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Energie: Wo die Chancen für Fortschritt liegen

Die physikalischen Gesetze setzen der Freiheit der Forschung natürliche Grenzen, meint Prof. Silvio Borner in seinem Beitrag »Langsam beginnt es zu dämmern« zur Schweizer Energiewende. Der Optimismus vieler energetischer Heilsbotschaften widerspreche dem von Carnot entwickelten thermodynamischen Gesetz.

Energieeffizienz läßt sich eben nur bis zu einem bestimmtem Punkt treiben. Je näher man diesem Punkt bereits ist, desto schwieriger wird es, noch dichter heranzukomen. Jeder weitere Schritt ist erheblich teurer als der vorangehende, während der Nutzen immer geringer wird.

Die Politik wäre gut beraten, die physikalischen Gesetze ernstzunehmen. Die kann man nämlich nicht ändern, auch nicht mit demokratischen Mehrheiten. Jeder Versuch ist zum Scheitern verurteilt und kostet sehr viel Lehrgeld.

Gibt es denn keine großen, nachhaltigen Potentiale im Energiebereich mehr? Doch, die gibt es, weiß Borner:

Die Chancen für technologische Fortschritte im Nuklearbereich sind klar höher einzustufen als für Sonnenenergie, Geothermie oder in den Seen schlummernde thermische Energie, weil die hohe Energiedichte und die Wiederverwertung von radioaktiven Stoffen eine viel höhere Nachhaltigkeit als die «neuen erneuerbaren Energien» versprechen. Statt die Effizienz von extrem «dünnen» Energiequellen wie Windturbinen, Solarzellen oder Biomasse auszureizen, sollten wir uns forschungsmässig lieber auf Energiereservoirs fokussieren, die ein so hohes Potenzial aufweisen, dass die Umwandlungsverluste Nebensache bleiben.

Diejenigen Politiker, die dies begriffen haben, sollten aufhören, dem antinuklear bewegten Teil ihres Wahlvolkes nach dem Mund zu reden, sondern lieber anfangen, Aufklärungsarbeit zu leisten. Sie sollten unbegründete Ängste nicht weiter schüren, sondern den Menschen die Ängste nehmen: durch klare, verständliche und ehrliche Sachargumentation. Das gilt nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Deutschland und anderswo.

Quelle

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