Das Hamburger Literaturfestival »Lesen ohne Atomstrom« ist für 2023 vorbei. Wie angekündigt waren wir zum Auftakt und zum Finale vor Ort, um Flagge zu zeigen.
Die Gründer des Festivals wollten ein Land ohne Kernenergie. Ein Vorhaben, welches sich spätestens jetzt in Energie- und Klimakrise als kurzsichtig erweist. Denn das deutsche »Lesen ohne Atomstrom« bescherte uns literarische Abende, an denen wieder mal die Verfeuerung von Kohle den größten Anteil an der Stromversorgung hatte.
Unbeirrt von den negativen Folgen des Atomausstiegs diskutierten am Freitag, 10. März, im Theater »Centralkomitee« unter anderem die Fridays-for-Future-Aktivistin Carla Reemtsma, deren Großmutter Dagmar und der remote zugeschaltete Metereologe Mojib Latif. Das Motto war »Don’t nuke the climate!«. Zur Auftaktveranstaltung am 17. Februar hatte man sich im Theater »Schmidtchen« auf der Reeperbahn zu einer Herman-Hesse-Werkschau getroffen.
Wir setzten vor den Theatern mit Schildern und Fahne ein Zeichen dagegen und verteilten Informationsbroschüren. Unsere Flyer mit passendem Zitat von Herman Hesse fanden guten Absatz sowohl unter den Besuchern der Veranstaltungen als auch unter den vielen Passanten, die in den belebten Stadtteilen St. Georg und St. Pauli vorbeiströmten. Auch wenn bei manchen der Atomstromgegner beim Anblick unserer »Atomkraft? Ja bitte!«-Schilder ganz offenbar der Blutdruck in Höhe schnellte, hatten wir viele gute und teils sehr intensive Gespräche.
Es bestätigte sich, dass der Ausstieg aus dem Atomausstieg mittlerweile von der Mehrheit der Bevölkerung befürwortet wird. Besonders gefreut hat uns, dass die Ankündigung unserer Aktion Unterstützer unserer Sache mobilisiert hat, die uns bei beiden Veranstaltungen vor Ort – trotz Schneetreibens – Gesellschaft leisteten. Dank auch an die netten Polizisten, welche die vorab angemeldeten Demonstrationen überwachen sollten. Aufgrund der beidseitigen Friedfertigkeit konnten sie schnell wieder abziehen.