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Klimaschutz für Michel mit MAXATOMSTROM
Klimaschutz für Michel mit MAXATOMSTROM
Veröffentlicht am 2014-12-01
Von Fabian Herrmann
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Das moderne Bild von uns Deutschen pendelt zwischen “kaltes gefühlloses Arbeitswesen” und “ängstlich und modernitätsfeindlich”. Momentan überwiegt letzteres. Gerade im Zusammenhang mit dem ausgeprägten Ökologismus in Deutschland, der panischen Angst vor Kernkraft und Gentechnik, ist der Begriff “German Angst” zur stehenden Redewendung geworden.

Doch dieses Bild ist ein Produkt der Gegenwart. In vergangenen Jahrhunderten galten die Deutschen eher als gemütliche, hedonistisch veranlagte Gesellen, was sich im Bild des “Deutschen Michel” mit Schlafmütze und Bierkrug niederschlug.

…leider auch das anerkannt beste Mittel um Treibhausgas- und sonstige Schadstoffausstöße in ungeahnte Höhen zu treiben.
Wikipedia – Public Domain.

Einer nicht unumstrittenen Theorie zufolge leitet Michel sich vom Erzengel Michael bzw. dem Heiligen Michael her, dem Schutzpatron des Heiligen Römischen Reiches, den die christliche Tradition als Bezwinger des Teufels in Gestalt eines Drachen ansieht. Heute, am 1. Dezember, passenderweise sowohl Geburtstag des Chemikers Martin Klaproth, der das Uran entdeckte, wie auch Starttermin der UN-Klimakonferenz in Lima in Peru, hat Michel die Möglichkeit bekommen, sich auf seine Wurzeln zu besinnen: anstatt den ganzen Tag über vor Kernkraftwerken, gentechnisch verbesserten Pflanzen, dem Islam, Ego-Shooter-Spielern und noch einigem anderen Angst zu haben, kann er nun in Ruhe und Gelassenheit den Drachen Klimawandel besiegen. Das hierzu benötigte Schwert kommt aus der Schweiz und heißt Kernenergie. Möglich macht’s die Firma MAXATOMSTROM von Jan Pflug, die ab sofort einen reinen Atomstromtarif anbietet – jede gelieferte Kilowattstunde stammt garantiert aus dem Gluonenfeld, ohne qualmende Kohleschlote.

Dass die Energiewende nicht etwa Kern- und Fossilkraftwerke durch Wind- und Solaranlagen ersetzt sondern Kernkraftwerke durch Fossilkraftwerke mit einigen sündhaft teuren Wind- und Solarparks als Potemkinschem Öko-Dorf, folgt schon allein aus der niedrigen Energiedichte und Unzuverlässigkeit der erneuerbaren Energiequellen, und das wird den Deutschen, scheint mir, so ganz allmählich bewusst. Viele sagen, dass sie weder Kern- noch Fossilkraftwerke möchten, sondern eine hundertprozentige Energieversorgung aus Sonne, Wind und Wasser. Auch MAXATOMSTROM betrachten die Kernkraft als “Brückentechnologie” zu einer rein auf Erneuerbaren fußenden Zivilisation. Dies führen sie als eines von zehn Pro-Kernkraft-Argumenten an.

Was ich persönlich an all diesem gut finde: Die memetische Wolke der Deutschen könnte dadurch ordentlich durcheinandergewirbelt werden. “Nicht konservative Physiker” – staunt Spiegel Online – “sondern ökologisch motivierte Umweltschützer” sollen von dem neuen Atomstromtarif angesprochen werden. Wo Spiegel-Autor Gerald Traufetter die Idee her hat, Physiker mit Konservatismus zu assoziieren, weiß der Heilige Michael allein. Vielleicht hängt es damit zusammen, dass in Deutschland Hochtechnologie zur memetischen Wolke der Konservativen gehört. Jedoch ist das genaue Gegenteil der Fall: Die techno-urbane Gesellschaft, die Organisationsform der Menschheit die in Folge der wissenschaftlichen und industriellen Revolution entstand, und moderne gesellschaftliche Errungenschaften wie Frauenrechte oder Akzeptanz nichttraditioneller Lebensweisen ermöglicht, ist nicht statisch und konservativ, sondern entwickelt sich mit wachsendem Tempo weiter. Das bedeutet aber auch, dass sie immer höhere Energieflussdichten nutzbar macht anstatt zu diffusen Energiequellen zurückzugehen.

beauvoir_energie

Ja, Kernkraft ist eine Brückentechnologie… weil jede Technologie dies ist! Der Röhrencomputer war eine Brückentechnologie auf dem Weg zum integrierten Schaltkreis, die Dampflok war eine Brückentechnologie zur elektrischen Eisenbahn, die eine Brückentechnologie zur Magnetschwebebahn ist. Jeder Entwicklungsschritt führt zur Nutzung höherer Energieflussdichten. Nach dem Leichtwasser-Kernreaktor kommt der Schnelle Reaktor, nach diesem der Fusionsreaktor, nach diesem eine noch nicht entdeckte Energiequelle – vielleicht künstliche Schwarze Löcher, vielleicht direkte Umwandlung von Ruhemasse in Energie ohne dass Antimaterie benötigt wird.

Solche fortschrittlichen Gedanken würden den Deutschen Michel zur Zeit überfordern. Es ist aber ohne jeden Zweifel schon mal sehr gut, wenn er sich klar macht, dass Kernkraft nicht notwendigerweise am konservativen Stiernackenstammtisch sitzt, sondern sich gerade im Milleu linker Umweltschützer wohl fühlt. Dazu ist das Angebot von MAXATOMSTROM und das dadurch ausgelöste Medienecho sehr geeignet! Möglicherweise mag Michel sich infolgedessen sogar den Film “Pandora’s Promise” anschauen, vielleicht zusammen mit Marianne, seiner Freundin, von der er noch einiges lernen kann.

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Harald sagt:

Der „MAXATOMSTROM-Atomstromtarif“ ist bei meinem Verbrauch 372 Euro Teuerer als bei meinen jetzigen 100% Ökostromversorger. Öko ist mir eigentlich egal, ist einfach der Günstigste gewesen mit den besten Konditionen. Einen Euro Mehrbelastung am Tag ist dann doch nicht so günstig, der AKW-Strom?
Da bleib ich lieber bei den “grünen Spinnern”.

Mit freundlichen Grüßen
Harald

Kassiber sagt:

Linke Umweltschützer sind nichts weiter als Sozialisten. Der Sozialismus hat lediglich ein neues Kleid bekommen. Weg vom Wirtschaftssozialismus hin zum Ökologismus. Mit denen geht es immer nach unten, siehe Energiewende. Als Missionare ihrer Religion brauchen sie Feindbilder, der Michel braucht Feindbilder, damit er sich am Stammtisch wohl fühlt und ablästern kann. Die Kernenergie wäre zum ersten Mal etwas, das zum Wohl aller beitragen würde. So denkt aber der Stammtisch nicht, er braucht den Untergang des anderen um sich wohl zu fühlen, als Gutmensch ist man wenigstens ein kleinwenig wichtig. Ein Teil der Umweltschützer sind sicher ganz integere Menschen, was aber ist mit den Krawalltypen, denen fehlt das Feinbild. Die sehen sich arbeitslos.
Schaun mer mal.

Harry sagt:

Super Angebot nur leider zu teuer. Der Tarif ist für meine Region ¢2 pro kWh teurer als mein jetziger Tarif. Bei meinem Verbrauch von ca. 3.700 kWh/a ist das ein wenig viel Aufpreis. Leider.