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Foto Strahlungsflyer

Viele Menschen machen sich Sorgen über Strahlung. Sie fürchten Strahlung aus Kernkraftwerken, Strahlung durch Atommülltransporte oder Strahlung aus Endlagern.

Wie berechtigt sind diese Ängste? Wie gefährlich ist Strahlung wirklich? Wir haben die wesentlichen Fakten zur Strahlung in einem Flyer zusammengestellt und hoffen, Ihnen damit einige Ängste und Befürchtungen nehmen zu können. Weitere Informationen finden Sie weiter unten auf dieser Seite.

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Quellenangaben und Nachweise

Aus Platzgründen ist es im Flyer nicht möglich, die dort gemachten Aussagen mit Quellenangaben zu belegen. Diese Angaben finden Sie hier. Die linke Spalte enthält den Text des Flyers, die rechte Spalte die jeweils zugehörigen Nachweise sowie weitere Erläuterungen.

Text des Flyers:Quellen:

Falsche Vorstellungen über Strahlung

Kernenergie sei umweltfreundlich, sagen Befürworter. Der Brennstoff sei billig und praktisch unerschöpflich. Sie vermeide krebserregende Luftverschmutzung und sei durch den geringen CO2-Ausstoß ein wirksames Mittel gegen den Klimawandel. Billiger Strom befreie die Entwicklungsländer aus der Armutsfalle.
Viele Menschen lehnen Kernkraft dennoch ab, weil sie sich vor Strahlung fürchten. Doch viele ihrer Vorstellungen über Strahlung sind falsch:
  • Es gebe keine ungefährliche Strahlung, sagt man.
  • Strahlung führe zu Erbschäden, sagt man.
  • Nuklearabfälle seien für Millionen Jahre eine tödliche Bedrohung, sagt man.
  • Tschernobyl habe über eine Million Opfer gefordert, sagt man.
Politiker wollen uns auch vor der allerkleinsten Strahlung schützen. Doch übertriebene Strahlenschutzvorschriften bieten keinen Nutzen. Sie führen nur zu hohen Kosten.

Kleines Strahlungseinmaleins

Radioaktivität ist der Zerfall von Atomkernen. Man misst sie in Becquerel (Bq), das ist die Anzahl der Zerfälle pro Sekunde.
Eine Banane enthält Kalium-40 und dadurch eine Radioaktivität von ca. 15 Bq.
Ionisationsrauchmelder enthalten Americium-241 mit 30 000 Bq.
Nach der Halbwertszeit ist die Hälfte eines radioaktiven Stoffes zerfallen. Beispiele:
Atom (Isotop): Halbwertszeit:
Kalium-40 1,2 Milliarden Jahre
Americium-241 433 Jahre
Cobalt-60 5 Jahre
Iod-131 8 Tage
Beim Zerfall eines Atoms entsteht Strahlung:
  • Alphastrahlung (Heliumkerne) kann Papier oder die obere Hautschicht nicht durchdringen.
  • Betastrahlung (Elektronen) kann Blech nicht durchdringen.
  • Gammastrahlung (Photonen) wird teilweise von Knochen absorbiert. So entstehen Röntgenbilder.
Die Dosis entspricht ungefähr der Energie, die die Strahlung in den Körper überträgt. Eine Mammographie entspricht einer Dosis von ca. 0,3 mSv.
Die Dosisleistung gibt an, wie stark die Strahlung ist bzw. in welcher Zeit der Körper eine Dosis aufnimmt.
  • Strahlendosis, Abschnitt »Dosisleistung«, Wikipedia (deutsch)
Radioaktivität ist überall. Die natürliche Umgebungsstrahlung stammt aus kosmischen Strahlen, Gestein, Radon, Lebensmitteln und Trinkwasser. Die natürlichen Dosisleistungen variieren weltweit stark, z.B. 1,5 mSv/Jahr in Japan oder 7 mSv/Jahr in Finnland.
  • Strahlenexposition, Abschnitt »Strahlenexposition durch natürliche Quellen«, Wikipedia (deutsch)

Dosisleistung und Gesundheit

Eine hohe Strahlendosis in kurzer Zeit schädigt Blutbildung, Verdauungstrakt und Nervensystem. Eine Ganzkörperdosis von 5 000 mSv ist meist tödlich.
Doch über eine lange Zeit gestreckt ist diese Dosis harmlos.Warum? Bei niedrigen Dosisleistungen haben die Zellen Zeit, sich zu erholen. Unterhalb von 100 mSv/Jahr konnten niemals zusätzliche Krebsfälle nachgewiesen werden.

Lineare Abhängigkeit?

Strahlung kann die DNS schädigen. Falls die Schäden nicht richtig repariert werden und eine beschädigte Zelle nicht abgestoßen werden kann, kommt es zu Krebs. Nach der Theorie der linearen Abhängigkeit (Linear No Threshold, LNT) ist die Krebswahrscheinlichkeit proportional zur Dosis. Diese Theorie ist falsch.
Nobelpreisträger H. Muller experimentierte mit Taufliegen und hohen Dosen von über 2 700 mSv. Wider besseres Wissen übertrug er seine Resultate auch auf Niedrigstrahlung unter 100 mSv. Wohl in der guten Absicht, etwas gegen Atomwaffen zu tun, missbrauchte Muller sein Ansehen dazu, wissenschaftliche Fakten zu verfälschen.

