Am 16. August werden die Kühltürme des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld gesprengt. Die Nuklearia hat sich am 9. August mit einer Projektionsaktion von den Türmen verabschiedet und sich so für 33 Jahre Klimaschutz bedankt. Die Bestrahlungsaktion, die von zahlreichen Schaulustigen positiv aufgenommern wurde, ist auch ein Protest gegen den Rückbau der deutschen Kernkraftwerke. Auch am Tag der Sprengung wird die Nuklearia vor Ort sein, und zwar hier ab 16:30 (Adam-Tasch-Weg, ca. 100 m südlich des Kreisels Brückenstraße).
Das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld, stillgelegt im Jahr 2015, hat in 33 Jahren mehr als 300 Terawattstunden sauberen, regelbaren Strom erzeugt. Allein dieses Kraftwerk sparte jährlich doppelt so viel CO2 ein wie ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen. Die Nuklearia hat die Chance genutzt, sich mit einer Projektionsaktion vom Kernkraftwerk Grafenrheinfeld zu verabschieden.
Projiziert wurden unter anderem die Botschaft „Kernkraft kommt wieder“, denn der Verein ist sich sicher, dass Deutschland früher oder später zurück zur Kernkraft finden wird. Vorstandsmitglied Britta Augustin: »Es ist absehbar, dass es für die Kernkraft schon bald wieder eine politische Mehrheit gibt, denn die Mehrheit der Deutschen will zurück zur Kernkraft. Alle Umfragen zeigen das, und die Politik kann das nicht beliebig lange ignorieren. Deutschland könnte innerhalb weniger Jahre wieder Kernkraft nutzen, und zwar umso leichter, je weniger wir die wertvollen Anlagen jetzt zerstören. Viele gute Argumente sprechen dafür – vom Klimaschutz über die Versorgungssicherheit bis hin zur Sicherung von Know-how und gut bezahlten Arbeitsplätzen.«
Mit der Sprengung der Kühltürme wird es noch unwahrscheinlicher, dass Grafenrheinfeld irgendwann wieder Strom produziert. Dabei könnten das mehrere deutsche Kernkraftwerke, nach entsprechender Ertüchtigung, noch einige Jahrzehnte lang tun. Eine Wieder-Inbetriebnahme wäre günstiger als der Bau neuer Gaskraftwerke, die als Grundlast-Kraftwerke gebraucht werden, und zudem weit klimafreundlicher.