Auch beim Sommerinterview mit Markus Söder (CSU) war die Nuklearia wieder präsent: Vereinsmitglieder positionierten sich an der Spreetreppe in Berlin, gut sichtbar im Bildhintergrund des ARD-Sommerinterviews.
Update: Wir waren sichtbar und Söder äußerte sich zu Kernkraft
Das Motto »Mit Kernkraft aus der Wirtschaftskrise« sollte verdeutlichen, dass die Kernenergie einen entscheidenden Beitrag zur Belebung der schwächelnden deutschen Wirtschaft leisten kann.
Die Aktion knüpfte an die pro-nukleare Haltung von Markus Söder an. Ob das Thema Kernkraft im Interview selbst zur Sprache kam, blieb bis zur Ausstrahlung des Interviews offen.
Während des Interviews kam es zu einer Störaktion durch lautstarke Rufe einer identitären Gruppierung. Die Aktion löste sich nach einigen Minuten selbst auf. Die Polizei nahm danach zwei oder drei Personen fest.
Die Nuklearia distanziert sich ausdrücklich von extremistischen Strömungen jeglicher Art. Ihr Ziel ist es, die Kernkraft als gemeinsames Anliegen für alle Menschen verständlich zu machen.
Beim Verlassen des Gebäudes wurde Markus Söder von »Atom-Andi« angesprochen, bekannt als Mastkletterer bei der Kühlturmsprengung in Grafenrheinfeld. Er übergab Söder den Brandbrief von Mitarbeitern des Bundesamts für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE), die darin Kritik an der Endlagersuche äußern. Söder nahm das Schreiben entgegen und kündigte an, es sich anzusehen.
Die Nuklearia war damit zum dritten Mal bei einem ARD-Sommerinterview präsent: im Fernsehen sichtbar bei Bärbel Bas (SPD) und Markus Söder (CSU); beim Gespräch mit Felix Banaszak (Grüne) war der Verein am selben Ort und kam dort mit Passanten über die Kernkraft ins Gespräch.
Update: Markus Söder wurde auch nach seinem Positionswechsel zum Atomausstieg befragt. Er bekräftigte dabei erneut, dass der Atomausstieg in der Energiekrise ein Fehler gewesen sei. Auf eine Zuschauerfrage, warum er gegen Windkraft sei und ob Kernkraft nicht im Gegensatz zum Klimaschutz stehe stellte Söder zunächst klar, dass dies ein falscher Gegensatz sei: Kernkraft sei vielmehr die schnellste Möglichkeit, CO₂-Emissionen zu reduzieren. Dabei berief er sich ausdrücklich auf den Weltklimarat und betonte, dass Kernkraft am günstigsten große Mengen Strom bereitstellen könne. Auf den Einwand der Moderatorin zu Atommüll und dem hohen Wasserbedarf der Kernkraft entgegnete Söder knapp, dass Bayern schließlich auch über viel Wasserkraft verfüge.



