbunden mit der Aufforderung, sich während der Gala friedlich zu verhalten. Dieser Bitte will das IFR-Team gern nachkommen. »In unseren Kreisen ist es eher üblich, sich durch begutachtete Veröffentlichungen auszutauschen, nicht durch faule Eier«, ist auf der Facebookseite des Dual-Fluid-Reaktors zu lesen.

»Darf Kernenergie umweltfreundlich sein?« Sie darf nicht nur, sie ist es, sagen Umweltschützer

Dabei berufen sich die Umweltschützer etwa auf eine Studie von James E. Hansen und Pushker A. Kharecha, die für den Zeitraum von 1971 bis 2009 vorrechnet, daß Kernenergie mehr als 1,8 Millionen vorzeitige Todesfälle durch Luftverschmutzung verhindert hat. Gleichzeitig habe Kernenergie den Ausstoß von Treibhausgasen im Umfang von 64 Gigatonnen CO2-Äquivalent verhindert.

Überhaupt erkennen immer mehr Menschen, die eigentlich keine Kernkraftfreunde sind, daß Kernenergie für eine wirksame Bekämpfung des Klimawandels unverzichtbar ist. Prominentes Beispiel dafür ist Stephen Tindale, der sich nach 20 Jahren als Antiatomaktivist – davon fünf in der Leitung von Greenpeace UK – nun für Kernenergie einsetzt. Kernkraft sei nicht perfekt, aber allemal besser als Strom aus fossilen Energiequellen wie Kohle, Öl oder Gas. Und die erneuerbare Energien seien noch auf Jahrzehnte hinaus nicht in der Lage, eine 100-Prozent-Versorgung sicherzustellen, so Tindale. Dafür emittiere Kernenergie aber ebensowenig CO2 wie Windkraft und deutlich weniger als Solarenergie – von fossilen Energien ganz zu schweigen. Die britischen Liberaldemokraten sollten Kernenergie daher in ihr Parteiprogramm aufnehmen, plädiert Tindale.

Auch bei der Sicherheit kann Kernenergie punkten: Sie fordert pro erzeugter Strommenge weniger Opfer als sämtliche anderen Stromerzeugungsarten. Beispielsweise sterben durch Photovoltaik viermal mehr Menschen als durch Kernkraft. Fossile Energien liegen hinsichtlich der Opfer pro Terawattstunde ohnehin jenseits von Gut und Böse, besonders Kohle. Die guten Zahlen für Kernenergie gelten übrigens nicht erst für die künftigen, inhärent sicheren Kernreaktoren wie den Dual-Fluid-Reaktor, sondern bereits für die aktuellen Meiler.

Neuer Schwung

Der Dual-Fluid-Reaktor und die GreenTec-Awards-Posse haben neuen Schwung in die Kernkraftdiskussion in Deutschland gebracht, wie die jüngsten Veröffentlichungen in den Medien zeigen. Sogar ohne Präsentation bei den GreenTec Awards hat es der DFR immerhin in die Welt, die Wirtschaftswoche, die Technology Review, die Schweizer Weltwoche, die Neue Osnabrücker Zeitung, Telepolis und in den Bayernkurier geschafft – ganz zu schweigen von zahlreichen Blogs.

Für mich persönlich das eindrücklichste Aha-Erlebnis der letzten Wochen: Es gibt viel mehr Pro-Kernkraft-Leute, als ich vorher gedacht hatte! Und das ist eine echte Graswurzelbewegung mit lauter Enthusiasten, die sich um der Sache selbst willen engagieren und nicht, weil sie irgendeine Atomlobby vorgeschickt hätte. (Seit dem Abgang von Jürgen Großmann bei RWE gibt es in Deutschland sowieso keine Atomlobby mehr.) Einige Gleichgesinnte haben schon angekündigt, bei meinem Vortrag »Wohin mit dem Atommüll?« am 10. September in Erlangen dabei zu sein. Ich freue mich schon auf das persönliche Kennenlernen!

Die nukleare Graswurzel-Community hat in Sachen DFR vor und hinter den Kulissen einiges bewirkt, und ich habe das Vergnügen und die Ehre, Teil dieser Gemeinschaft zu sein und auch etwas beitragen zu können. Ich hoffe sehr, daß wir diesen durch den DFR induzierten Schwung nutzen können, daß wir gemeinsam Dinge tun, die einzelne nicht schaffen können. Die Antiatomaktivisten sind mit BUND, Greenpeace und so weiter derzeit noch viel besser organisiert als die Kernkraftbefürworter. Das muß sich ändern!

