Suche

Infostand in München zur Rückholung der Kernkraft weckt Emotionen

Samstagvormittag in der Einkaufsstraße, zwei Wochen vor der Bundestagswahl. Die Münchner sind beim Fitness, Einkaufen und Flanieren. Nuklearia-Mitglieder stehen mit dem Banner »Kernkraft? Anschalten!« vor ihrem Infostand, und schon von weitem ist das aufblasbare AKW mit freundlichem Atom-Emblem zu sehen.

Ein paar Impressionen vom erfolgreichen Nuklearia-Infostand: Noah Jakob Rettberg ist mit dem von ihm mitverfassten Bericht über die Reaktivierbarkeit der Kernkraftwerke vor Ort und beantwortet jede Detailfrage dazu. Der Münchner FDP-Vorsitzende Dr. Michael Ruoff kommt vorbei, informiert sich ausführlich und hält selbst eine Rede für die Kernenergie. Die Süddeutsche Zeitung macht Fotos.

Passanten gehen vorbei, die meisten ganz neutral, offen für Flugblätter und Gespräche. Viele sind begeistert, begrüßen uns ausdrücklich, bedanken sich, freuen sich, nehmen Aufkleber und Flyer mit. Und doch, wie im grünen München nicht anders zu erwarten, gucken einige ungläubig, gucken wieder und reagieren verärgert.

Das ist ja kriminell, was der da am Megafon erzählt, ruft eine ältere Dame. Sollten wir nicht nochmal in die Schule gehen oder wenigstens ein Physikbuch lesen, schimpft eine jüngere Frau, die nicht glauben kann, dass Radioaktivität ein Alltagsphänomen ist. Ein älterer Herr kann nicht glauben, dass von 100 GW installierter Solarkapazität nur 8 GW im Strommix nutzbar sind. Er glaubt uns kein Wort und schon gar keine Zahl. Schnell wird Electricity Maps mit dem Beweisbild gezückt. Aber der Atomstrom sei doch so teuer? Nein, antworten wir, denn alle Kosten, inklusive Entsorgung, haben die privaten Betreiber selbst getragen, ganz anders als bei der Energiewende, für die der Steuerzahler hunderte Milliarden bezahlt hat und bezahlt.

Abgesehen von den antinuklearen Hardlinern, die immer älter und immer weniger zu werden scheinen: Nuklearia hat heute neue Mitglieder und viele Sympathisanten gewonnen. Und diejenigen, die schon immer gegen Atomkraft waren und es auch bleiben wollen, schütteln den Kopf.

Fotos: Eleonora Sittler-Makaryan

Newsletter

Ja, ich will … Infos über Aktionen und Neues rund um die beste Energiequelle direkt in mein Postfach.