Von Michael Schimpf
Praktisch keine Kenntnisse der Kernenergie, aber eine starke Ablehnung in der Bevölkerung musste Michael Schimpf nach dem Fukushima-Unglück feststellen. Informationen über moderne Reaktorkonzepte festigten seine positive Haltung zur Kernenergie, schreibt er in Teil 7 unserer Serie »Mein Fukushima«.
Ich war 32 Jahre alt, als der Unfall geschah. Zu dieser Zeit erlebte ich zum ersten Mal deutlich die extrem kernkraftfeindliche Stimmung in diesem Land. Ich lebe in der Nähe des Kernkraftwerks Philippsburg und wusste dadurch das eine oder andere über Kernenergie. Es schockierte mich, dass mein damals relativ einfaches Wissen beim Großteil der Bevölkerung nicht einmal ansatzweise vorhanden war. Schockiert hat mich auch die Erkenntnis, dass es in den Entscheidungen der Bundesregierung wohl nicht um Klimaschutz geht.
Der wichtigste Aspekt war für mich die Frage, ob Fukushima überhaupt mit unseren Kernkraftwerken vergleichbar ist. Diese Frage brachte mich dazu, mich intensiv mit Reaktortypen in aller Welt auseinanderzusetzen. Bald darauf hatte ich auch den »Erstkontakt« mit der Nuklearia, mit Kernreaktoren der Generation IV und mit den Problemen der Energiewende im Allgemeinen.
Fukushima hat mich zu einem noch größeren Kernenergiebefürworter werden lassen, als ich vorher schon war. Energiewende und Klimaschutz können nach meiner Überzeugung nicht ohne die Kernenergie funktionieren. Dies alles hat mich in dem Gedanken bestärkt, dass etwas zur Aufklärung der Deutschen zur Kernenergie und zur Stromversorgung getan werden muss.
Und in dieser Hinsicht ist ja inzwischen wirklich einiges passiert.