Da kommt die Idee gut an, nicht nur die AG Nuklearia als ungeliebtes Stiefkind der Piratenpartei zu haben, sondern den Nuklearia e.V. als parteiunabhängigen Verein zu gründen. Solch ein Verein kann auch Leute erreichen, die sich für Kernenergie einsetzen wollen, jedoch mit Politik nichts und mit den Piraten noch viel weniger am Hut haben. Die Vereinssatzung haben wir bereits fast fertig ausgearbeitet; weitere Schritte und die Gründung werden folgen. Wer mitmachen will, kann sich gern bei mir melden!

Pro-Atom-Knigge

“Ich habe bemerkt”, sagte Herr K., “dass wir viele abschrecken von unserer Lehre dadurch, dass wir auf alles eine Antwort wissen. Könnten wir nicht im Interesse der Propaganda eine Liste der Fragen aufstellen, die uns ganz ungelöst erscheinen?”
–Bert Brecht

 

In diesem Artikel möchte ich auf einige Unarten hinweisen, die meiner Beobachtung nach unter Pro-Atom-Aktivisten recht verbreitet sind – nicht allein deshalb, weil sie stören und mir schlechter Stil zu sein scheinen, sondern auch, weil sie uns in ein schlechtes Licht rücken und unglaubwürdig erscheinen lassen.
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Dual-Fluid-Reaktor: Der Streit geht in die nächste Runde

Wie berichtet, haben die Macher des Dual-Fluid-Reaktors, also das Institut für Festkörper-Kernphysik, eine einstweilige Verfügung erwirkt, die den DFR für die Endrunde der GreenTec Awards nominiert. Nun gilt eine einstweilige Verfügung allerdings, wie der Name schon sagt, nur einstweilig, nämlich bis ein reguläres Gerichtsurteil in der Sache ergangen ist.

Gerichte sollten einem Verfahren Priorität einzuräumen, wenn eine einstweilige Verfügung erlassen wurde. Deshalb hat das Landgericht Berlin zügig einen ersten Verhandlungstermin angesetzt, und zwar den nächsten Mittwoch, 21. August, 13:00 Uhr – also vor der GreenTec-Gala am 30. August.

Ort der Verhandlung ist das Landgericht Berlin, Tegeler Weg 17–21, 10589 Berlin. Die Geschäftsführer der beiden Parteien müssen anwesend sein.

Es bleibt spannend!

GreenTec-Info zum DFR-Gerichtsbeschluß

Mir wurde heute anonym, aber vermutlich von einem Jury-Mitglied der GreenTec Awards, ein Text zugespielt, in dem die Veranstalter der GreenTec Awards, Sven Krüger und Marco Voigt, die Jury-Mitglieder über den Gerichtsbeschluß zum Dual-Fluid-Reaktor informieren. Für die Echtheit kann ich natürlich nicht bürgen, finde den Text aber in sich plausibel. Ich will ihn der interessierten Öffentlichkeit daher nicht vorenthalten.

Gleichzeitig danke ich dem unbekannten Jury-Mitglied sehr herzlich! Wie schön, daß es noch Menschen gibt, die noch nicht der grünen Ideologie verfallen sind, sondern sich zum einen gegen Regelmanipulationen wenden und sich zum anderen für eine sachliche und objektive Prüfung sämtlicher Projektvorschläge einsetzen – auch solcher, die mit Kernphysik zu tun haben!

Falls weitere Jury-Mitglieder dies hier lesen und die Echtheit des Schreibens bestätigen könnten, wäre das schön!

Hier nun der Text:

Sehr geehrte Jurymitglieder,

wenige Wochen vor der diesjährigen Veranstaltung dürfen wir Ihnen berichten, dass sich die Vorbereitungen in der finalen Phase befinden, mit der Telekom Repräsentanz eine fantastische Location gefunden wurde und wir uns auf eine emotionale Veranstaltung mit tollen Projekten, herausragenden Siegern, spannenden Teilnehmern und einer inspirierenden Gala freuen. Falls noch nicht geschehen, bitten wir Sie, sich für die Veranstaltung zu registrieren oder uns eine kurze Absage zu senden.

