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Öko-Institut stellt Power-to-Gas miserables Zeugnis aus

Power-to-Gas-Anlage des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW). (Quelle: ZSW)

Power-to-Gas gilt als Hoffnungsträger der Energiewende. Doch ausgerechnet das nicht gerade als energiewendekritisch bekannte Öko-Institut rät in einer neuen Studie nun davon ab. Kommt jetzt die Energiewendewende?

Die Idee von Power-to-Gas klingt erstmal gut: Wenn Sonne und Wind gerade mal überschüssigen Strom liefern, entsorgt man den nicht teuer im Ausland, sondern verwandelt damit Wasser und Kohlendioxid (CO2) in Methan. Nachts und bei Windstille verfeuert man dieses synthetische Erdgas und gewinnt den Strom wieder zurück. Außerdem kann man das Methan auch zu anderen Zwecken nutzen. Manche mögen gar auf eine Verringerung der Abhängigkeit von russischem Erdgas spekulieren.

Hohe Verluste des Hoffnungsträgers

Soweit die Theorie. Allerdings geht bei jeder Umwandlung ein Teil der Energie verloren. Und das ist nicht eben wenig: Drei Viertel der ursprünglichen Energie bleiben auf der Strecke, wie nicht erst Ifo-Chef Hans-Werner Sinn in seinem Vortrag »Energiewende ins Nichts« erläutert.

Energiewendebefürworter inklusive Politiker interessierten derlei technische und ökonomische Realitäten bislang allerdings herzlich wenig. Nun kommt ein klares Nein zu Power-to-Gas aus einer Ecke, aus der man es wohl am wenigsten erwartet hätte: dem Öko-Institut.

Die Studie mit dem sperrigen Titel »Prüfung der klimapolitischen Konsistenz und der Kosten von Methanisierungsstrategien« kommt zu einem vernichtenden Urteil: Power-to-Gas taugt nichts. Zwar spiele diese Technologie eine wichtige, oft stark dominierende Rolle als Speichertechnologie, doch:

»Diese Kurzstudie zeigt aber, dass einer großtechnischen Anwendung unterschiedliche grundlegende Hindernisse und Widersprüchlichkeiten entgegenstehen.«

Zuwenig CO2

Ironischerweise fehlt durch Klimaschutzmaßnahmen und Emissionsreduzierungen in der Industrie ausgerechnet das für die Methanisierung nötige konzentrierte CO2. Denn Power-to-Gas bezieht das CO2 ja nicht aus der Luft. Prinzipiell geht das zwar, ist aber, wie die Studie weiß, »energetisch, technisch und finanziell« aufwendig.

Gerade das erste Adjektiv darf man sich gern auf der Zunge zergehen lassen: »Energetisch aufwendig« sei die Abscheidung von Kohlendioxid aus der Luft. Im Klartext: Muß man mit dem Strom, den man in Gas umwandeln will, auch noch CO2 aus der Atmosphäre gewinnen, bleibt nichts mehr übrig.

Schönrechnerei

Doch es kommt noch besser beziehungsweise schlimmer. Die Autoren der Studie werfen anderen Analysen Schönrechnerei vor:

»Eine ökonomische Analyse zeigt zudem, dass Wirtschaftlichkeitsberechnungen von Methanisierungsanlagen oft sehr optimistisch sind und zudem häufig wichtige Kostenfaktoren vergessen werden.«

Power-to-Gas rechnet sich also nicht. Zwar empfiehlt die Studie, einige wenige Demonstrationsprojekte über Investitionskostenzuschüsse zu fördern, den Betrieb dieser Anlagen wollen die Autoren aber ausdrücklich nicht gefördert wissen, und sie lehnen auch die Befreiung von der EEG-Umlage ab.

Die Schlußfolgerung der Studie ist unmißverständlich:

»Eine schnelle und großflächige Einführung der Power-to-Gas-Technologie wird daher nicht empfohlen.«

Gute Nachricht für Kohle

Ohne Power-to-Gas bleibt aber überhaupt keine Stromspeichertechnik mehr übrig, die irgendeine Chance hätte, in den nächsten Jahren großflächig umgesetzt zu werden.

Für fossile Energieträger wie Öl, Gas und vor allem Kohle ist das eine sehr gute Nachricht. Denn je weniger überschüssiger Ökostrom sich speichern läßt, desto mehr schmutzigen Strom aus fossilen Brennstoffen kann man verkaufen.

Kernenergie – ja bitte!

Nuklearia

Sauberer und preisgünstiger Strom aus Kernenergie ist in Deutschland ja leider ein Auslaufmodell. Das Abschalten der Kernkraftwerke wird die Verstromung billiger Braun- und Steinkohle in den nächsten Jahren attraktiver machen. Die  CO2-Emissionen und die Schadstoffbelastung der Luft werden weiter steigen, die gesundheitlichen Folgeschäden in der Bevölkerung ebenso. Luftverschmutzung ist ja ein wesentliches Krebsrisiko.

Zurück zur Kernenergie

Natürlich gibt es ein Mittel, die Luft sauber zu halten und den CO2-Ausstoß zu minimieren. Länder wie Frankreich, Schweden oder die Schweiz machen es vor: Sie gewinnen einen wesentlichen Anteil ihres Stroms emissionsfrei aus Kernenergie.

Zurück zur Kernenergie wäre auch für Deutschland der richtige Weg. Jahrzehntelange grüne Indoktrination und Bewußtseinsformung stehen dem zur Zeit noch entgegen. Um die abzuschütteln, bedarf es wohl erst des Scheiterns einer horrend teuren Energiewende – und einer jungen und offenen Generation, die außerhalb des Gewohnten zu denken vermag.

Über die Nuklearia

Die Nuklearia ist ein gemeinnütziger, industrie- und parteiunabhängiger eingetragener Verein, der die Kernenergie als Chance begreift und darüber aufklären will. Wir sehen die Kernkraft als besten Weg, die Natur und das Klima zu schützen und gleichzeitig unseren Wohlstand zu erhalten. Denn Kernenergie ist emissionsarm, braucht sehr wenig Fläche und steht jederzeit zur Verfügung. Unser Ansatz ist wissenschafts- und faktenbasiert, unsere Vision humanistisch: erschwingliche und saubere Energie für alle.

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