Der Landesparteitag der Piratenpartei Sachsen-Anhalt hat am Samstag, 23. November 2013, mit großer Mehrheit dem Transmutationsantrag der AG Nuklearia zugestimmt und ihn in ihr Wahlprogramm aufgenommen. Transmutation ist ein kernphysikalisches Verfahren, das aus hochradioaktivem, langlebigem Atommüll kurzlebigen macht. Die Abklingzeit für diesen Abfall verkürzt sich dadurch von 300.000 auf 300 Jahre.
Begeistert über den Beschluss zeigt sich Antragsteller Dominik Wondrousch, Vorsitzender der AG Nuklearia in der Piratenpartei und stellvertretender Vorsitzender des Nuklearia e.V.: »Sachsen-Anhalt wird beim Atommüll zum Vorreiter, denn kein anderer Landesverband und keine andere Partei hat bisher die Erforschung des Atommüllabbaus zum Wahlkampfthema gemacht.« Nur so komme man einer echten Lösung des Atommüllproblems näher, die ein Endlager für unüberschaubar lange Zeiträume überflüssig mache, meint der 33jährige Diplom-Chemiker und Doktorant. Weitere Landesverbände der Piraten und andere Parteien fordert er auf, jetzt nachzuziehen.
Trotz großer inhaltlicher Zustimmung zur Transmutationsforschung möchten die sachsen-anhaltinischen Piraten diesen Beschluss nicht als Hintertür zu einem erneuten Atomeinstieg verstanden wissen. Vielmehr sei der Atommüll bereits da, und es werde höchste Zeit, sich um seine Entsorgung kümmern. Wenn sich dabei auch noch CO2-frei viel Energie erzeugen lasse, um so besser!
Wondrousch denkt da einen Schritt weiter: »Wenn die Forschung das Atommüllproblem durch Transmutation in inhärent sicheren Reaktoren löst, muss unsere Gesellschaft ihren Standpunkt zur Kernenergie überdenken. Denn das, was sie heute als Problem ansieht, wird damit irrelevant.«
Die AG Nuklearia ist die Nuklearia-Gruppe der Piratenpartei. Der Nuklearia e.V. fördert die Gründung von Nuklearia-Gruppen in politischen Parteien.
Quellen:
- Ergebnisse des Landesparteitags 2013.2 der Piratenpartei Sachsen-Anhalt
- Antrag: Förderung der Erforschung und Entwicklung von Verfahren zum Abbau hochradioaktiven, langlebigen Atommülls