Wir möchten ebenfalls die Gelegenheit nutzen, Ihnen mitzuteilen, dass wir uns bezüglich Zeit und Ort der GreenTec Awards 2014 festgelegt haben. Wir sind stolz Ihnen hier die Kooperation mit der Messe München anzukündigen – die Awards 2014 werden im Vorfeld der Messe IFAT (weltweit größte Umweltmesse mit den Themenschwerpunkten Ver- und Entsorgung sowie Wasser) am 04. Mai 2014 in München stattfinden. Wir wechseln damit den Turnus hin zum Frühjahr und planen die Jurysitzung für den 25. Februar 2014. Die Zusammenarbeit mit der Messe München verspricht eine nochmal gesteigerte Bekanntheit in den relevanten Branchen und Schritte hin zu einer verbesserten internationalen Wahrnehmung.

Leider haben wir auch einen negativen Berichtspunkt. Dem Projekt “Dual Fluid Reaktor” des DFR ist es gelungen, mittels einer einstweiligen Verfügung die Entscheidung der Jury zu negieren und Stand heute die Teilnahme an den Awards zu erzwingen. Leider haben wir erst gestern per Einschreiben hiervon erfahren und hatten bislang keine Gelegenheit, unsere Argumente vorzutragen. Wir prüfen nunmehr unsere rechtlichen Optionen, wollen aber diese Verfügung unbedingt anfechten. Da wir nicht wissen, ob wir hiermit vor den Awards Erfolg haben werden, planen wir:

1. morgen die beiliegende Ergänzung in der Erläuterung des Wettbewerbsprozesses vorzunehmen (um gegenüber Dritten die Seriösität der Awards zu betonen)

2. gemäß der richterlichen Verfügung einen vierten Nominierten auf unsere Website zu nehmen (mit dem Hinweis auf besagte richterliche einstweilige Verfügung)

3. das Projekt mit dem Hinweis auf die richterliche einstweilige Verfügung bei den Awards in der Kategorie zu benennen und kurz in unseren Worten zu beschreiben (keine Videotrailer!).

Wir überlegen ferner, zwei Vertreter des Projektes des DFR zu den Awards einzuladen. Dies beinhaltet ausdrücklich keine Nominierung – nach unserer Einschätzung ist unser Vorgehen rechtens und wir wollen mit aller Kraft das Votum der Jury umsetzen. Von dieser Einladung versprechen wir uns mehr Transparenz. Wir entschuldigen uns für eventuelle Schreiben des DFR an Sie als Jurymitglieder und raten nach Rücksprache mit PR-Verantwortlichen von einer Reaktion Ihrerseits ab.

Die hier vorgeschlagenen Schritte werden aktuell durch unseren juristischen Partner Wegner Ullrich Müller-Helle & Partner geprüft bzw. vorbereitet.

Selbstverständlich informieren wir Sie über den aktuellen Stand bzw. werden Ihnen im Vorfeld der Awards ein kurzes Briefing zusenden.

Wir freuen uns über jegliche Unterstützung.

Herzliche Grüße

Sven Krüger & Marco Voigt

Einstweilige Verfügung: Dual-Fluid-Reaktor nun doch für GreenTec Awards nominiert

Berliner Kammergericht: Rauswurf des Dual-Fluid-Reaktors aus Umweltwettbewerb nicht rechtens. GreenTec Awards müssen Denominierung zurücknehmen.

Bei Wettbewerben ist es üblich, den Rechtsweg auszuschließen. Unüblich ist jedoch, die Regeln während des laufenden Wettbewerbs zu ändern, um einen mißliebigen Kandidaten am Weiterkommen zu hindern. Wer so etwas tut, kann durchaus vor dem Kadi landen, ganz egal, ob er den Rechtsweg ausgeschlossen hat oder nicht.

Das mußte gerade der renommierte Umweltpreis GreenTec Awards erfahren. Ein Online-Publikumsvotum nominierte den Dual-Fluid-Reaktor (DFR) des Berliner Instituts für Festkörper-Kernphysik (IFK) für die Endrunde.