Reparaturmechanismen

Die Schwäche der LNT-Theorie: Sie betrachtet nur Dosen, aber keine Dosisleistungen. Sie berücksichtigt die Reparaturmechanismen des Körpers nicht.
Heute wissen wir, dass der ganz normale Stoffwechsel zahlreiche DNS-Brüche verursacht. Etwa 10 000 treten so pro Tag und pro Zelle ohnehin auf. Sie werden in der Regel repariert. Bei einer Strahlung von 100 mSv/Jahr kommen nur wenige weitere Brüche pro Tag hinzu. Die fallen nicht ins Gewicht.
Es gibt sogar Hinweise darauf, dass Niedrigstrahlung die Abwehr des Körpers gegen höhere Strahlung stärkt.

Gegenbeispiele zur LNT-These

Die Überlebenden der Atombomben in Japan leiden insgesamt unter einer erhöhten Krebssterblichkeit. Bei Personen, die Dosen von unter 100 mSv erhielten, ist es jedoch umgekehrt: Hier ist die Krebssterblichkeit vermindert. Die LNT-These kann das nicht erklären.
Über 8 000 Personen wurden durch radioaktiven Baustahl in Neubauwohnungen in Taiwan jahrelang bestrahlt, zum Teil mit über 100 mSv/Jahr. Nach der LNT-Theorie hätte die Krebsrate der Bewohner um 30 Prozent steigen müssen. In Wahrheit sank sie dramatisch.
In Tschernobyl forderten hohe Dosen von bis zu 8 000 mSv das Leben von 28 Einsatzkräften. Rund 6 000 Kinder erkrankten durch mit Iod-131 kontaminierte Milch an Schilddrüsenkrebs; 19 von ihnen starben. Nach der LNT-These wären weitere 4 000 Krebsfälle zu erwarten. Jedoch war kein Anstieg zu beobachten.
Eine Studie mit über 400.000 beruflich strahlenexponierten Personen aus 15 Ländern schien das LNT-Modell zunächst zu bestätigen, bis sich Daten aus Kanada als fehlerhaft herausstellten. Ohne diese Werte ist das Krebsrisiko für Beschäftigte in der Nuklearindustrie jedoch nicht erhöht.Die Studie

ist mit 407 391 Beschäftigten der Nuklearindustrie aus 15 Ländern sehr umfangreich. Sie scheint zunächst das LNT-Modell zu bestätigen, denn sie sieht ein geringfügiges, aber statistisch signifikantes zusätzliches Krebsrisiko für beruflich strahlenexponierte Personen. Allerdings stellt sich später ein Teil der Daten aus Kanada als fehlerhaft heraus. Zablotska et al (2014) weisen in

auf zahlreiche Inkonsistenzen unter den kanadischen Daten aus der Zeit bis 1964 hin. Diese Daten verfälschen das Gesamtergebnis der Studie von Cardis et al (2005). Ohne die Daten aus dem fraglichen Zeitraum liegen die kanadischen Werte im gleichen Bereich wie diejenigen aus den übrigen 14 Ländern. Ein zusätzliches Krebsrisiko für beruflich strahlenexponierte Personen lässt sich damit nicht mehr erkennen. Wakeford fasst die Ergebnisse von Zablotska et al (2014) hier zusammen:

Niedrigstrahlung ist unbedenklich

Strahlenschutzgrenzwerte sind offenbar politisch motiviert und widersprüchlich. So ist der allgemeinen Bevölkerung 1 mSv pro Jahr erlaubt (0,3 mSv/Jahr in der Umgebung von Kernkraftwerken), beruflich strahlungsexponierten Personen jedoch 20 mSv/Jahr und US-Astronauten sogar 500 mSv/Jahr.Heute weiß man sehr viel mehr über Strahlung als noch vor wenigen Jahrzehnten. Auf dieser Grundlage halten wir 100 mSv pro Jahr für einen vernünftigen und hinreichend vorsichtigen Grenzwert einer unbedenklichen Strahlungsaufnahme.

Abbildungen

Abbildung:Quelle:
AugeColourbox: http://www.colourbox.com/image/human-eye-with-a-green-nuclear-sign-reflection-image-3447582
Warnzeichen »Warnung vor radioaktiven Stoffen oder ionisierenden Strahlen«Wikimedia: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Radioactive.svg
Alpha-, Beta- und GammastrahlungWikimedia: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Alfa_beta_gamma_radiation.svg
AlphazerfallWikimedia: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Alpha_Decay.svg
DNS-MolekülWikimedia: DNA_structure_and_bases_color_FR.svg

Der Flyer basiert auf „Radiation: The Facts“ (PDF-Version) von Robert Hargraves und ist eine Übersetzung und Weiterentwicklung.

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