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Kernkraftwerke? Retten!

Die Nuklearia war am Wochenende beim Stand-up-for-Nuclear in Doel. Block 1 des Kernkraftwerks wurde abgeschaltet, obwohl die belgische Regierung eigentlich an der Kernkraft festhalten will. Letzteres ist gut und richtig, denn die Mehrheit der Belgier will wie die Mehrheit der Deutschen an der Kernkraft festhalten.

Die Nuklearia war vor in Doel vor Ort, um sich bei den Belgiern zu entschuldigen – weil wir Deutsche als Vorreiter des Atomausstiegs ein schlechtes Beispiel gegeben haben. Wichtig ist: Fehler werden gemacht, um daraus zu lernen. Deshalb holen wir nicht nur unsere eigenen Kernkraftwerke zurück, sondern helfen auch unseren Nachbarn, dasselbe zu tun. Nachfolgend die bewegende Rede unseres belgischen Freunds Vincent Van der Heyden:

»Die Welt steht in Flammen – wegen des Klimawandels, der die Notwendigkeit sauberer Energie unterstreicht, und auch in geopolitischer Hinsicht, weil jedes Unterseekabel heute eine Zielscheibe sein kann. Hier in Doel gibt es einige schöne Feuerwehrautos, die die Flammen perfekt löschen könnten: Unsere Kernkraftwerke. Sie liefern saubere, zuverlässige Energie und machen uns unabhängig von Dritten. Diese Feuerwehrautos werden von gut ausgebildeten, motivierten Feuerwehrleuten gefahren. Heute müssen sie jedoch dabei zusehen, wie ihre einwandfrei funktionierenden Feuerwehrfahrzeuge verschrottet werden. Oder schlimmer noch, sie müssen sie selbst verschrotten.

Die Feuerwehr sollte löschen dürfen

Stellen Sie sich vor, Sie haben ein voll funktionsfähiges Feuerwehrauto, müssen es aber durch eine brennende Stadt hindurch auf die Müllkippe fahren. Das tut weh! Die Medien sprechen von »nur 500 MW« – anscheinend ohne zu bedenken, dass dieser kleine Reaktor, der gerade abgeschaltet wurde, allein so viel wie 50 % der belgischen Offshore-Windparks produziert (3,5 TWh gegenüber 7 TWh), und das zuverlässig rund um die Uhr, jahrzehntelang.

Würden sämtliche Kernkraftwerke abgeschaltet, wie ursprünglich geplant, würde die fehlende Produktion sogar das Doppelte der gesamten Offshore-Windproduktion ausmachen. Die Regierung hat zum Glück endlich einen Kurswechsel vollzogen, aber die Medien haben noch einen langen Weg vor sich. Ich möchte den ehemaligen Kollegen, die ihre Feuerwehrautos auf die Müllkippe fahren müssen, während die Stadt brennt, meine Anteilnahme aussprechen.«

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