»Der DFR entspricht genau den Kriterien der GreenTec Awards«, schwärmt Dr. Götz Ruprecht vom IFK. Der Reaktor sei umweltfreundlich, nachhaltig und ökonomisch, indem er ohne CO2-Emissionen und bei geringstem Flächenverbrauch große Mengen preiswerten Strom und Kraftstoff erzeugt. Und er beseitige Schadstoffe, nämlich den Atommüll bestehender Kernkraftwerke. »Der DFR zählt zu den Schnellspaltreaktoren und kann diese Abfälle daher als Brennstoff nutzen«, erläutert der Kernphysiker. »Mit den heute üblichen Kernkraftwerken geht das überhaupt nicht. Der DFR aber macht es sogar noch auf eine besonders effiziente Weise.«

Veranstalter und Jury der GreenTec Awards mochten sich dieser Sichtweise jedoch nicht anschließen. Sie konnten sich ausgerechnet einen Kernreaktor in der Endrunde ihres grünen Wettbewerbs nicht vorstellen. Daher konstruierten sie eine nachträgliche Regeländerung und warfen den DFR aus dem Rennen. Das Publikumsvotum sollte nichts mehr gelten, sondern allein die Entscheidung der Jury.

Doch diese Denominierung müssen die GreenTec Awards wieder rückgängig machen, beschloß das Berliner Kammergericht in zweiter Instanz (Az. 25 W 22/13) und gab dem Antrag der DFR-Macher auf einstweilige Verfügung statt. Die Greentec Communications GmbH muß das Ergebnis der Online-Abstimmung hinnehmen, den DFR gemäß der ursprünglichen Wettbewerbsregeln behandeln und ihn für die Endrunde zulassen. Die Jury muß daher erneut über den Gesamtsieger abstimmen und den Dual-Fluid-Reaktor dabei als Kandidaten berücksichtigen. Außerdem hat der DFR das Recht auf einen Filmbeitrag durch ProSieben und auf eine angemessene Präsentation bei der GreenTec-Awards-Gala am 30. August. Der Beschluß ist unanfechtbar; Greentec Communications trägt die Kosten des Verfahrens.

Ausführliche Informationen über den Dual-Fluid-Reaktor finden sich nicht nur auf dessen Homepage, sondern auch in der dreistündigen Tonaufzeichnung des Nuklearia-Mumbletreffens vom 27. Juni 2013.

International bekannt wurde die Posse um die GreenTec Awards durch meinen Blogbeitrag “How To Stash A Nuclear Reactor Away”. Dort sind auch sämtliche anderen mir bekannten Beiträge zu dieser Affäre verlinkt.

Update

Macher des Dual-Fluid-Reaktors widerlegen Kritik

Nachdem der Dual-Fluid-Reaktor durch die Posse um die GreenTec-Awards eine gewisse Bekanntheit erlangte, veröffentlichte der Kernenergiebefürworter Holger Narrog auf seiner Homepage eine Kritik am DFR. Für die Antiatompiraten war das ein gefundenes Fressen, und sie übernahmen Narrog Kritik kritiklos in ihr Blog.

Hätten sich doch Narrog und Antiatompiraten vorher inhaltlich etwas besser mit dem DFR auseinandergesetzt! Hätten sie doch nur am Nuklearia-Mumbletreffen mit den DFR-Machern teilgenommen und Kritik und Fragen geäußert! Hätten die Antiatompiraten doch Narrogs Kritik nicht einfach kopiert, sondern sich über ihre Stichhaltigkeit selbst ein paar Gedanken gemacht!

Das Institut für Festkörper-Kernphysik (IFK) veröffentlichte heute als Gastbeitrag im Nuklearia-Blog eine ausführliche Stellungnahme zu Narrogs Kritik und widerlegt die einzelnen Punkte:

Macher des Dual-Fluid-Reaktors widerlegen Kritik

Gastbeitrag von Dr. Götz Ruprecht, Institut für Festkörper-Kernphysik

Auf seiner Homepage http://kernkraftwerkderzukunft.npage.de/ veröffentlichte Holger Narrog eine Kritik am DFR, die die Anti-Atom-Piraten dankbar aufgriffen und in ihr Blog übernahmen.

Das Institut für Festkörper-Kernphysik nimmt zu dieser Kritik am Dual-Fluid-Reaktor hier Stellung. Weiterlesen