Von Mannheim nach Curiepolis (Vortrag zum Download)

Die Jahrestagung technikfreundlicher Vereine fand in diesem Jahr vom 29. bis zum 30. Oktober in Mannheim statt; auch die Nuklearia war dabei und trug mit gleich drei Vorträgen zur Veranstaltung bei, nämlich »Naturschutz und Kernenergie« (Rainer Klute), »Das Leben der Anderen« (Dr. Anna Veronika Wendland) und »Kernenergie und Raumfahrt« (Fabian Herrmann). Der Nuklearia e. V. kombinierte die Tagung zugleich mit ihrer jährlichen Mitgliederversammlung und wählte einen neuen Vorstand für die nächsten drei Jahre. Weiterlesen

Sternmetalle

Mein in Entwicklung befindlicher utopischer Roman “Curiepolis” erzählt die Geschichte des titelgebenden Zukunftsstaates, eine Republik der Genies, die auf künstlichen Plattformen im Westpazifik errichtet wird, und davon ausgehend die Geschichte der terragenen Intelligenz im Universum bis in fernste kosmologische Zukunft — denn anders als in der “Gelehrtenrepublik” von Arno Schmidt, die eine wichtige Inspirationsquelle für mich ist, gehen die Curiepolitaner nicht an ihren eigenen Schwächen und der Spaltung in zwei verfeindete Lager zugrunde, sondern sind in ihren Absichten geeint! Doch sie kümmern sich nicht nur um sich selber, sondern helfen auch anderen Menschen. Der folgende Text ist ein Auszug aus dem Roman.
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Kohlendioxid

Dieser Beitrag ist eine modifizierte Fassung eines Artikels auf meinem Blog “Straßen aus Protactinium”.

Kristallstruktur von gefrorenem Kohlendioxid (Quelle: Wikipedia)

Immer wieder entstehen Diskussionen um fossile Kohlenwasserstoffe als Energiequelle, vor allem darum, ob ihre Nutzung einen Einfluss auf das Erdklima hat. Es ist bemerkenswert, dass so gut wie alle, die dies bejahen, von vorwiegend negativen Effekten ausgehen: Der Meeresspiegel könnte steigen, Hitze- und Dürrewellen zuschlagen, Taifune stärker und häufiger auftreten. Kaum jemand, der den anthropogenen Klimawandel als real ansieht, nimmt an, dass die Folgen auch positiv sein könnten: Es wäre beispielsweise denkbar, dass dann auch arktische und subarktische Gebiete in Kanada und Russland für die Landwirtschaft nutzbar werden, zum einen wegen wärmerer Temperaturen und stärkerer Niederschläge, zum anderen da Pflanzen nachweislich besser wachsen, wenn sie mehr Kohlendioxid zur Verfügung gestellt bekommen. Gärtner fluten Gewächshäuser zuweilen mit Kohlendioxid, um ihre Ernteerträge zu steigern.

Ich sehe die Diskussion um den anthropogenen Klimawandel als bestenfalls akademisch an. Ob es ihn gibt oder nicht ist für das zukünftige Fortschreiten der Menschheit irrelevant. Das möchte ich nun begründen.
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Zentral, dezentral, egal? Lokalisierte und verteilte Energieversorgung

Highway 401 in Toronto bei Nacht, Quelle Wikipedia – CC-BY 2.0.

Energieflussdichtenvisualisierung: Wohngebiete kühlblau bei zehn, zwanzig, fünfzig Watt pro Quadratmeter. Transportnetze, Straßen, Bahnhöfe, stilleilige Maglevmodule in Röhren, Flughäfen: Tausend, zweitausend, zehntausend Watt pro Quadratmeter. Industriewerke, Stahlküchen, Walzwerke, kristallhelle Plasmabögen, Rohre und kühlstille Tanks turmhoch in der Nacht voller Synfuel, kosmisch heiße Laser, Pulvermetallurgie, Roboter – insektoide Titanen in menschenleeren Fabriken: hundert fünfhundert tausend Kilowatt, und höher hinauf: multimegawattlodernder Maschinenfeueratem zersetzt die Materie und fügt sie neu, zu Flugzeugen, Raumschiffen, Lokomotiven, Computern, Schreibtischlampen, Marmeladengläsern. Die Entropie flüchtet tief in den interstellaren Raum, Carmen und Alexa haben sie fortgetanzt.
— Fabian Herrmann: “Projekt Kardaschow”
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Atomhörnchen on the road: Pandora’s Promise in Berlin!

Berlin Alexanderplatz (Quelle: Wikipedia)

Das Deutsche Atomforum hatte sich entschlossen, den Film “Pandora’s Promise” von Robert Stone am Rahmen der Veranstaltungsreihe “Energie im Dialog” in Berlin mit anschließender Diskussion zu zeigen! Der im Energiewendeland weitgehend ignorierte Pro-Kernkraft-Film sollte also doch in einer deutschen Stadt auf der großen Leinwand zu sehen sein – das konnte das Atomhörnchen sich nicht entgehen lassen…
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Fortschritt statt Angst: mit Positivargumenten für die Kernenergie

In seinem Artikel zur Gründung des Vereins Nuklearia e. V. schreibt Peter Heller:

Es ist aus meiner Sicht nicht zielführend, Kernenergie in einem Wettlauf der Angst (“Strahlentod” kontra “Klimakatastrophe”) als das geringere Übel zu vermarkten. Man kann natürlich die inneren Widersprüche der Umweltbewegung, die das Klima schützen will, aber gleichzeitig Kernenergie zu diesem Zweck ablehnt, sehr gut herausarbeiten. Aber nur dann, wenn man Kernenergie als etwas ansieht, was auch ohne Klimakatastrophe aus sich selbst heraus sinnvoll und nützlich ist.

Bezüglich des anthropogenen Klimawandels stimme ich mit Peter nicht überein. Er sieht ihn als nichtexistent, oder wenn schon existent dann als kein schwerwiegendes Problem an, ich dagegen stelle mich vorsichtshalber auf die Position der derzeitigen Mehrheit der Wissenschaftler und setze als begründbare Arbeitshypothese voraus, dass es den anthropogenen Klimawandel tatsächlich gibt und dadurch bestimmte Schwierigkeiten auf die Zivilisation zukommen könnten.

Dennoch stimme ich Peter bezüglich des oben zitierten Absatzes zu!
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Erwiderung auf David Biello

Auf der Blogseite von Scientific American diskutiert David Biello den Film Pandora’s Promise.

Er versucht, sich dem Thema ausgewogen zu nähern, und dies gelingt ihm auch weitgehend. Einige Punkte in dem Artikel bedürfen meines Erachtens nach jedoch der Richtigstellung.
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Frei nach Wolfgang Borchert: Dann gibt es nur eins!

Du. Mann an der Maschine und Frau in der Werkstatt. Wenn sie euch morgen befehlen, ihr sollt keine Wasserrohre und keine Kochtöpfe mehr machen – sondern Pipelines für Erd- oder Schiefergas, dann gibt es nur eins:

Sagt NEIN!
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Die Antientrope Internationale

 

“…we need a new global movement of nuclear support”, schreiben die australischen Wissenschaftler Barry Brook und Tom Wigley.
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Challenge für Kernkraftgegner: Löst das Problem der Entropie!

“Aber ihr müsst das Problem des Atommülls auch ganz sicher lösen!”

Dies ist eine geläufige Aussage von Kernkraftgegnern. Wenn sie von unseren Projekten, fortgeschrittenen Brennstoffzyklen mit komplettem Aktinidenrecycling und Reaktoren der IV. Generation hören, wird, sofern das Gespräch, hust hust, in höflichem und zivilisiertem Rahmen bleibt, über kurz oder lang mit großem Nachdruck eine Lösung des Problems der nuklearen Abfälle eingefordert.
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Berge, Meere und Solarparks: 40.000 GW aus EE?

Zweite Hälfte des 21. Jahrhunderts: Zehn Milliarden Menschen leben auf der Erde – und alle stellen die berechtigte Forderung, einen europäischen Lebensstandard genießen zu dürfen. Das erfordert viel Energie: Typischerweise mehrere Kilowatt pro Person. Wir stellen uns in dieser Extrapolation vor, dass alle Prozesse elektrifiziert und dekarbonisiert wurden. Dort, wo dass nicht möglich ist (z.B. Antrieb von Flugzeugen) kommen synthetische Kraftstoffe oder Biokraftstoffe zum Einsatz. Da elektrische Maschinen effizienter sind als Verbrennungsmotoren und die Energiewandlung chemische Verbrennung -> Elektrizität nun entfällt, rechnen wir mit etwas weniger als dem momentanen pro-Kopf-Verbrauch an Energie in Deutschland (5 bis 6 kW): 4 kW pro Person für 10 Milliarden weltweit! Dies entspricht:

P_\mathrm{Welt} = 40.000 \, \mathrm{GW} = 4 \times 10^{13} \, \mathrm{W}

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“Warum gibt es das noch nicht?” – Geschwindigkeit technologischen Fortschritts

“Wenn das IFR-Projekt erfolgreich zuende geführt wurde, warum haben wir dann noch keine weltweite IFR-Energieversorgung?”
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Erneuerbare Energiequelle Uran

Wie ich schon in einem früheren Artikel erwähnte, lässt der Einsatz fortgeschrittener Brennstoffzyklen a la IFR die Uranressourcen praktisch unendlich werden, da die enorme Energieausbeute pro Masseneinheit die Nutzung von Ressourcen mit niedriger Konzentration aber riesigem Gesamtgehalt wie z. Bsp. dem Meerwasser erlaubt. Dieser Gedanke soll noch ein wenig quantitativ entwickelt werden.
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